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Von der Erde zum Mond

Von der Erde zum Mond

Titel: Von der Erde zum Mond
Autoren: Jules Verne
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sie doch wenigstens der Mondwelt an, kreisten um das Nachtgestirn, und zum ersten Mal konnte das Menschenauge in alle seine Geheimnisse eindringen. Die Namen Nicholl, Barbicane, Michel Ardan haben sich in den Annalen der Astronomie ruhmvoll verewigt, denn diese kühnen Forscher haben, aus Begierde den Kreis der menschlichen Kenntnisse zu erweitern, sich verwegen in den Weltenraum gewagt und in dem seltsamsten Unternehmen der Neuzeit ihr Leben auf’s Spiel gesetzt.
    Wie dem auch sei, als die Meldung aus Longs Peak sich verbreitete, wurde die ganze Welt theilnehmend von Staunen und Schrecken erfüllt. Gab’s eine Möglichkeit, diesen kühnen Erdbewohnern Beistand zu leisten? Nein, ganz gewiß nicht, denn sie hatten sich durch Ueberschreitung der von Gott den Creaturen der irdischen Welt gesteckten Grenzen außer Verbindung mit der Menschheit gesetzt. Sie konnten sich zwei Monate lang Luft bereiten. Mit Lebensmitteln waren sie auf ein Jahr versehen. Aber hernach? … Die fühllosesten Herzen erbangten bei dieser fürchterlichen Frage.
    Ein einziger Mensch wollte das Verzweifelte der Lage nicht zugeben; ein einziger hatte Zuversicht, ihr ergebener, kühner und gleich ihnen entschlossener Freund, der wackere J.T. Maston.
    Uebrigens verlor er sie nicht aus den Augen. Der Posten Longs Peak war von nun an sein Wohnsitz, der Spiegel des unermeßlichen Reflectors sein Horizont. Sobald an demselben der Mond emporstieg, faßte er ihn in den Rahmen seines Sehfeldes, verlor ihn keinen Moment aus den Augen und begleitete ihn mit Beharrlichkeit auf seiner Bahn durch die Sternenräume; mit unverwüstlicher Geduld beobachtete er den Weg des Projectils vor seiner silbernen Scheibe, und wahrhaftig der würdige Mann blieb in fortwährender Verbindung mit seinen drei Freunden, welche wiederzusehen er die Hoffnung nicht aufgab.
    »Wir werden mit ihnen correspondiren«, sagte er zu Jedem, der ihn hören wollte, »sobald die Umstände es gestatten. Wir werden Kunde von ihnen bekommen, und sie von uns! Zudem weiß ich, daß es sinnreiche, erfinderische Männer sind, die alle Hilfsquellen der Kunst, Wissenschaft und Industrie bei sich haben. Damit richtet man aus, was man will, und wir werden sehen, daß sie sich aus der Verlegenheit ziehen können!«
     
    Ende von »Von der Erde zum Mond.«
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