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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag
Autoren: Susan Mallery
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sehr.“
    „Dafür können Sie doch nichts.“
    „Ich weiß. Aber mir wurde klar, dass ich meine Eltern nicht noch mit einem Kind belasten kann. Wenn ich auf Ihren Vorschlag eingehe, kann ich hinterher allein für mich sorgen.“ Sie blickte zu Boden. „Nun entscheide ich mich also für den einfachen Weg. Ich wollte, dass Sie das wissen. Sie lernen mich also von meiner schlechtesten Seite kennen. Wenn Sie damit umgehen können, werden wir gut miteinander auskommen.“
    Wie viele Menschen gaben so bereitwillig ihre Fehler zu? Wie viele hätten einfach genommen, was ihnen angeboten wurde? Bis zu diesem Moment war Noelle für Dev nicht viel mehr als die Jungfrau gewesen, die sein Bruder verführt hatte. Plötzlich war sie eine Persönlichkeit, ein Mensch, den er respektieren konnte.
    „Keine Sorge, Noelle. Ich habe auch meine Fehler. Sie lassen sich nur nicht so leicht beschreiben.“
    Noelles blaue Augen weiteten sich. „Ich habe nur zugegeben, dass ich Sie benutze. Wie kann das in Ordnung sein?“
    „Sie benutzen mich nicht. Sie nehmen lediglich mein Angebot an. Ich weiß genau, was ich will, und ich bekomme es auf die beste Weise, die ich mir vorstellen kann.“
    „Aber …“
    Dev schüttelte den Kopf. „Es ist ein fairer Handel.“
    „Nicht für Sie. Er kostet Sie ein Menge.“
    „Was bedeutet schon Geld ?“
    Noelle starrte ihn an. „Wie können Sie das sagen? Es ist eine Menge Geld.“
    „Davon hatte ich schon immer genug. Etwas abzugeben bedeutet mir nicht viel, weil es mir nie gefehlt hat. Ich arbeite nur für meinen Lebensunterhalt, weil ich es für richtig halte.“
    „Das sagen Sie so, als hätten Sie keinen Spaß an Ihrer Arbeit. Laut Presseberichten haben sich Größe und Gewinn des Unternehmens verdoppelt, seit Sie die Leitung der Firma übernommen haben. Das kommt nicht von ungefähr.“
    Dev war überrascht. Noelle schien informiert zu sein. „Ich habe genügend Geld, um Sie zu unterstützen, ohne mich einschränken zu müssen. Machen Sie keinen Helden aus mir.“
    Während des Abendessens kamen Noelle und Dev überein, die Gespräche über die weiteren Pläne wie Noelles zukünftigen Wohnort und den Hochzeitstermin zunächst einmal aufzuschieben.
    „Ich habe keine Verwandten“, sagte Dev. „Aber ich möchte gern Ihre Familie kennenlernen.“
    „Ich weiß.“ Noelle seufzte.
    „Sie könnten ruhig etwas mehr Begeisterung zeigen“, scherzte Dev. „Schließlich kann ich mich bei Tisch benehmen und esse nicht mit den Fingern.“
    Noelle musste lachen. „Ich zweifle doch nicht an Ihren hervorragenden Manieren. Darum geht es nicht. Aber meine Familie und ich stehen uns alle sehr nahe, und ich weiß nicht, ob ich fähig bin, sie zu beschwindeln. Meine Eltern wissen zwar, dass ich mit jemandem aus der Firma ausgehe, und meine Mutter drängt mich schon die ganze Zeit, ihn mitzubringen, aber warum sollten sie glauben, dass gerade Sie sich für mich interessieren?“
    „Warum nicht?“
    „Sie sind ganz anders als die Männer, die ich bisher kannte.“
    „Älter, meinen Sie?“
    „Das auch.“ Ob sich meine Eltern wohl überlisten lassen?, überlegte sie kurz. „Okay, Dev. Ich schreibe Ihnen ein paar Informationen über meine Eltern und Geschwister auf, damit Sie meine Familie überzeugen können, dass wir schon eine Weile zusammen sind.“
    „Gute Idee. Dann schreibe ich Ihnen auch einiges über mich auf. Wir müssen uns natürlich duzen und so tun, als ob wir uns lieben.“
    Duzen würde ihr nicht schwerfallen. Aber lieben? Dev sagte das so leicht dahin. Wie oft hatte er seinen Freundinnen wohl schon heiße Liebesschwüre ins Ohr geflüstert? Sie war darin nicht geübt.
    „Ich war ein ganz normales Kind“, sagte er. „Ich mochte gern Sport, weniger die Schule, hasste die Mädchen und hatte viele Freunde.“ Er lächelte. „Inzwischen hat sich meine Einstellung zu Mädchen und Frauen geändert.“
    Noelle erwiderte sein Lächeln. „Davon habe ich gehört.“
    „Meine Mutter starb, als ich sechzehn war. Da war Jimmy gerade sechs.“ Devs Miene verdüsterte sich. „Meinem Vater wurde der Stress mit uns zu viel, und er machte sich aus dem Staub.“
    „Wie traurig.“ Noelle fragte sich, wie Eltern es fertigbrachten, ihre Kinder zu verlassen.
    „Mein Großvater kümmerte sich um uns. Er war ein wundervoller Mensch. Ich konnte damit leben. Jimmy hatte größere Schwierigkeiten. Da war auch dieser große Altersunterschied zwischen uns beiden. Bis unser Vater uns verließ, vertrugen
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