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Virus (German Edition)

Virus (German Edition)

Titel: Virus (German Edition)
Autoren: Kristian Isringhaus
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treffender gewesen, denn die Kneipe war mehr oder
weniger völlig verschwunden.
    Doch vor das größte Rätsel
stellte Löscher nicht das restlose Ausmerzen der Kneipe, sondern die Tatsache,
dass der Rest des Gebäudes nahezu unversehrt wirkte. Ein würfelförmiges Loch
klaffte im Erdgeschoss des dreistöckigen Hauses, doch die übrigen Stockwerke
saßen auf der nach hinten liegenden, ebenfalls unbeschädigten Apartmentwohnung
oder klemmten zwischen den angrenzenden Gebäuden. Wie auch immer das statisch
funktionierte – sie waren jedenfalls noch da.
    Nichts deutete mehr darauf hin,
dass es sich hierbei einmal um eine Kneipe gehandelt hatte. Das gesamte
Mobiliar von der Theke bis zu den Stühlen war komplett verbrannt. Trotz des
zügigen Anrückens der Feuerwehr hatte Löscher nicht einmal Reste von Holz
finden können, sondern lediglich einen großen Berg an Asche.
    Doch Rätsel waren dazu da, gelöst
zu werden, und diese Ermittlungen von einer gewissen Bedeutung, denn es hatte
einen Todesfall gegeben. Beim Durchkämmen der Asche hatte Löscher menschliche
Knochen gefunden, die zwar rußverschmiert, ansonsten aber unversehrt waren, was
die nächste Frage aufwarf. Wieso hatte das Feuer, das heiß genug gewesen war,
Fleisch, Knorpel und Sehnen restlos von den Knochen zu brennen, selbige
verschont?
    Die Kriminalpolizei hatte sich
sofort beim Zahnarzt des Kneipenbesitzers um Röntgenaufnahmen bemüht und
bereits eine halbe Stunde nach Löschers Fund die Leiche mit neunzigprozentiger
Sicherheit als Hagen Petzold identifizieren können.
    Nachdem die Kripo den
Leichenfundort gesichert hatte, fuhr Löscher damit fort, den Ascheberg mit
einem Metallstab stochernd nach Objekten zu durchkämmen, die geeignet waren,
ihm Auskunft über die Brandursache zu geben. Schließlich stieß er auf etwas
Hartes. Er griff nach seiner Schaufel und legte einen nahezu unversehrten, mit
Ausnahme der Enden nicht einmal verkohlten Holzbalken frei. Wie konnte sich
nach diesem Inferno und inmitten der noch immer glühenden Asche ein nicht
einmal geschwärztes Stück Holz befinden?
    Löscher hob den etwa einen Meter
langen und zehn Zentimeter im Quadrat dicken Balken aus der Asche und
betrachtete ihn von allen Seiten. Trotz all der Rätsel, die dieser Brand ihm
bereits aufgegeben hatte, glaubte er diesmal, seinen Augen nicht zu trauen.
    Auf die Rückseite des Balkens war
mit rußschwarzen Lettern ein Schriftzug eingebrannt:
    In girum imus nocte et
consumimur igni.

Dankeschön
    An dieser Stelle ist es, wie ich
denke, angebracht, mich bei dem einen oder anderen Menschen zu bedanken.
Zunächst möchte ich aber noch meine Email-Adresse für all diejenigen
hinterlassen, die Fragen zu dem Buch haben oder mir gerne ihre Meinung
mitteilen würden: [email protected].
     
    Bedanken möchte ich mich allen
voran bei meinen Eltern Rainer und Doretta Isringhaus, die mir – obgleich meine
Lebensplanung nicht immer ganz der ihren entspricht – stets mit Liebe zur Seite
stehen und die mir beim Lektorieren dieses umfangreichen Texts geholfen haben.
Alle Fehler kann man nie finden, aber ich denke, für nicht-professionelle
Lektoren haben sie es sehr gut gemacht.
     
    Bei Prof. Dr. Roger Rusack vom
Tate Lab of Physics der University of Minnesota für seine Einblicke in die
Physik von Blitzen.
     
    Bei Prof. Dr. Dirk Peier von der
Fakultät Elektrotechnik der TU Dortmund für hochspannende Ideen.
     
    Bei Prof. Dr. Andreas Michel vom
Institut für katholische Theologie der Universität zu Köln für interessante
theologische Einlassungen, mitunter für die Glättung des für mich immer etwas
holprigen Übergangs zwischen Altem und Neuem Testament.
     
    Bei Prof. Dr. Markus Rothschild
vom Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Köln für alles, was
mit dem Tod zu tun hat.
     
    Bei Rechtsanwalt Helmut Utz für
Informationen zur widrigen Ordnung (nicht zu verwechseln mit Entropie, für die
wie erwähnt Prof. Rusack verantwortlich war).
     
    Bei Christian Maass, dem
radelnden Grafiker, für einen rad ikal roten Titel. Ich weiß, dass es
nicht leicht ist, wenn so gar kein Budget für Bildrechte zur Verfügung steht.
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