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Volle Deckung Mr. Bush

Volle Deckung Mr. Bush

Titel: Volle Deckung Mr. Bush
Autoren: Michael Moore
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Trade Center blickte oder in Topeka vor dem Fernseher hockte.

    1 Eine Bemerkung zu den Fußnoten in diesem Buch: Zu allen
    anderen Kapiteln gibt es Anmerkungen am Ende des Buchs,
    damit der Lesefluß nicht unterbrochen wird. Aber dieses Kapitel enthält so viele wichtige Fragen, Fakten und Vorwürfe, daß ich dachte, es sei besser, die Quellenangaben direkt auf der Seite zu plazieren. Viele angegebene Artikel finden sich auf meiner
    Website, www.michaelmoore.com, wo man den kompletten
    Text lesen kann.
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    Man war benommen, saß wie gelähmt vor dem Fernseher oder
    Radio und dann rief man alle an, die man kannte, 290 Millionen Amerikaner stellten einander die gleiche Frage: Was zum Teufel geht da vor???
    Das war die erste von vielen Fragen, die man sich angesichts der Tragödie am 11. September stellte. Ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, abgesehen natürlich von den
    Theorien, die stimmen, oder Theorien, an denen Zahnärzte
    beteiligt sind. Meiner Ansicht nach haben sich alle Zahnärzte verschworen und machen nun mit Wurzelfüllungen und
    Röntgenaufnahmen bei jedem Zahnarztbesuch viel Geld. Kein
    anderes Säugetier im ganzen Tierreich muß so viel leiden wie wir.
    Meine Fragen zum 11. September beziehen sich nicht darauf,
    wie die Terroristen an unserem Verteidigungssystem
    vorbeikamen oder wie sie in diesem Land leben konnten, ohne
    enttarnt zu werden, oder warum alle Bulgaren, die im World
    Trade Center arbeiteten, den Hinweis erhielten, an jenem Tag nicht zur Arbeit zu kommen, oder warum die Türme so leicht
    einstürzten, obwohl sie angeblich Erdbeben, Flutwellen und
    Autobomben in der Tiefgarage standhalten konnten.
    All diese Fragen sollte ein Sonderausschuß zum 11. September beantworten. Doch schon die Bildung dieses Ausschusses wurde von der Regierung Bush und den Republikanern im Kongreß
    blockiert.2 Zögernd willigten sie schließlich ein, versuchten aber dann, die Arbeit des Ausschusses zu behindern, und mauerten, wenn der Ausschuß wichtige Dokumente einsehen wollte.3
    Warum wollten die Bush-Leute die Wahrheit nicht
    herausfinden? Wovor hatten sie Angst? Daß die Amerikaner

    2 Ken Guggenheim, »Advocates for 9/11 commission blame White House after deal collapses«, in: The Associated Press, 11. Oktober 2001.
    3 Joe Conason, »Can Bus h Handle Panel's Questions?«, in: The New York Observer, 1.April 2003.
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    erfahren könnten, welchen Mist sie gebaut hatten? Daß sie am Steuer eingeschlafen waren, als es um die terroristische
    Bedrohung ging?
    Daß sie die Warnungen der scheidenden Clinton-Beamten vor
    Osama bin Laden4 aus dem einfachen Grund ignorierten, weil
    sie Clinton haßten (SEX! BÖSE!)?
    Amerikaner sind nicht nachtragend. Sie nahmen es Franklin
    Roosevelt nicht übel, daß Pearl Harbour angegriffen wurde. Sie verurteilten John F. Kennedy nicht wegen des Fiaskos in der
    Schweinebucht. Und es stört sie immer noch nicht besonders,
    daß Bill Clinton 47 Menschen auf mysteriöse Weise beseitigen ließ. Warum also macht George W. Bush nach dem
    Zusammenbruch der nationalen Sicherheit nicht reinen Tisch
    oder verhindert zumindest nicht mehr, daß die Wahrheit ans
    Licht kommt?
    Vielleicht, weil George & Co. noch viel mehr zu verbergen haben als die Antwort darauf, warum sie am Morgen des 11.
    September nicht schnell genug Kampfflugzeuge losschickten.
    Und vielleicht fürchten wir Amerikaner uns vor der ganzen
    Wahrheit, weil sie uns einen Weg zeigt, den wir nicht
    beschreiten wollen und an dessen Ende wir zuviel über die
    Leute wissen könnten, die unser Land regieren.
    Obwohl ich selbst über die gesunde Skepsis verfüge, die ein
    Bürger einer Demokratie haben sollte, war ich im Grunde der
    gleichen Meinung wie die meisten anderen Amerikaner im
    Herbst 2001: Osama war's, und wer ihm dabei geholfen hat,
    muß aufgespürt und vor Gericht gestellt werden. Ich hoffte, daß Bush das auch machen würde.
    Doch eines Abends im November 2001 machte ich eine
    Entdeckung. Ich lag im Bett und las schon im Halbschlaf den

    4 Michael Elliot u.a., »They had a plan«, in: Time, 12. August 2002.
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    New Yorker, als ich in einem Artikel der Journalistin Jane Mayer über einen Absatz stolperte. Ich setzte mich auf und las ihn noch einmal, weil ich nicht glauben konnte, was da stand:

    Etwa zwei Dutzend weitere Familienmitglieder von bin Laden,
    die in Amerika ansässig waren und meist am College studierten oder Vorbereitungskurse für die Hochschule besuchten, hielten sich zur Zeit des
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