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Von Liebe stand nichts im Vertrag

Von Liebe stand nichts im Vertrag

Titel: Von Liebe stand nichts im Vertrag
Autoren: Susan Mallery
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ihr geredet – wie zu einer Erwachsenen.
    „Das Geld reicht hinten und vorn nicht“, sagte ihre Mutter leise. „Die Rechnungen häufen sich. Deine Studiengebühren sind nicht sehr hoch; wir werden auch deine weitere Ausbildung irgendwie bezahlen können, aber demnächst beginnt Lily ein Studium auf einer Privatuniversität. Sicherlich wird man ihr auch ein Teilstipendium gewähren, aber dennoch … Und dann der Wagen, den wir für ihre Abschlussfeier gemietet hatten …“
    Eine Familientradition, dachte Noelle. Plötzlich fühlte sie sich schuldig, weil die Eltern auch für sie im vergangenen Juni einen Wagen zur Abschlussfeier der Highschool gemietet hatten.
    „Da kommt einiges zusammen.“ Ihre Mutter seufzte.
    Noelle musterte den Stapel mit den Rechnungen. Eine fiel ihr besonders ins Auge. „Hat diese hier das Krankenhaus geschickt? Wegen meines Unfalls?“
    Ihre Mutter nahm ihr die Rechnung aus der Hand und steckte sie unter die anderen. „Mach dir keine Gedanken.“
    „Sind wir nicht versichert?“
    „Die Versicherung deckt nicht alles ab.“ Abrupt stand ihre Mutter auf und ging zum Kühlschrank. „Sag mir lieber, was du zum Essen haben möchtest. Von dem kalten Braten sind noch Reste da. Wir könnten Sandwiches machen.“
    Noelle fühlte, wie sich ihr Magen zusammenzog. „Willst du einen anderen Job, um mehr zu verdienen?“
    Ihre Mutter lehnte sich gegen den Tresen. Sie hatte mit neunzehn Jahren geheiratet, mit zwanzig die erste Tochter bekommen und war im letzten März erst vierzig geworden. Sie sah viel jünger aus. Fremde waren oft überrascht, wenn sie hörten, dass sie eine Tochter auf dem College hatte.
    „Ich habe sogar schon einige wirklich gute Angebote bekommen. Aber ich habe mich noch nicht entschieden. Leider sieht dein Vater das alles als Treuebruch an.“
    „Vielleicht ist er nur traurig, weil es ihm nicht möglich ist, so gut für seine Familie zu sorgen, wie er es sich wünscht.“
    „Das auch“, räumte ihre Mutter ein. „Das männliche Ego ist sehr empfindlich.“
    „Daddy liebt dich. Er will, dass du glücklich bist.“
    „Ich bin glücklich. Er ist ein wundervoller Mann, und ich möchte ihn auf gar keinen Fall verletzen. Aber wir müssen diese Rechnungen begleichen. Manchmal, wenn eine unvorhergesehene Ausgabe kommt, denke ich, ich müsste gleich schreiend aus dem Haus laufen.“ Sie zögerte einen Moment. „Belaste ich dich damit zu sehr, Noelle? Entschuldige bitte. Ich hätte es lieber für mich behalten sollen. Aber in letzter Zeit wirkst du so erwachsen und verantwortungsbewusst. Ich habe das Gefühl, du bist für mich mehr eine Freundin als meine Tochter.“
    Noelle trat zu ihrer Mutter. „Ich freue mich, dass du mir vertraust. Jeder braucht jemanden zum Reden.“
    Sie umarmten sich. Als ihre Mutter sie an sich drückte, kämpfte auch Noelle gegen Tränen. Sie hatte auch ihre Sorgen, aber heute konnte sie ihre Mutter nicht noch damit belasten.
    Sie verstand die finanzielle Situation ihrer Eltern und sah ein, dass sie ihnen kein weiteres Baby zur Pflege aufbürden konnte. Und wenn sie versuchte, allein klarzukommen, würden ihre Eltern sich immer mitverantwortlich fühlen und ihr helfen wollen.
    Vielleicht war sie nicht ganz glücklich über den Handel, den Dev ihr angeboten hatte, aber gerade jetzt schien er doch die einzige Lösung zu sein …
    „Was darf ich Ihnen anbieten?“ Andrew Hart, der langjährige Anwalt der Firma Hunter Manufacturing, bedeutete Dev, auf dem Ledersofa an der Wand Platz zu nehmen, und wandte sich zu seiner Hausbar in der Ecke.
    „Für mich nichts“, wehrte Dev ab.
    „In Ordnung.“ Andrew setzte sich Dev gegenüber in einen Clubsessel. „Was kann ich für Sie tun?“
    „Ich habe die Absicht zu heiraten.“
    Obwohl Dev mit erhobener Stimme sprach, mochte er seine Worte selbst nicht glauben. Heiraten! Gestern um diese Zeit hatte er noch ganz andere Pläne.
    „Meinen Glückwunsch.“ Andrew wirkte überrascht. „Mir war gar nichts von einer festeren Beziehung bekannt. Jetzt möchten Sie wahrscheinlich vor der Hochzeit einen Ehevertrag abschließen.“
    Andrew war zwar einige Jahre älter als Dev, aber immerhin ein guter Bekannter, dem Dev die Wahrheit nicht verschweigen wollte. „Eigentlich geht es um die Scheidung“, sagte Dev. „Unsere Ehe soll nur einige Jahre dauern. Für die Zeit nach der Scheidung möchte ich meiner Frau ein ausgezeichnetes Auskommen zusichern.“
    Dev machte eine Pause und lachte, als er Andrews geschockte
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