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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen
Autoren: Carter Brown
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weibliche Sturm hob an. Lisa rückte
langsam und mit vor Wut weißglühenden Augen auf mich zu, eine unartikulierte,
heisere, wahrhaft heidnische Hymne des Hasses von sich gebend.
    »Ich
werde dir erst die Augen herausreißen !« zischte sie
mich an. »Dann werde ich dich festbinden und dir einen Haufen glühender Kohlen
an den Bauch halten und zusehen, wie sie bis zu deinem Rückgrat durchbrennen —
sofern du eines hast, was ich bezweifle! Dann — «
    »Ich
weiß etwas«, sagte ich hastig.
    Sie
lächelte gehässig. »Darauf komme ich jetzt gerade zu sprechen .«
    »Du
brauchst die Papiere nicht aufzulesen !« schrie ich.
    »Jetzt
nicht mehr«, sagte sie und nickte nachdrücklich. »Weil du das tun wirst, und
zwar alle !«
    »Ich
auch nicht«, sagte ich erleichtert. »Alles, was du zu tun brauchst, ist, den
Telefonhörer abzunehmen, jemanden anzurufen und dann nach Hause zu gehen !«
    »Ich
glaube, du bist geisteskrank .« Sie schüttelte den
Kopf. »Nein, dazu brauchtest du ja zuerst ein Gehirn .«
    »Du
mußt im Zusammenhang mit dem Telefongespräch etwas auswendig lernen«, erklärte
ich ihr. »Und zwar wörtlich, bevor du auch nur den Hörer anrührst. Keiner von uns
kann sich leisten, etwas zu verpfuschen. Also, sag mir nach...«
    Fünf
Minuten später konnte sie alles auswendig, und so reichte ich ihr mit höflichem
Kopfnicken den Hörer. Sie nahm ihn, starrte ihn flüchtig an, als handelte es
sich um irgendein widerwärtiges Lebewesen, und blickte dann wieder zu mir auf.
    »Ich
kann es nicht tun, Rick«, sagte sie mit zaghafter Stimme. »Es ist verrückt!
Was, wenn er die Polizei ruft und dich festnehmen läßt ?«
    »Hör
endlich auf, dir den Kopf zu zerbrechen, und ruf an !« fuhr ich sie an. »Ich erkläre dir alles später .«
    »Gut.«
Sie zuckte verzagt die Schultern. »Wenn du meinst ?«
    Sie
wählte die Nummer, und als das Rufzeichen ertönte, schob ich meinen Kopf nahe
an den ihren, so daß ich die Stimme am anderen Ende der Leitung hören konnte.
    »Helga?«
Lisas Körper straffte sich ein wenig. »Hier ist Lisa. Ist Mr. Morgan da — ? Gut — sagen Sie ihm bitte, ich müsse ihn dringend
sprechen !«
    Etwa
fünfzehn Sekunden später hörte ich den vertrauten forschen Baß des
kommandierenden Generals der Agentur. »Morgan !« schnarrte er.
    »Hier
spricht Lisa. In Ihrem Büro geht irgend etwas vor sich, das ich nicht begreife !« sagte sie nervös.
    »Soll
das ein dummer Witz sein ?« bellte er.
    »Tyler,
es ist mir bitter ernst«, sagte sie in flehendem Ton. »Ich hatte etwas in
meinem Büro vergessen, und so ging ich vor fünf Minuten dorthin, um es zu
holen. Ich sah unten, daß in Ihrem Büro Licht war, aber ich dachte, es wären
wahrscheinlich Sie oder die Putzfrauen und ich habe nicht...«
    »Zur
Sache !« krächzte er.
    »Dann
öffnete mir der Hausmeister die Tür und sagte, es sei bereits jemand im Büro —
ein Mr. Smith — der hinaufgeschickt worden sei, um einige wichtige Papiere für
Mr. Morgan zu holen! Ich fragte ihn, ob er sich nicht genauer über die Person
des Mannes informiert habe, und er sagte, das sei nicht notwendig gewesen, da
Mr. Smith über die Leute in der Agentur gesprochen und offensichtlich gewußt
habe, wer sie waren und was sie arbeiteten. Und der Mann habe gesagt, Mr.
Morgan könne nicht selber kommen, weil er Mrs. Prostett dabei behilflich sei, sich nach diesem schrecklichen Unglücksfall um deren
Tochter zu kümmern — eine Menge von...«
    »Und
was ist dann geschehen ?« bellte er rabiat. »Kommen Sie
endlich zur Sache, Mädchen !«
    »Nun,
der Hausmeister sagte, er habe den Eindruck, Mr. Smith hätte Mühe, die
richtigen Papiere zu finden, denn er habe zufällig, als er das letzte Mal oben
war, ins Büro hineingesehen, und es habe dort fürchterlich ausgesehen! Alle
Karteischubladen seien herausgezogen gewesen — Papiere hätten über den ganzen
Boden verstreut herumgelegen und...«
    »Mein
Boden !« kreischte Morgan mit gequälter Stimme. »Und
die Schubladen herausgezogen?«
    »Und
er habe nicht einmal Ihren Schreibtisch mehr sehen können, wegen der riesigen
Stapel von Akten und Papieren, die darauf lagen und...« Ein glückliches Lächeln
umspielte ihre Lippen, während sie dem heftigen Wutausbruch am anderen Ende der
Leitung lauschte. Sie blinzelte mir vergnügt zu, während sie darauf wartete,
daß sich der Ausbruch legte, und fuhr dann fort: »Es sieht so aus, als ob er
Ihr ganzes Büro demolierte, Tyler .«
    »Wer
ist es denn ?« blubberte er. »Haben
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