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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht
Autoren: Kevin J. Anderson
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die Vielfalt des Weltwalds.
    Estarra erinnerte sich an den Tag, als sie zum ersten Mal Hühner- und Rindfleisch im Flüsterpalast probiert hatte. Damals hatte sie sich fremd gefühlt, aber Peter hatte versucht, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Jetzt zeigte sie sich dafür erkenntlich, obwohl der König nicht annähernd so scheu war wie sie damals. Sie fragte sich, ob ihm die sich verpuppenden Larven schmecken würden, gebacken in ihren eigenen Kokons. Ihr Magen knurrte, und Estarra merkte, wie sehr sie sich nach theronischen Gerichten gesehnt hatte.
    Doch zuerst mussten sie ihre Rollen spielen. Und es galt, etwas sehr Wichtiges zu verkünden.
    Als Estarra und Peter im Thronsaal zu den großen Sesseln gingen, nahmen Idriss und Alexa ihren Kopfschmuck ab und gaben dem König und der Königin ihren Segen. »Ich präsentiere euch eure neuen Regenten, Vater Peter und Mutter Estarra von Theroc!« Die Leute jubelten. Grüne Priester berichteten durch den Telkontakt vom Geschehen und empfingen Grüße durch die Schösslinge auf vielen anderen Welten.
    Estarra wusste, dass sie erst am Anfang der wichtigsten Arbeit standen. Die menschliche Zivilisation musste sich ändern, beginnend bei der Regierung.
    An Bord des kleinen Kugelschiffes, während des Flugs nach Theroc, hatten Estarra und Peter lange Gespräche geführt. Die Erde mochte den Angriff der Hydroger und die Rebellion der Soldaten-Kompis überstanden haben, aber die Hanse war ruiniert. Der Vorsitzende Wenzeslas hatte seine Verbündeten verprellt, unnötige Konfrontationen provoziert und Kolonien im Stich gelassen, die Hilfe brauchten. Basil führte nicht zusammen, sondern trennte, und damit war er nicht geeignet, der Menschheit eine Perspektive zu geben.
    »Nach all dem, was geschehen ist, Peter ... Wir müssen wirklich König und Königin sein, nicht nur Paradestücke.«
    Peter dachte an all die verpassten Gelegenheiten. »Wir werden so stark sein, wie wir von Anfang an hätten sein sollen.«
    Gemeinsam hatten sie einen atemberaubenden Plan entwickelt, ihn mit Estarras Eltern besprochen und per Telkontakt Mitteilungen und Vorschläge an die verwaisten Hanse-Kolonien geschickt. Die Reaktion bestand aus Zustimmung.
    Jetzt wurde es Zeit, alles offiziell zu machen.
    Als alle für die Krönungszeremonie versammelt waren, sprach Peter zu den Theronen. Er war der Große König der Hanse und jetzt auch Vater von Theroc. Yarrod wartete neben der mit Blumen geschmückten Bühne, berührte einen kleinen Baum und gab Peters Worte im Telkontakt weiter. Alle sollten sofort Bescheid wissen.
    »Die Erde hat den Angriff der Hydroger überstanden, doch die Hanse ist gefallen«, verkündete Peter. »Schon vor der Invasion der Hydroger war die Hanse durch Gier, Arroganz und Korruption geschwächt. Viele von Ihnen haben dies erfahren müssen, besonders jene Kolonisten, die auf Nachschublieferungen der Hanse angewiesen waren, und die Roamer-Clans, die einfach nur deshalb unterdrückt wurden, weil sie faire Behandlung verlangten.«
    Neben Peter fügte Estarra hinzu: »Alle Kolonien, die die Charta der Hanse unterzeichneten, waren mit den Bedingungen einverstanden, und die Hanse ging ihnen gegenüber bestimmte Verpflichtungen ein. Als der Vorsitzende Wenzeslas jene Kolonien im Stich ließ, brach er den Vertrag.« Peter nahm ihre Hand. »Mit der Unterzeichnung der Charta schworen die Kolonien ihrem König Treue. Ich bin der König. Ich habe den Flüsterpalast verlassen und bin nicht mehr auf der Erde, aber das Zentrum der Regierung ist bei mir, wo auch immer ich mich aufhalte. Hier auf Theroc werde ich zusammen mit der Königin einen neuen Regierungssitz gründen.«
    Einige der Zuhörer waren überrascht. Als Theronen hatten sie nie zur Hanse gehört. »Aber es wird eine andere Regierung sein als das fehlgeschlagene Projekt der Terranischen Hanse«, versicherte ihnen Estarra. »Die Zeit ist gekommen, die Gräben zwischen den verschiedenen Gruppen der Menschheit zu überwinden.«
    »Wir schlagen die Gründung einer neuen Konföderation vor, die vereint und stark ist«, fuhr Peter fort. »Wir laden alle Theronen ein, sich uns anzuschließen, zusammen mit den im Stich gelassenen Hanse-Kolonien und allen ungerecht verfolgten Roamer-Clans. Wir werden unsere Ressourcen teilen und uns nach den acht Jahren Krieg gegenseitig beim Wie deraufbau helfen. Dies sind enorme Veränderungen, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es der richtige Weg für uns ist.«
    Estarra sah, dass
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