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Von Feuer und Nacht

Von Feuer und Nacht

Titel: Von Feuer und Nacht
Autoren: Kevin J. Anderson
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zurechtzukommen. Orli und Mr. Steinman wanderten mit den Körben am Hügelhang empor.
    »Meine Beine werden zu steif, um jeden Tag diesen Weg zu gehen«, sagte der ältere Mann.
    Orli war an Mr. Steinmans Klagen gewöhnt. »Sie gehen ihn nicht jeden Tag. Und wenn Sie ganz allein auf dem Planeten wären, so wie Sie es wollten, müssten Sie mehr arbeiten, um am Leben zu bleiben. Das Haus, in dem Sie jetzt wohnen, ist tausendmal besser als der wacklige Schuppen, den wir zusammen gebaut haben.«
    »Ich war stolz auf den Schuppen.«
    »Ich auch.« Orli lächelte. Die ganze Siedlung schien sie adoptiert zu haben. Sie hatte ein eigenes Quartier in einem der Multifamilienhäuser und fand Zeit genug, auf ihren Synthesizerstreifen zu spielen. Die Kolonisten hörten ihren Melodien gern zu, und deshalb saß sie abends oft in den Ge- meinschaftsbereichen und spielte.
    Die TVF-Soldaten winkten zum Gruß, als sie die beiden Besucher kommen sahen. Orli und Steinman übergaben die Körbe mit einem freundlichen Lächeln. Die Soldaten sahen sich den Inhalt an und nickten anerkennend, als sie frisches Brot und Gemüse fanden.
    »Wir sollten uns unbedingt mehr Bewegung verschaffen«, sagte einer der Soldaten. »In der TVF habe ich nie so gut gegessen! Wenn es so weitergeht, nehme ich so sehr zu, dass die Uniform nicht mehr passt.«
    »Wende dich an die Frau eines Kolonisten«, spottete einer seiner Kameraden. »Vielleicht kann sie die Nähte erweitern.«
    »Die Frauen dieser Kolonisten? Sie würde mich dazu überreden, es selbst zu machen.«
    »Zu Recht«, warf Orli ein. »Es kann nicht schaden, allein zurechtzukommen.«
    Der Soldat lachte schallend. »Hör sich einer das Mädchen an!« Hinter ihm erklang ein Summen wie von statischer Elektrizität. Die Wächter kamen rasch auf die Beine, als das Transportal aktiv wurde.
    »Etwas ist hierher unterwegs!«
    »Es ist nicht angekündigt worden ... He, vielleicht kommt die Ablösung für uns.«
    »Träum schön weiter.«
    Weitere TVF-Soldaten kamen aus der Kaserne - jede Unterbrechung der Monotonie war ihnen recht. Jemand, der durch das Transportal kam, brachte vielleicht gute Nachrichten oder zumindest frische Vorräte. Schlieren bildeten sich in der trapezförmigen Steinfläche, und zwei Gestalten traten hindurch. Zwei Fremde. Die TVF-Soldaten griffen nach ihren Waffen und wechselten unsichere Blicke. »Wer sind Sie? Identifizieren Sie sich!«
    Orli sah eine ältere, hohlwangige Frau mit zerrissener Kleidung und zerzaustem Haar. Ihr Gesicht zeigte etwas Gehetztes. Neben ihr ging ein silberner Kompi, ein Freund-lich-Modell mit großen gelben Augensensoren. Der kleine Kompi stellte seine Begleiterin und sich selbst vor. »Dies ist Margaret Colicos, und ich bin DD.« Für Orli klang der Name der Frau vage vertraut.
    Margaret wirkte seltsam verwirrt und desorientiert, als sie den Blick auf Orli, Mr. Steinman und dann die TVF-Soldaten richtete. »Es ist lange her, seit ich zum letzten Mal Menschen gesehen habe.«
    »Was ist mit Ihnen passiert, Ma'am?«, fragte Orli. »Woher kommen Sie?«
    Im Transportal flackerte es erneut, und weitere Gestalten erschienen hinter Margaret.
    »Es tut mir leid. Ich wollte dies nicht.« Margarets Stimme klang hohl und erschüttert. »Von jetzt an wird alles anders sein... alles.«
    Hinter ihr kamen Dutzende von vielbeinigen Geschöpfen durch die trapezförmige Wand.
    Die großen, käferartigen Wesen hielten scharfe, modern wirkende Waffen in ihren Klauen. Das ledrige Ektoskelett war schwarz und segmentiert. Fremde Intelligenz glühte in den glatten Augen. Den ersten Geschöpfen folgte eine zweite Gruppe aus zwanzig Kreaturen, dann eine dritte und vierte.
    Die TVF-Soldaten wichen erschrocken zurück, hoben ihre Waffen und zielten.
    »Nicht schießen!«, rief einer der Männer. »Sie sind uns hundert zu eins überlegen!«
    Steinman hielt sich so an Orlis Arm fest, als könnte sie ihn schützen. Margaret Colicos stand wie benommen neben DD. »Über Jahrtausende hinweg haben sich die Klikiss erholt und fortgepflanzt. Jetzt sind sie wieder zum Schwärmen bereit und wollen ihre Welten zurückhaben.«
    Wellen von Klikiss, die ein wenig anders aussahen und offenbar verschiedenen Subgattungen angehörten, flogen durchs Transportal. Hunderte waren bereits durchs Steintrapez gekommen und schwärmten auf Llaro aus.
    »Die Klikiss kehren mit der Absicht zurück, sich an ihren Robotern zu rächen, die vor zehntausend Jahren das Ende ihrer Zivilisation
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