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Vom Alptraum verfolgt

Vom Alptraum verfolgt

Titel: Vom Alptraum verfolgt
Autoren: Carter Brown
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Burschen zu
erwecken. Du konntest gar nicht anders, als du unter deiner Dusche hervorkamst
und er dasaß und auf dich wartete !«
    »Ich weiß«, flüsterte sie.
»Aber ich dachte, ich liebte ihn — nachdem seine Frau gestorben war, habe
ich... Nun, diese Fotos.«
    »Du triebst dich also mit einem
Witwer herum, der zufällig der Vater deiner besten Freundin war !« knurrte ich. »Großartige Sache! Willst du die Sache vielleicht
anzeigen? Vicki war diejenige, die wirklich krank war. Wenn sie nicht die Fotos
aufgenommen und sie Kirby gegeben hätte, so hätte diese Affäre mit Landau die
reine Therapie für dich sein können und du hättest dich innerlich von ihm
gelöst .«
    »Glaubst du wirklich ?« Ihre Stimme klang hörbar erleichtert.
    »Natürlich«, sagte ich
ungeduldig. »Hör auf, dir leid zu tun. Geh und laß dir
eine neue Frisur machen — und eine neue Brille, die dir steht. Zieh deine
schwarze Unterwäsche an und geh irgendwohin, wo du weißt, daß dir zumindest
achtundvierzig Stunden lang ununterbrochen ausschließlich fleischliche
Lustbarkeiten geboten werden .«
    »Du bist der beste
Psychoanalytiker, den ich je kennengelernt habe .« Sie
lächelte weich.
    »Bis später, Süße«, sagte ich.
»Ich muß mich an irgendeine dienstliche Stelle wenden, damit hier wieder
Ordnung geschafft wird; und danach muß ich in die Stadt zurückfahren und einen
Sergeanten einsammeln, der, darauf gehe ich jede Wette ein, noch immer fleißig
die Haustür eines Appartementhauses im Auge behält und darauf wartet, daß King
und Kirby herauskommen. Ich glaube, es ist meine Schuld, wenn ihm nie
mitgeteilt worden ist, daß Gebäude auch Hintertüren haben !«
     
    Ich kam gegen halb acht Uhr
nach Hause, goß mir etwas zu trinken ein, legte eine Platte mit mexikanischer
Stierkampfmusik auf und sank dankbar in einen Stuhl. Die FBI-Agenten hatten das
Geld in der Tat auf dem Garagendach gefunden, und so waren sie selig. Mr.
Castle war überströmend glücklich, als sie es ihm zurückbrachten, und wollte,
daß sie beide ihren Beruf aufgaben, so daß sie sich bei der nächsten Wahl um
den Posten des County-Sheriffs bewerben könnten. Leider hatte ich vergessen,
das Lavers gegenüber zu erwähnen.
    Polnik war so erleichtert gewesen,
als er endgültig herausgefunden hatte, daß Annabelle Jackson doch nicht
entführt worden war, nachdem ich ihn ins Büro zurückspediert hatte, daß er
beschloß, seine Alte mit in ein Kino zu nehmen. Das war natürlich Polniksche Logik, aber ich hegte den heimlichen Verdacht,
er wollte sein eigenes Gewissen wegen all dieser Gedanken beruhigen, die er
bezüglich Sandra-Baby und ihrer altrosa Bluse gehabt hatte, während er draußen
vor dem Haus gestanden hatte, das er beschatten sollte.
    Selbst der Sheriff schien
befriedigt zu sein, was nicht allzu oft geschah, wenn der Mordfall aufgeklärt
worden war. Er erklärte mir, ich sähe mitgenommen aus, was nicht ausschließlich
an meinem zweifelhaften Lebenswandel liegen könne, und fragte, ob ich mir nicht
zwei Tage frei nehmen wollte. Er hätte natürlich auch noch mit etwas anderem
herausrücken können, aber ich machte mir nicht die Mühe, dahinterzukommen,
womit.
    Das Leben war also lebenswert:
Ich legte meine Füße behaglich hoch und lehnte mich zurück, um mir die
verschiedenen Vorzüge eines neuen Healey, MG oder eines dieser klassischen
Morgans durch den Kopf gehen zu lassen. Ich war noch nicht bis zur Motorhaube
des Healeys gediehen, als der Summer ertönte.
    Ich öffnete und war
vorübergehend geblendet von dem Glanz, der meinen Augen entgegenstrahlte. Als
ich wieder sehen konnte, befand sich irgend
jemand total Fremdes in meinem Wohnzimmer, und die
Übernachtungstasche lag auf meinem Sessel.
    »He !« sagte ich nervös.
    Sie wirbelte mit einem
prachtvollen Lächeln zu mir herum, während ich die prachtvolle Frisur bewunderte,
das dezente Make-up und die moderne, leichte Flitter-Brillenfassung, die
irgendwie ein glitzerndes, sexy wirkendes Zwinkern in ihren porzellanblauen
Augen aufblitzen ließ.
    »Gefällt es dir, Al ?« fragte sie vorsichtig.
    »Kaye, Süße«, sagte ich
ehrlich, »du siehst prächtig aus — superb — schön !«
    »Ich habe getan, was du gesagt
hast .« In ihrer Stimme lag aus irgendeinem Grund ein
Unterton von Nervosität. »Neue Frisur, Make-up, neue Brillenfassung.«
    »Du bist eine Wucht !« sagte ich stolz.
    »Da ist nur eine Sache, die
mich beunruhigt .« Sie biß sich auf die Unterlippe.
»Ich habe in deinem Büro
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