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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition)
Autoren: Lissy Morton
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Dir, ich habe
begriffen dass ich eiskalt sein muss und keine Gefühle haben darf um in dieser Welt zu leben.
Liebe Grüsse Dani.<
Ich schickte es ab. Ich war aufgewühlt. Ich hatte Dominic niemals vergessen, ich sehnte ihn
immer noch in mein Leben zurück.
    Terminkalender Freitag, 12.Mai 2002: >Dominic hat sich gemeldet. Warum? Ich wünsche mir
das Dominic mich nicht vergessen hat. Ich würde ihn so gerne wiedersehen. Warum schreibt
er mir nur, warum will er mich nicht sehen? Das wahre Leben passiert offline, Dominic. Ich
will mit Dominic zusammen sein, ich will mit ihm verrückte Dinge tun!<
    Um mich zu beruhigen, joggte ich meinen Lieblingsweg am Wald entlang. Er war noch nicht
ganz trocken, meine Schuhe würden nachher fürchterlich aussehen. Aber das war mir egal.
Ich genoss die Aussicht auf die Bäume und ich merkte wie ich ruhiger wurde.
Es war dunkel, als ich wieder zuhause ankam. Ich putzte meine Schuhe im Waschbecken und
legte sie zum trocknen unter die Heizung. Der PC war noch an und ich wollte die beiden
Briefe von Thomas und Bob noch lesen.
>Hallo Dani, ich glaube es geht langsam wieder bergauf< schrieb mein lieber Freund
Thomas. >Gestern hatten wir ein Treffen, wir haben die ganze Nacht geredet, und danach
hatte wir wieder richtig geilen Sex. Meine Freundin sagt, sie will mich eigentlich nicht
verlieren, es wäre nur alles so eingefahren. Wann sehen wir uns endlich? Jetzt hast Du mir
schon so viel geholfen, aber ich habe Dich noch nie gesehen. Ciao Thomas.<
>Hallo Thomas, hast Du nächste Woche Zeit? Ich habe Dir auch viel zu erzählen. Meine
Freundin will auch eine Seite bei "Talk&Love". Es gibt da ein nettes Restaurant in
Perthhome, das 'Taj Mahal', das kennst Du bestimmt. Magst Du indisch? Donnerstag, 19:00
Uhr? Liebe Grüsse Dani.<
    Es würde mich freuen, Thomas endlich persönlich kennenzulernen. Dieses interessante
Gesicht, welches mir die ganze Zeit diese klugen, intelligenten Emails schrieb. Ich hoffte dass
Thomas an diesem Tag Zeit haben würde.
>Hi sexy Babe, wir machen am nächsten Samstag eine Party. Kommst Du? Ottensen, Main
Street 20, 20:00 Uhr. Sagst mir Bescheid? Kiss Bob<
Ottensen. Das war zwanzig Meilen von hier. Nein, darauf hatte ich keine Lust. Außerdem
kannte ich Bob gar nicht. Wie kam er dazu, so vertraulich mit mir zu reden? Ich schrieb Bob
eine Absage und schloß mein Postfach bei "Talk&Love".
    Danach befragte ich noch das ägyptische Tarot- Orakel zu meiner jetzigen Situation und es
sagte mir: Warte ab, es lohnt sich .
In der Nacht träumte ich von ganz vielen Männern mit Fratzengesichtern. Ich war in deren
Mitte, sie umringten mich. Ich entdeckte Dominics Gesicht, er sah mich mit seinen
unergründlichen Schlangenaugen an. Er trug ein schwarzes Hemd, offen bis zur Brust. Ich
verfolgte ihn mit den Augen, doch er tauchte immer wieder in der Fratzemenge unter.
    Samstag. Obwohl es fast ausgeschlossen war, dass mir Dominic am Wochenende schrieb sah
ich morgens doch in mein Postfach.
Total daneben, Dani! An den PC ohne Café Latte, das hatte es bei mir noch nie gegeben. 'Sie
haben Post'! Ich wusste es! Aber nichts! Die Mail war nicht von Dominic. Also war Maya
immer noch da, und Dominic war mit ihr beschäftigt. Ich wollte die Nachricht schon
ungelesen wegklicken, besann mich aber dann anders und las sie doch. Sie war von einem
Pseudonym namens "weforyou".
Er war laut Profil 25 Jahre alt und hatte kein Foto eingestellt.
>Wir haben eine etwas außergewöhnliche Anfrage an Dich. Würdest Du Dich mal gerne von
zwei Männern gleichzeitig bumsen lassen? Kompliment an Dein schönes Foto. Keine
finanziellen Interessen, es wäre uns eine Ehre! Bild gibts natürlich bei Kontaktaufnahme.<
Nichts von Dominic, dafür so ein Schrott! Das wäre ja nochmal schöner! Auch noch dafür
bezahlen! Nein, ich habe gerade keine Lust mich von euch beiden gleichzeitig vögeln zu
lassen. Ich nicht, aber vielleicht... Annie!
    Ich musste lachen. Vergessen war mein Kaffee, als ich zum Telefonhörer griff. Annie meldete
sich mit fremder Stimme, daraus schloss ich dass sie entweder noch im Bett lag oder gerade
erst aufgestanden sein musste. "Annie, ich habe den perfekten Liebhaber für Dich", rief ich
ins Telefon. "Nein, nicht einen, es kommt noch besser- es sind zwei!"
"Dani, geht´s Dir noch gut? Es ist mitten in der Nacht! Der würde mich eh nicht wollen, wenn
er mich jetzt so sehen würde! Lass mich aufwachen, lass mich Kaffee trinken, dann rufe ich
Dich zurück!"
    Jetzt sitz ich schon hier, jetzt
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