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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag
Autoren: Susan Mallery
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keinerlei Gedanken gemacht. Sie war überrascht, ihn statt im gewohnten eleganten dunklen Anzug in Jeans und einem bunt geblümten Hemd zu sehen. In dezenten Farben zwar, aber dennoch – ein Hawaiihemd.
    „Sie haben ein wunderschönes Haus“, sagte sie, nachdem sie sich in der Eingangshalle umgeschaut hatte. Beim Anblick der kunstvoll gerahmten Bilder und Fotos kam sie sich vollkommen fehl am Platz vor.
    „Danke, Noelle. Die Bilder und Fotos habe ich von meinem Großvater geerbt. Für die Antiquitäten ist meine Großmutter verantwortlich. Ich habe bloß einen Dekorateur mit der Modernisierung einiger Räume beauftragt. Damit ich mich irgendwo wohlfühle, brauche ich nicht mehr als eine Musikbox und ein paar Poster von Sportlern.“
    Das mochte Noelle ihm zwar nicht ganz glauben, aber offenbar wollte er ihr die Anspannung nehmen, und dafür war sie ihm dankbar.
    Dev ging ins Wohnzimmer voraus. Als Erstes fielen Noelle der alte spanische Kamin und die breiten gepolsterten Sitzmöbel auf. Die exklusive Musikanlage beeindruckte Noelle ebenso wie die großen Gemälde über dem Kamin. Ein Fernseher war nicht zu sehen. Wenn sie Dev besser kennen würde, hätte sie ihn danach gefragt, aber so setzte sie sich vorsichtig auf das Sofa und überlegte, wo sie ihre Hände lassen sollte.
    „Möchten Sie einen Drink?“, fragte Dev. „Saft, Wasser?“
    „Wasser, bitte.“
    „Bin gleich wieder da.“
    Zuerst wollte sie aufspringen und ihm folgen, aber dann ließ sie sich zurücksinken. Ihr Herz pochte laut, und ihr Hals war wie zugeschnürt.
    Mit einem Glas und einer Flasche Wasser kam Dev zurück. „Mögen Sie mexikanisches Essen?“, fragte er.
    Noelle nahm das Glas und stellte es auf den kleinen Sofatisch. „Kochen Sie selbst?“
    Dev lachte. „Ich koche Kaffee und gebe Müsli in eine Schüssel. Aber ich habe ein paar Häppchen von einem feinen Restaurant geholt, das ich seit Jahren besuche.“
    „Vielen Dank.“
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Wie sollte sie auch nur einen Bissen herunterbringen?
    Dev saß am anderen Ende des Sofas und sah sie an. „Noelle, die Situation ist für uns beide schwierig. Wir sind Fremde, die wegen eines Kindes heiraten wollen, das im Augenblick kaum größer als eine Weintraube ist.“
    Noelle musste über diesen Vergleich lachen. Irgendwie nahm Dev ihr damit die Nervosität. Er gab auch nicht vor, normal zu handeln. Sie war ihm dankbar, dass er bereit war, sich um sie und das Kind zu kümmern. Gerade jetzt fühlte sie sich nicht in der Lage, wichtige Entscheidungen zu treffen.
    „Wir lassen es langsam angehen“, fuhr er fort. „Einige Details müssen ausgearbeitet werden, aber vielleicht sollten wir uns zuerst einfach nur unterhalten, damit wir uns besser kennenlernen.“
    „Gut. Ich muss Ihnen vorher allerdings noch etwas erzählen.“ Noelle sah ihn an. Er war ein attraktiver Mann. Das war zwar nicht entscheidend für eine Scheinehe, aber wenn sie ihm die nächsten zwei Jahre beim Frühstück gegenübersitzen musste, war er jedenfalls ein erfreulicher Anblick. Er war sympathisch, und offensichtlich hatte er seinen Bruder geliebt. Auch gut zu wissen.
    „Eigentlich wollte ich Ihnen heute Abend sagen, dass ich Sie nicht heiraten möchte.“ Sie zwang sich, ihm in die Augen zu sehen. „Wir sind nicht ineinander verliebt. Und wie Sie schon sagten, kennen wir uns nicht. Sicher wird mein Leben durch die Schwangerschaft komplizierter, aber die Probleme sind doch wohl nicht so groß, dass wir wirklich heiraten müssen. Denn die Ehe ist für mich eine wichtige und heilige Verbindung, und ich nehme sie sehr ernst.“
    „Ich auch. Das ist kein Spiel für mich.“
    Noelle hatte das Gefühl, den Faden zu verlieren. Sie hatte eine Rede vorbereitet und …
    „Ich tue das nicht, um Sie zu verführen“, erklärte Dev.
    Das hatte Noelle auch nicht angenommen. Sie war ja nicht einmal sein Typ. Aber wenn er nicht mit ihr schlafen und nicht mit ihr ausgehen wollte, was dann? Zwei Jahre waren eine lange Zeit. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er ganz darauf verzichten wollte.
    „Ich weiß das zu schätzen“, sagte sie. „Aber darüber wollte ich nicht sprechen. Ich wollte Ihnen sagen, dass ich meine Meinung geändert habe. Ich bin doch für eine Heirat.“
    „Was ist passiert?“
    Noelle erzählte ihm von dem Jobwechsel ihrer Mutter und dem Stapel unbezahlter Rechnungen. „Meine Eltern zahlen noch immer für meinen Krankenhausaufenthalt vor zwei Jahren. Das belastet mich
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