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Voll erwischt

Voll erwischt

Titel: Voll erwischt
Autoren: John Baker
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Wann immer sie kam, er würde bereit sein. Die kleinste Schwäche würde genügen. Und wenn sie sichtbar wurde, würde Sam zuschlagen.
    «Ich will dich auf Knien sehen», befahl Norman ihm. «Hände auf den Rücken.»
    Sam gehorchte.
    «Und jetzt, Wischwusch», sagte Norman zu Jennie, «will ich, daß du unseren Meisterdetektiv mit dem Seil hier fesselst.» Er warf ihr die Wäscheleine zu. «Ich will, daß du ihn so fest du kannst fesselst», fuhr Norman fort. «Bis ihm das Ding ins Fleisch schneidet.»
    Jennie begann, Sam die Hände auf den Rücken zu binden, und dann wickelte sie die Leine, Normans Befehlen gehorchend, um seine Arme und Beine, und bei jeder Biegung und Windung zog sie daran, bis ihr der Schweiß auf der Stirn stand. Norman fotografierte wieder, während sie damit beschäftigt war. Dann half sie Sam auf, stützte ihn ab, als er zu einem Sessel sprang und hüpfte. Norman drückte ihn hinein, und dann zerrte er Celia auf die Beine und stieß sie in denselben Sessel auf Sam.
    Sam prüfte die Leine und bestätigte sich, was er bereits wußte. Es bestand keine Chance, sich allein zu befreien. Selbst ohne eine weitere Behinderung wäre es immer noch verdammt schwierig gewesen, aber mit Celia auf dem Schoß war es mit Sicherheit unmöglich.
    Celia stöhnte. Jennie beugte sich vor und streichelte ihr über den Kopf.
    «Laß sie in Ruhe», sagte Norman. Ohne erkennbaren Grund trat er Marie gegen das Bein.
    «Ich will nur, daß sie es bequem hat», sagte Jennie. «Sie ist eine alte Dame.» Sie hob Celias Kopf und legte ihre Arme anders. Den eigenen Körper als Schild benutzend zog sie das Kuchenmesser aus dem Rockbund und ließ es an der Rückenlehne des Sessels zu Sams Händen hinabfallen. Er bewegte sich und spreizte die Finger, spürte die Klinge des Messers in seine Hand fallen. Seinem Gesicht war nichts anzumerken, aber Jennie wußte, daß er das Messer jetzt hatte. Sam dachte, Norman hätte gesehen, wie sie ihm das Messer zugespielt hatte. Aber der Mann sagte nichts, nichts spiegelte sich auf seinem Gesicht. Also vielleicht doch nicht? War es tatsächlich möglich, sich bei Norman über irgend etwas absolut sicher zu sein?
    «Ich dachte, Sie wollten Schneewittchen?» sagte Sam zu ihm.
    Norman verharrte, als er diesen Namen hörte. «Hast du sie gefunden?»
    «Ja», sagte Sam. «Gestern. Sie will sich mit Ihnen treffen.»
    «Wo?» fragte Norman, ging zu Sams Sessel und stieß Jennie beiseite. «Wo wohnt sie?»
    «Nicht so schnell», sagte Sam. «Ich finde, wir müßten doch eigentlich einen Deal machen können.»
    Norman lachte. «Du hast nichts anzubieten», sagte er zu Sam. «Ich habe alle Frauen, die dir gehören. Ich denke, wenn ich mit denen fertig bin, was nicht mehr lange dauern wird, wirst du mir erheblich bessere Bedingungen anbieten als die, die dir im Moment noch durch den Kopf geistern.
    So», fuhr er fort, drehte sich zu Jennie um und nahm ihre Hand. «Du kannst den Rock selbst ausziehen. Oder Norman tut’s für dich.»
    Jennie trug einen wadenlangen blauen Baumwollrock, der vorne geknöpft war. Die Knöpfe hörten kurz oberhalb der Knie auf, und von da an war der Rock offen. Dazu trug sie einen geflochtenen Ledergürtel. Sie und Norman starrten sich fast eine ganze Minute lang an. Dann löste Jennie den Gürtel und ließ den Rock zu Boden gleiten. Sie stieg heraus und hob ihn auf. Faltete ihn ordentlich und legte ihn über die Lehne eines Stuhls.
    Ihre Beine waren nackt. Ihr weißes Baumwolltop mit einem Muster vorne war nicht lang genug, um einen weißen Spitzenslip zu verbergen. Ihr Atmen war deutlich zu hören. Mit unverhohlenem Haß funkelte sie Norman an. Er grinste anzüglich. Er hob die Kamera vors Gesicht und machte eine Aufnahme.
    «Hast du irgendwelche Fragen?» sagte er. «Über soziale Fertigkeiten vielleicht? Was meinst du wohl, was dein Hauptproblem sein wird, wenn ich dich erst mal komplett auseinandergenommen habe?» Er lachte und schob sich zu ihr.
    «Ich kenne Sie», sagte Jennie zu ihm, wobei sie eine tapfere Miene aufsetzte, obwohl es nur zu offensichtlich war, daß sie Angst hatte. «Ihr Hauptproblem sind die Menschen, Norman. Das ist schon immer so gewesen, und es wird auch immer so bleiben. Weil Sie nämlich im Grunde vor jedem Angst haben.»
    Norman lachte. Er drehte sich zu den anderen im Zimmer um und lachte laut. «Sie versucht’s bei mir mit ihrer Psychologie», sagte er. «Sogar jetzt noch.»
    «Ich sage einfach, wie es ist», sagte Jennie. «Sie wollen es
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