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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt
Autoren: Carter Brown
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eindringlich, »was war mit Marsh ?«
    »Diesem Kriecher?« Sie zuckte
angewidert die Schultern. »Wenn er die ganze Zeit über im Haus Filzpantoffeln
trug, so war das, was geschah, seine eigene Schuld! Er belauschte ein Gespräch,
das ich mit Hal Kirby am Telefon führte, als ich davon überzeugt war, daß sich
alles im Labor befand. Ich wußte nichts davon, bis zu der bewußten Nacht, in
der er in mein Zimmer spaziert kam — dann zu mir ins Bett stieg und erklärte,
wir müßten uns eine Möglichkeit ausdenken, wie wir meinem Vater die Sache am
besten schmackhaft machten — später!
    Ich vertröstete ihn auf den
nächsten Tag, und in der darauffolgenden Nacht sollte das große Experiment stattfinden,
bei dem Klein-Vicki die Droge nehmen und ihre Pflicht erfüllen sollte. Ich
wandte also meine Kleine-Mädchen-Masche bei ihm an und flehte ihn an, bis zum
anderen Tag zu warten, so daß ich meinem Vater nichts zu erzählen brauchte,
bevor ich ihm auf der anderen Seite nicht auch ein wenig geholfen hatte! Die
Droge verschwand natürlich im Ausguß . Ich hörte zu,
wie mein lieber Pappi mir all diese blödsinnigen
Anweisungen gab, daß ich selber hinaus in dieses Beerdigungsinstitut fahren und
mich bis acht Uhr am nächsten Morgen in einem Sarg schlafen legen sollte. Ich
mußte dulden, daß mein Liebling Kaye mich in dieses entzückende Leichenhemd
packte, und dann fuhr ich davon. Ich parkte in einiger Entfernung des
Beerdigungsinstituts, wartete eine Stunde und fuhr dann geradewegs zum Haus
zurück .«
    Wieder kicherte sie. »ich
schlüpfte in Bob Marshs Zimmer, weckte ihn mit einem leidenschaftlichen Kuß,
erklärte ihm, ich sei so einsam, und fragte ihn, ob er wohl die Nacht bei mir
verbringen wolle. Und wie er wollte! Wir schlichen uns wieder aus dem Haus und
fuhren zum Beerdigungsinstitut. Dieser Sargausstellungsraum machte ihn ein
bißchen nervös. Ich erklärte ihm, dies sei ein großartiger Ort für die Liebe,
aber wenn er ein Feigling sei, so solle er verduften. Er sagte, er sei kein
Feigling, und so verlangte ich, er solle es dadurch beweisen, daß er sich in
einen der Särge lege. Ich hatte meine Handtasche aus dem Wagen mitgebracht, und
darin befand sich die zuverlässige Achtunddreißiger meines lieben alten Pappi .«
    Ihr plötzliches Gelächter
verursachte mir ein leichtes Kribbeln auf der Kopfhaut. »Sie hätten sein dummes
Gesicht sehen sollen — wie er da in dem Sarg lag und ich die Pistole auf ihn
richtete und abdrückte !«
    »Wo ist die Pistole jetzt,
Vicki ?« fragte ich leise.
    »Wieder in der Kommode des
lieben alten Pappi «, sagte sie. »Ich habe sie
natürlich in derselben Nacht sauber abgerieben, steckte sie in meine Tasche und
legte beides zusammen hinaus in den Wagen. Ich hatte mir, speziell für diesen
Fall, ein paar Schlafmittel mitgebracht, die nahm ich, stieg in den Sarg neben
dem Bobs und legte mich schlafen !«
    »Das ist — makaber«, sagte
Landau heiser. »Sie erschoß ihn kaltblütig, während
er in einem Beerdigungsinstitut in einem Sarg lag, nahm dann ganz beiläufig ein
Schlafmittel, legte sich in den Sarg daneben und schlief !« Er starrte sie entgeistert an. »Was bist du nur für ein Monstrum ?«
    »Genau das Monstrum, das Sie
sich herangezüchtet haben, Landau«, fuhr ich ihn an. »Sie hat sich in ihrer
moralischen Einstellung ein Beispiel an Ihnen genommen .«
    »Wie dem auch sei«, sagte Vicki
und lehnte sich zufrieden zurück. »Inzwischen wird Hal das Geld haben, er weiß
genau, wo er es finden kann, mein lieber alter Pappi !«
    »Das glaube ich nicht«, brummte
Landau.
    »Mach dir nichts vor !« Vicki lachte rauh . »Ich habe
Hal genau beschrieben, wo du das Geld versteckt hast, als du gestern nacht von der Bank
zurückkamst — unter dem alten Zedernbaum draußen im...«
    »Solange niemand von uns wußte,
wer Marsh umgebracht hat oder warum es geschah«, unterbrach er sie, »fand ich,
daß ich außer mir selbst niemandem trauen könne. So bin ich heute
morgen früh aufgestanden und habe es irgendwo weit weg von der Zeder
versteckt !«
    »Du blöder...!« Alle Farbe wich
aus ihrem Gesicht, während sie ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. »Hal muß
fuchsteufelswild sein, wenn er dort draußen...« Ihre Augen waren völlig glasig,
so als befände sie sich in plötzlicher Trance, dann fuhr ihre Rechte auf ein
Tafelmesser zu und warf es in einer einzigen kontinuierlichen Bewegung in
Richtung auf ihres Vaters Brust. Landau gelang es, es mit dem Arm aus seiner
Bahn zu
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