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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition)
Autoren: Lissy Morton
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war verliebt in mich, das spürte
ich. Er war wirklich aufmerksam.
    Ich sollte was daraus machen, dachte ich rebellisch. Er ist einfach nur nett. Und schön. Mein
Leben hätte wieder eine Richtung, es wäre nicht mehr Achterbahn. Es wäre nicht mehr
Niemandsland. Ich würde mich wieder jemandem zugehörig fühlen. Ich fühle mich doch wohl
hier, mit Jan und dem Hund.
Ich duschte lange und heiß, bis ich mich von Innen heraus wieder warm fühlte. Jans
Badezimmer hatte ein großes Fenster und war dadurch sehr hell. Auf dem Boden lag eine
große Korkmatte, vor dem Fenster stand ein Farn. Einfach nur gemütlich. Frisch angezogen
ging ich die Treppe hinunter in den Wintergarten. Meine Haare waren noch nass. Jan sah
mich bewundernd an.
"Du siehst süß aus!" Er kniete vor dem Feuer, stand aber sofort auf als ich reinkam. "Dani"
sagte er weich, legte einen Arm um mich und führte mich zum Feuer. Vor dem Kamin lag ein
großer langhaariger Wollteppich. "Möchtest Du noch Wein? Etwas essen? Etwas anderes? Ich
möchte grad gar nichts, ich möchte nur Dich!"
Er sah mich liebevoll an, nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich. Es war
angenehm, ich fand es schön. Jans Lippen waren weich, er war fordernd und sanft zugleich.
Hinter Jan sah ich ins lodernde Feuer. Dominics Schlangenaugen sahen mich durch die
Flammen an. Dunkel, geheimnisvoll, riesig, mit kleinen hellen Flecken um die Iris.
Auf dass das Feuer dich verbrenne, dachte ich, und küsste Jan leidenschaftlicher. Wir sanken
auf den Teppich. Jan streichelte mich, flüsterte mir Zärtlichkeiten ins Ohr, ich streichelte ihn,
zog an seinem Hemd als Aufforderung, es auszuziehen. Auch als wir nackt waren, war es mir
nicht unangenehm. Jan hatte einen sportlichen, durchtrainierten Körper und schöne Haut. Er
küsste mich überall, nahm zärtlich meine Brustspitzen in den Mund, saugte daran, küsste
mich wieder auf den Mund. Ich ließ mich gehen.
Erst als Jan sich auf mich legte wachte ich schlagartig auf. Was mache ich, dachte ich, was
tue ich nur? Ich kann das nicht, ich kann nicht mit ihm schlafen, ich mag Jan, aber aber das ist
nicht genug, ich liebe Dominic.
Ich liebe Dominic !
Jan merkte nichts von meinem inneren Kampf, hielt mein leichtes Stöhnen für Leidenschaft,
drang endgültig in mich ein und bewegte sich stürmisch.
    O Gott, Dominic, du willst mich nicht und hast mich doch so verhext dass ich keinen anderen
lieben kann... für dich war alles nur ein Spiel... du hast mich nur benutzt...
Mir liefen die Tränen über das Gesicht, diesmal nicht aus Hingabe und Leidenschaft.
Ich fühlte nichts .
Jan küßte mir die Tränen vom Gesicht und legte sich neben mich. "Was ist mit Dir, Dani"
fragte er sanft. Ich konnte es ihm nicht sagen. Ich verfluchte mich selber, ich verfluchte
Dominic. Früher hatte ich keine Probleme damit gehabt, mich einem Mann hinzugeben. Früher ...
Jan ließ mich nicht nach Hause fahren. "Dani, bleib doch! Du hast Rotwein getrunken, und es
ist Nacht. Du bist die Strecke erst einmal gefahren. Du schläfst im Gästezimmer, wie
ausgemacht. Dort ist es warm, Sir Toby bleibt bei Dir."
Er dachte nur an mich. Er mochte mich wirklich.
"Morgen früh mache ich Dir Kaffee. Ich weiß dass Du mich magst und das es nicht an mir
liegt. Da ist irgendetwas anderes...“
    Wieder zuhause setzte ich mich mit einer Flasche Wein an meinen Schreibtisch und starrte
Dominics Foto auf meinem Bildschirm an. Der Wein stieg mir sofort in den Kopf.
Ich griff auf die Ablage und zog ein Blatt Papier herunter. Wie von selbst begann meine Hand
zu schreiben:
    Hallo Dominic
ich möchte dir so viel sagen, doch ich sehe dich nicht- deshalb schreibe ich jetzt alles auf. Du
wirst diesen Brief niemals bekommen- ich schreibe ihn nur für mich selbst. Ich werde ihn
einfach verstecken, wie alles, was ungesagt und ungetan zwischen uns blieb.
Alles was wir hatten waren ein paar Nächte. Ich habe gespürt dass es eine schöne, aber auch
eine schwere Zeit wird, aber ich wusste nicht dass es so schön und so schwer wird! Warum
muss Glück immer mit Trauer Hand in Hand gehen? Warum kann man nicht einfach nur
glücklich sein? Die Tage gehen dahin in einem Wechselbad der Gefühle. Ich habe noch nie in
meinem Leben einen Menschen getroffen, der mich so magisch angezogen hat wie Du. Ich
weiß dass wir uns nicht zufällig getroffen haben, ich weiß dass es einen Sinn dahinter gibt.
Und glaub mir, ich habe mich rebellisch dagegen aufgelehnt weil du ja Maya hattest und weil
ich fair
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