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Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Titel: Von Murkel Schnurri und anderen Katzen
Autoren: Barbara Kraa
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mal nachzusehen, ob alles in Ordnung sei. Als wir spätabends nach Hause kamen, war alles ruhig und friedlich; wir gingen beruhigt ins Bett. Am nächsten Morgen brachte die Nachbarin die Schlüssel. Ich fragte sie, ob alles in Ordnung war und sie erzählte kurz, was ihr widerfahren war.
    Als sie das erste Mal nach unserem Baby sehen wollte, stellte sich ihr unsere Kitty in den Weg und ließ sie nicht zum Kinderzimmer gehen. Auch beim zweiten Besuch ließ die Katze sie nicht vorbei. Gott sei Dank war alles friedlich und der Einsatz der Nachbarin beim Kind nicht nötig. Was wohl passiert wäre, wenn unser Jan-Philipp geweint hätte und sie ihn hätte trösten wollen. Das wollten wir uns lieber nicht vorstellen.
    Als unser Sohn anfing zu krabbeln und zu laufen, kühlte Kittys Begeisterung etwas ab. Sie zog sich zur Sicherheit auf die Fensterbank oder das Bücherregal zurück, wo sie für Jan-Philipp nicht erreichbar war. Dort spielte sie mit Begeisterung unser Kugel-Solitario. Mit ihrer Pfote stupste sie solange an einer Kugel, bis diese in die Rille am Rand des Spiels fiel. Mit einem Tatzenhieb brachte sie die Kugel in Bewegung. Fasziniert beobachtete sie die Kugel, bis sie diese mit einem erneuten Tatzenhieb aus der Bahn auf den Boden warf. Mit einem Hechtsprung stürzte sie sich auf die Kugel, nahm sie ins Maul und schleppte sie in die Küche. Dort hatte sie ein Loch in der Abschlussleiste entdeckt. Wie ein Torschütze kickte sie die Kugel in die Lücke. Im Laufe der Zeit gingen alle Kugeln des Spiels diesen Weg.
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    Großen Spaß machte es unserer Katze auch, wenn wir die Kugeln in eine Pergamenttüte kullern ließen. Mit einem Riesensatz sprang sie auf und suchte mit ihren Pfoten die Kugel in der Tüte. Man konnte ihre Freude daran richtig sehen.
    Bei einem unserer Ausflüge, die ich mit Kitty auf die wilde Wiese neben unserem Wohnblock machte, entwischte sie mir. Ich rief und suchte sie überall. Nach einer Stunde ging ich verzweifelt wieder nach oben und heulte mir die Augen aus. Als mein Mann später nach Hause kam, fand er mich völlig aufgelöst vor. Nachdem er den Grund erfahren hatte, machte er sich auf die Suche und kam schon bald mit Kitty wieder zurück. Sie saß in unmittelbarer Nähe des Hauses im Gebüsch und wartete wohl nur darauf, abgeholt zu werden. Schweren Herzens entschloss ich mich, Kitty nicht mehr mit nach draußen zu nehmen.
    Inzwischen war unser zweiter Sohn Sebastian geboren. Da mein Mann beruflich in Düsseldorf war, hatte ich unter der Woche keine Zeit mehr, mit der Katze nach draußen zu gehen. Nach einem Jahr Wochenendehe zog die ganze Familie in ein kleines Reihenhaus nach Neuss.
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    UMZUG
    Der Umzug mit zwei kleinen Kindern und Katze gestaltete sich etwas schwierig. Mit guter Organisation und durch helfende Hände überstanden wir diese Anforderung. Die Katze fuhr mit Fressnapf, Wasser und Katzenklo mit Jürgen im Auto nach Neuss. Der Umzugswagen kam erst am nächsten Tag, und ich flog mit den beiden Kindern von Hamburg nach Düsseldorf.
    Die ersten 14 Tage waren für Mensch und Tier eine große Strapaze. Nichts lief wie gewohnt, alles war an einem anderen Platz, und für Kitty war das Haus ein Labyrinth. Vorsichtig eroberte sie sich Zimmer für Zimmer, das Erklimmen der Treppe mit großer Angst besetzt.
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    Von Tag zu Tag wurde Kitty mutiger, bis sie sogar eines Tages den Garten unter meinen Argusaugen erkundete. Sie war angekommen im neuen Heim. Nun konnte sie sich in aller Ruhe einen ihr genehmen Schlafplatz suchen.
    Wir wohnten erst ein paar Wochen in Neuss, als ich morgens mit beiden Kindern einkaufen gehen wollte. Ich zog ein Kind nach dem anderen an. Während ich Sebastian in die Karre setzte und anschnallte, marschierte mein “Großer“ schon einmal voraus. Da ich so beschäftigt war mit dem Kleinen, fiel mir nicht gleich auf, dass sich Jan-Philipp aus meinem Sichtfeld entfernt hatte.
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    Schnurri
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    Als ich losmarschieren wollte, rief ich nach Jan-Philipp, der etwas schwerfällig um die Ecke kam und eine Katze vor sich herschleppte. Freudestrahlend verkündete er mir, dass die “arme“ Katze wohl kein zu Hause habe und wir sie doch behalten könnten.
    Es dauerte einige Zeit, bis ich ihm klar machen konnte, dass wir nicht einfach eine Katze behalten könnten, die auf der Straße herumlief. Außerdem hätten wir ja schon eine. Nach langem wenn und aber einigten wir uns, dem kleinen Tigerkater
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