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Vom Dämon besessen

Vom Dämon besessen

Titel: Vom Dämon besessen
Autoren: Carter Brown
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haben.
Entweder bekommen Sie fünfundzwanzig Prozent von Toni Astors Einkommen oder sie
wird da landen, wo Larry Gold bereits ist .«
    Ich
hörte, wie Lisa nach Luft schnappte, konzentrierte mich aber ausschließlich auf
Vaughan.
    »Was
wollten die anderen denn für ihre Lügengeschichte — daß Massie mich engagiert
habe, um Gold umzubringen — haben, Freund ?« fragte ich
leise. »Zwanzig Prozent? Damit blieben für Sie noch fünf übrig, was ?« Ich beobachtete scharf seine Augen. »Vielleicht waren sie
auch großzügig und wollten nur fünfzehn haben ?« Ein
plötzliches Funkeln in seinen regungslosen Augen verriet mir, daß ich mit
fünfzehn einigermaßen richtig geraten hatte.
    »Sie
bekommen dafür, daß Sie die ganze Arbeit leisten und das ganze Risiko auf sich
nehmen, den geringeren Prozentsatz des Verdienstes ?« Ich schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie sind derjenige, der Druck auf Massie
ausüben muß — und bei diesem Burschen ist das keine einfache Arbeit — , und dann sollen Sie mich im Interesse der anderen
unschädlich machen. Womit verdienen diese anderen eigentlich ihren Löwenanteil,
Freund? Damit, daß sie zuerst Ihren Larry Gold umgebracht haben — und Ihnen
dann weisgemacht haben, ich sei es gewesen ?«
    »Sie
haben behauptet, Sie können das beweisen ?« flüsterte
er.
    »Nicht
hier«, sagte ich.
    »In
Toni Astors Haus?«
    »Ja.
Es ist wichtig, daß wir dorthin gehen, wo es passiert ist .«
    »Wir
werden Sie jetzt dorthin bringen .« Vaughan runzelte
plötzlich seine kahle Stirn. »Und das Mädchen auch. Wenn Sie mich angelogen haben,
Holman — wenn in Wirklichkeit Sie es sind, der mich angelogen hat...« Er machte
eine kurze Pause, und dann öffneten sich seine Lippen zu der grotesken
Imitation eines Lächelns. »Dann werden Sie denselben Weg wie Larry wandern.
Über das Geländer hinab!«

NEUNTES KAPITEL
     
    E s war ein seltsames Gefühl, im Wohnzimmer von
Toni Astors Haus zu stehen. Und dann fiel mir ein, daß ich die anderen Male
nach meinem Eintreffen sofort zu Tonis Schlafzimmer hinauf gegangen war. Es
waren höchstens fünf Minuten vergangen, seit das Mädchen Helga die Haustür
geöffnet hatte, und noch weniger, seit Naomi Prostett und Tyler Morgan zu uns hereingekommen waren. Tylers überschäumende Wut, als er
mich sah, war von Vaughan aufs wirkungsvollste gedämpft worden; und so stand er
nun da, eine dumpfe Röte in dem starren Gesicht.
    Naomi
trug eine ähnliche Kashmir -Pullover-und-Sportrock-Kombination
wie beim ersten Mal, die ebenso ihre knabenhafte Figur aufs günstigste betonte,
und ihr Gesicht war unverändert. Vielleicht veränderte es sich überhaupt nie?
Der erbarmungslose Ehrgeiz hatte ihr Gesicht geformt und prägte sich in jeder
Kontur und in jedem Zug aufs deutlichste aus. Abgesehen von der Antwort auf
Lisas direkte Frage nach Tonis Befinden — »Sie wird sich leider nur langsam
erholen, im Augenblick bekommt sie starke Beruhigungsmittel« — hatte Naomi ihre
Tochter völlig ignoriert, und ich fand, das Erschreckende dabei war, daß sie
sich dessen gar nicht bewußt schien.
    »Nun ?« sagte sie plötzlich, und ihre leicht heisere Stimme klang genau
wie die Lisas. »Den dramatischen Auftritt haben wir hinter uns, Davis. Nun zum
Drama selbst.«
    »Ich
wollte nur warten, bis alle bereit sind«, flüsterte Vaughan. »Die Sache ist an
sich einfach. Holman behauptet, er habe Larry nicht umgebracht, aber er weiß, wer
es getan hat und kann es beweisen. Deshalb sind wir hier .«
    »Er
blufft, Davis«, protestierte der wütende Supergeneral. »Er versucht nur, seine
Haut zu retten — das ist alles .«
    »Schon
gut, Tyler.« Vaughan nickte kurz. »Nun seien Sie still .« Er blickte mich teilnahmslos an. »Jetzt sind Sie an der Reihe, Holman. Sie
haben ausreichend Zeit, um mich davon zu überzeugen, daß Sie die Wahrheit
sagen, und wenn Ihnen das nicht gelingt...« Er zuckte bedeutungsvoll die
Schultern.
    »Als
ich auf Tonis Anruf hin, bei dem sie mich um meine Hilfe bat, in dieses Haus
zurückkehrte«, sagte ich, »ging ich zum Schwimmbecken hinunter, um mich davon
zu überzeugen, daß Gold tot war — und nicht nur etwa schwer verletzt. Er war
natürlich tot, aber ich bemerkte, daß seine rechte Hand zu einer Faust geballt
war, während die andere entspannt dalag. Ich öffnete die Finger und sah, daß er
einen kleinen, glänzenden, schwarzen Knopf umklammert hielt. Ich ließ ihn, wo
er war, und drückte die Finger wieder zusammen, damit ihn die Polizei
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