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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
Autoren: Diana Rowland
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schließlich schroff. »Weitere Zeugen gibt es nicht. Viel Spaß dann.« Damit drehte er sich um und stakste davon.
    Ich sah ihm nach und ballte die Fäuste, weil meine Hände so zitterten.
    »Okay, er ist ein Arsch«, sagte Jill leise neben mir.
    »Ja«, erwiderte ich und kochte innerlich. Sicher, Captain. Die werden sich ein Bein ausreißen, um mich zu unterstützen.
    Jill schenkte mir ein bedauerndes Lächeln. »Das wird schon werden«, tröstete sie mich. »Wenn so ein Schwachkopf wie Crawford ein einigermaßen kompetenter Mordermittler sein kann, dann machst du den Scheiß doch mit links.«
    Ich stieß ein freudloses Lachen aus. »Danke. Eigentlich bin ich ziemlich aufgeregt.« In einer Million Jahren hätte ich mir nicht vorgestellt, dass man mir diesen Fall übertragen würde. Aber jetzt, da sich der erste Schreck gelegt hatte, würde ich ihn mir ganz bestimmt nicht wieder wegnehmen lassen. Noch vor drei Jahren war ich Streifenpolizistin gewesen und hatte eine Leichenfundstelle wie diese abgesperrt und nicht gewusst, ob ich jemals die Chance bekommen würde herauszufinden, warum die Leiche arkanische Spuren aufgewiesen hatte. Inzwischen waren mir schon Zweifel an dem gekommen, was ich gesehen hatte, und ich hatte mich gefragt, ob es einfach ein Glückstreffer gewesen war.
    Aber jetzt wusste ich es besser. Der Symbolmörder hatte irgendetwas mit der arkanischen Welt zu tun, und ob das den andern nun gefiel oder nicht – und ob ich so weit war oder nicht –, ich war als Ermittlerin am besten für diesen Fall geeignet.
    Jill lachte. »Ich kenne diesen Blick. Du hast schon Blut geleckt.«
    »Ja. Habe ich«, gab ich grinsend zu. »Ich werde den Scheißkerl kriegen.«
    »Das ist die richtige Einstellung. Du sagst mir einfach, wenn du irgendwas brauchst. Sei nicht zu stolz.«
    »Werde ich nicht sein.«
    Jill streckte den Daumen in die Luft und ging dann hinüber zu den Leuten von der Gerichtsmedizin. Ich lehnte mich gegen das metallverkleidete Gebäude, in dem sich das Büro befand, und sah zu, wie das Opfer behutsam in einen schwarzen Leichensack gelegt wurde.
    Morgen Abend würde ich mit Sicherheit wieder eine Beschwörung durchführen. Es gab eine ganze Reihe von Dämonen, die mir wahrscheinlich helfen konnten. Vielleicht Rysehl? Er war ein Dämon der vierten Ebene, ein Luhrek , der einer Kreuzung zwischen einer Ziege und einem Hund ähnelte, mit dem Hinterteil eines Löwen. Er war außerdem ein viel schwächerer Dämon als Kehlirik, was bedeutete, dass ich ihn auch leichter beschwören konnte. Und Rysehl war normalerweise sehr kooperativ und eine gute Informationsquelle, obwohl er nur ein Luhrek war. Mir würden da schon ein paar Fragen einfallen, die ich ihm zu dieser Art von arkanischen Spuren an einem menschlichen Körper stellen könnte.
    Ich stieß mich von der Metallwand ab. Scheiß auf Crawford , dachte ich. Ich bin die beste Ermittlerin für diesen Fall, und das werde ich auch beweisen.

 
    3
    Der Riegel an der Eingangstür rastete mit einem leisen Klicken ein, somit waren die Vorbereitungen für die Beschwörung abgeschlossen.
    Ich war schon drauf und dran gewesen, es mir noch einmal anders zu überlegen. Nachdem ich die Kläranlage verlassen hatte, war ich zunächst aufs Revier gefahren, um ein paar notwendige Routinearbeiten zu erledigen und meinen ersten Bericht zu schreiben. Doch am frühen Nachmittag konnte ich kaum noch die Augen offen halten – was nicht besonders überraschend war, wenn man bedenkt, dass ich noch keine Minute geschlafen hatte.
    Irgendwann war ich nach Hause gefahren, um mich wenigstens einen Augenblick hinzulegen. Auf dem Heimweg gelang es mir nur dadurch wach zu bleiben, dass ich das Fenster herunterkurbelte und schlechte Countrymusik aus dem Radio laut mitsang. Als ich schließlich ins Bett kroch, zweifelte ich ernsthaft daran, ob ich jemals wieder fähig sein würde, eine Beschwörung durchzuführen, selbst die eines kleinen Dämons. Aber nachdem ich sechs Stunden wie eine Tote geschlafen hatte, fühlte sich mein Energielevel wieder ziemlich normal an, und gegen Mitternacht war ich schließlich bereit.
    Aufgeregt wie immer ging ich durch mein Haus, um mich davon zu überzeugen, dass alle Zugänge verriegelt waren. Das Tor am Ende der Auffahrt hatte ich ebenfalls geschlossen und das zerbrochene Fenster mit mehreren Brettern vernagelt. Gerade erst in der vergangenen Nacht hatte ich ja auf die harte Tour erfahren müssen, dass eine verschlossene Tür einen Eindringling nicht
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