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Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Von Murkel Schnurri und anderen Katzen

Titel: Von Murkel Schnurri und anderen Katzen
Autoren: Barbara Kraa
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nachgetrauert.
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    Kasimir
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    Bis Ende Oktober 1984 war Kitty wieder Alleinherrscherin über Haus, Garten und Familie, bis wieder ein kleiner Kater bei uns einzog. Kasimir war ein Findeltier, was von Schulkindern in einem Schuhkarton gefunden wurde und auf Umwegen zu uns kam. Der kleine Kerl war nicht älter als fünf Wochen, rabenschwarz mit weißem Latz und weißen Pfötchen. Er war so winzig, dass er bequem auf meiner Hand sitzen konnte.

    Kitty und Kasimir
    Ich ging sofort mit ihm zum Tierarzt, weil er Durchfall und Flöhe hatte. Der Tierarzt untersuchte ihn, schüttelte immer wieder den Kopf und sagte: „Den kriegen sie nicht durch.“
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    Kasimir
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    Dennoch gab er ihm alles, was er brauchte zum Überleben. Ich glaubte fest daran, dass Kasimir es schaffen würde, er hatte so ein niedliches und freches Gesichtchen, in das ich mich gleich verliebt hatte. Nach der Prozedur beim Tierarzt wurde zu Hause sofort eine kleine Ecke in der Küche abgeteilt, wo der Kleine seine Katzentoilette, sein Körbchen und seinen Futterplatz hatte. Er konnte ja noch nicht die Treppe steigen, um in den Keller zu kommen, wo das eigentliche Katzenklo stand. Gefressen hat der kleine Kerl zwar wie einen Scheunendrescher, mit beiden Vorderpfoten im Futter stehend, aber saufen konnte er nur aus der Flasche. Selig im Arm irgendeines Familienmitgliedes liegend, nuckelte er Aufzuchtmilch für Katzen und gedieh - zu unserer Freude und zum Erstaunen des Tierarztes - prächtig.
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    Genau zu der Zeit, als Kasimir bei uns einzog, befanden wir uns im Umbau unserer Badezimmer. Es wurden Türen versetzt, Fliesen abgeklopft, Rohre verlegt. Es war ein großes Durcheinander im Haus. Kasimir hatte sein Quartier in der Küche und zu seiner Sicherheit blieb die Tür stets verschlossen. Doch einmal musste er aus der Küche ausziehen, weil auch da eine Tür versetzt wurde. Ich „packte“ ihn ins Schlafzimmer, obwohl es auch dort schon chaotisch aussah, weil alles, was zurzeit nicht gebraucht wurde, dort herumstand. Für den kleinen Kater aber war es das Eldorado. Er versteckte sich und machte sich einen Spaß daraus, überall herum zu klettern. Beruhigt ließ ich ihn dort alleine.
    Nach einiger Zeit trieb mich eine innere Unruhe zum Schlafzimmer, um nach Kasimir zu sehen. Vorsichtig versuchte ich die Tür aufzuschieben, weil etwas dahinter lag, was blockierte. Ich tastete mit meiner Hand durch den Spalt, um zu fühlen, was es war, und bekam einen gehörigen Schreck. Es war unser kleiner Kasimir, der leblos in einem Gewirr von Paketschnüren hing, die er in dem Durcheinander gefunden hatte. In Windeseile riss ich ihm die Schnüre vom Leib und klopfte und massierte den kleinen Kerl, bis er wieder zu sich kam. Ich war überglücklich, als der Kater mich mit seinen kleinen lustigen Augen ansah und bald wieder lebhaft herumtobte.
    Als ein paar Monate später wieder etwas mit Kasimir passierte, glaubten wir, dass er einen besonderen Schutzengel hatte: In einem unbeobachteten Augenblick spielte unser jüngster Sohn Alexander - damals knapp 4 Jahr alt – mit Kasimir im Kinderzimmer. Als es mir zu lange still war bei den beiden, schaute ich nach: Alexander saß auf dem Boden, zwischen seinen Beinen saß Kasimir. Alexander hatte eine große Schere in der Hand und Kasimirs Rückenfell bereits ordentlich gestutzt. Bevor der Kleine dem Kater aus Versehen die Ohren abschneiden konnte, habe ich Kind und Kater „gerettet“. Kasimir sah jetzt ein bisschen verunstaltet aus, aber ich war froh, dass außer dem Fell nichts weiter abgeschnitten worden war. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, was alles hätte passieren können.
    Meinem jüngsten Sohn machte ich unmissverständlich klar, dass Katzen nicht zum Frisör müssten, im Gegensatz zu kleinen Jungs.
    Für Kitty begann wieder eine schwere Zeit. Sie akzeptierte diesen kleinen Kater, der sie ständig attackierte und zum Spielen aufforderte, überhaupt nicht. Jan-Philipp, unser “Großer“, liebte dieses Tier sehr, spielte sehr viel mit ihm und erklärte ihn zu “seinem Kater“.
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    Kasimir hat im Brotkorb einen Platz gefunden
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    In diesen zehn Jahren, die Kasimir in unserer Familie lebte, tolerierten sich beide Katzen, gingen aber ihre eigenen Wege.
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    In den Sommerferien fuhren wir mit der Familie gerne auf die Insel Wangerooge. Einmal hatten wir eine schöne Ferienwohnung nahe am
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