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Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht

Titel: Vom Dämon versucht - Rowland, D: Vom Dämon versucht
Autoren: Diana Rowland
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lediglich für die Akten, es sei denn, man würde Rachel irgendwann finden.
    Ryan sah ich in der ganzen Zeit nicht. Am Morgen nach der Auseinandersetzung mit Rachel war ich am Haus meiner Tante vorbeigefahren. Ich hatte beschlossen, nicht anzuhalten, falls Ryans oder Zacks Wagen dort gestanden hätte, aber die Auffahrt war leer. Und als ich einen Blick ins Haus warf, sah ich, dass alles aufgeräumt und verschlossen war.
    Danach fuhr ich zum Revier und sprach mit meinem Sergeant. Als Erstes fragte ich ihn, wie viel er wissen wolle.
    Sergeant Cory Crawford sah mir direkt in die Augen und sagte: „Erzählen Sie mir, was ich unbedingt wissen muss.“
    Das war für uns beide in Ordnung.
    Der Sarge schien zufrieden mit der offiziellen Story, die sich nah an die Wahrheit hielt – ausgenommen die Tatsache, dass Rachel den Menschen ihre Seele aus dem Körper gerissen hatte. Harris hatte herumgevögelt und aus Versehen eine seiner Geliebten umgebracht – die zufällig seine Schwiegertochter war. Rachel hatte versucht, das zu vertuschen, indem sie Brian getötet und es wie einen Selbstmord hatte aussehen lassen. Eine weitere offene Frage wurde beantwortet, als man das Roth-Haus durchsuchte und einen dunkelblauen Pick-up fand, der rechts vorn an der Stoßstange einen Schaden hatte.
    Der Sarge informierte mich außerdem darüber, dass es Richter Roth gewesen war, der darum gebeten hatte, dass ich in dem Mord an Brian und Carol Roth durch Pellini ersetzt würde.
    „Er hat wahrscheinlich gewusst, dass Pellini ein fauler Idiot ist“, vertraute Cory mir an, „und dass so die Chancen besser standen, dass die Wahrheit niemals ans Licht kommen würde.“
    Am darauffolgenden Freitag war weitgehend wieder Normalität in dieser Welt eingekehrt. Niemand machte irgendwelche Bemerkungen über das Zeichen auf meinem Arm. Ohne Andersicht sah es aus wie eine verblasste, leicht schimmernde Hennazeichnung, die nur zu erkennen war, wenn man wusste, dass sie sich dort befand. Meine Kollegen hatten mir stumm gratuliert, wie ich mit den verschiedenen Fällen fertig geworden war, aber sie spürten wohl irgendwie, dass ich nicht mehr darüber reden wollte, und ließen die Sache ruhen.
    Ich legte den Rest des Papierkrams in den Korb meines Captains und war mehr als froh, alles hinter mir zu haben. Ich war die Letzte im Büro, alle anderen waren schon vor Stunden nach Hause gegangen. Ich schloss die Tür des Büros hinter mir, dann fuhr ich nach Hause – hauptsächlich deswegen, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich sonst hinfahren sollte.
    Als ich in die Einfahrt einbog, stand Ryans Auto vor meinem Haus. Ich hielt neben ihm, und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus. Ich hatte absolut keine Lust, irgendwelche Erklärungen oder Rechtfertigungen abgeben zu müssen oder mich zu streiten.
    Es ist mir im Moment scheißegal, was er denkt , beschloss ich. Und seltsamerweise hätte ich es fast geglaubt.
    Er saß nicht in seinem Wagen, aber als ich mich umsah, entdeckte ich ihn auf den Stufen meiner Veranda. Ich hatte vergessen, das Licht einzuschalten, bevor ich weggefahren war, deswegen verschmolz er nun fast mit der Dunkelheit.
    Ich hängte mir den Riemen meiner Tasche über die Schulter und stieg die Stufen hinauf. Ich war darauf vorbereitet, einfach an ihm vorbeizugehen, wenn er irgendetwas Unpassendes sagen würde.
    „Kara, ich muss mit dir reden“, sagte er mit leiser, rauer Stimme.
    Ich ging weiter zur Tür, setzte meine Tasche ab und schaltete das Verandalicht ein. Ryan erhob sich und kam ebenfalls die Stufen hinauf. Das Licht der Glühbirne betonte den rötlichen Schimmer seiner Haare. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann jedoch wieder mit gerunzelter Stirn. Ich wollte fragen, was er sagen wollte, aber er kam mir zuvor.
    „Kara, ich …“ Er verstummte. Erwartungsvoll sah ich ihn an und versuchte, nicht ungeduldig zu werden und zu drängeln. Gleichzeitig wappnete ich mich gegen alle möglichen Dinge, die er vielleicht aussprechen würde.
    „Ich mag dich“, sagte er schließlich mit leiser Stimme.
    Mein Magen machte einen kleinen Satz, und ich bekam einen Kloß im Hals. Einer meiner Exfreunde hatte mir mal gesagt, er würde mich lieben, und ich war innerlich nur erschrocken zusammengezuckt. Dieses kleine einfache Geständnis von Ryan war tausendmal wertvoller für mich.
    „Danke.“ Ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. Und mehr brauchte auch eigentlich keiner von uns zu sagen. Er hatte es mit
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