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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition)
Autoren: Lissy Morton
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vorher eine Mail. Er hatte mir ja seine
Telefonnummer gegeben, vor unserem ersten Date.
"Dani, ich freue mich so dass Du anrufst. Natürlich habe ich Zeit. Am Wochenende? Kommst
Du hierher nach Mellowa? Wir können ans Boot, es soll nicht regnen." Jan war ganz aus dem
Häuschen, steckte mich sogar ein bißchen damit an.
Ich hatte die Digicam dabei als ich zu ihm nach Mellowa fuhr. Hatte mich für ihn hübsch
gemacht.
Ich trug eine dunkle Jeans und einen schwarzen Pullover. Trauerkleidung ? Unbewusst?
Vor Dominics Haus stand Mayas Auto. Und der gelbe Kleinwagen. Terry und Andrea?
Waren sie wieder zu viert im Camper unterwegs? Es durfte mich nicht interessieren.
Dominic. Alles was wir hatten war tot.
Ich schluchzte.
    Jans Haus war wunderschön. Kanadischer Holzhausstil. Hohe Bäume außen herum.
Wintergarten mit offenem Kamin, in dem ein Feuer flackerte. Großer Garten für Sir Toby.
Es war total romantisch. Und der Hund war so süß! Er mochte mich auf Anhieb. Jan stand in
der Einfahrt als ich in Mellowa ankam, und hatte den Hund bei Fuß. Er trug meine kleine
Tasche ins Haus, aber Sir Toby lief bei mir mit.
"Hast Du Hunger, Dani? Wir könnten etwas essen, bevor wir etwas unternehmen. Pizza und
Salat? Bist Du müde? Ich zeige Dir nachher die >Seaside<, wenn Du willst. Was willst Du
trinken?"
Er sprach mit mir, wie wenn wir uns schon immer gekannt hätten.
Jan sah gut aus, mir kam es so vor, als wären seine Haare etwas länger geworden. Mit seinen
schönen meeresfarbenen Augen sah er mich jetzt an. Er hatte eine verblichene Jeans an, auf
der ein kleiner Schmutzfleck von Sir Tobys Schnauze am Knie zu sehen war, und ein
schwarzes Hemd. Die Ärmel hatte er aufgerollt.
    Ein schwarzes Hemd! Mir wurde schlecht.
"Ich habe keinen Hunger, danke. Aber ich würde gerne etwas trinken. Ein Wasser vielleicht?"
Wir setzten uns in den Wintergarten. Sir Toby lag zu meinen Füßen.
Jan erzählte mir was in Mellowa so abging. "Meine Firma ist hier gleich nebenan. Du siehst
sie nicht, wegen der Bäume. Aber wenn Du willst, können wir morgen mal rübergehen. Zum
See müssen wir das Auto nehmen. Mein Bruder war diese Woche schon am Boot und hat es
saubergemacht. Wir brauchen also nur noch loszufahren. Möchtest du von mir eine warme
Jacke?" Er lächelte mich mit seinen schönen Zähnen an.
Es war leicht, sich mit ihm zu unterhalten, stellte ich wieder fest. Ich entspannte mich.
Zum See fuhren wir mit Jans Geländewagen. Sir Toby lag hintendrin. Ich sah mich neugierig
um. Mellowa war viel weitläufiger als Stelton. Hier und da ein paar Häuser. Überall große
Bäume. Das war ein schöner Platz zum Leben. Ich beneidete Jan. Wir fuhren etwa zehn
Minuten und waren auf der anderen Seite des Sees. In der Nähe war Nothern. Ich konnte
kaum zum anderen Ufer sehen, dorthin, wo ich damals mit Dominic und dem Camper war.
Nicht daran denken...
    Mit Sir Toby an Bord legten wir ab. Die >Seaside< war wirklich ein schönes Boot. Sie hatte
eine Kabine und ein Mini-Vorzimmer unter Deck. Ich durfte mir alles ansehen. Mit der Cam
in der Hand ging ich zu Jan, fotografierte ihn wie er das Boot lenkte, wie er mich ansah, wie
er lachte. Seine blonden Haare wehten im Fahrtwind. Es würden schöne Bilder werden, dass
wusste ich schon jetzt. In der Mitte des Sees hielt Jan an.
"Lass uns picknicken. Wir haben Rotwein an Bord und warme Decken. Essen ist in der
Tasche. Du musst was essen, du bist zu dünn." Ich aß fast nichts, ich trank nur Wein. Er stieg
mir sofort in den Kopf.
Obwohl das Picknick eine andere Qualität hatte als das mit Dominic, hatte es was. Jan hatte
was. Ich spürte seine Ausstrahlung und sie tat mir gut. Jan war so nett und aufmerksam. Er
zeigte mir dass ich ihm wichtig war. Plauderte die ganze Zeit unbefangen mit mir.
Eingekuschelt in Jans warmen Parka saß ich am Bootsmast und schaute auf das
vorbeifließende Wasser. Jan lenkte das Boot Richtung Ufer. Sir Toby lag neben mir auf der
Decke.
Es war friedlich. Es war ruhig. Es war genau richtig für mich.
Jan machte das Boot am Ufer fest und ich half ihm dabei. Es wurde dunkel. Meine Hände
berührten Jans beim Verknoten der Taue. Es war mir nicht unangenehm.
Wir fuhren zurück ins Haus. Das Feuer im Wintergarten war aus, Jan legte neues Holz nach.
Du kannst duschen, Dani. Es dauert noch etwa eine Viertelstunde bis es wieder richtig warm
ist hier drin. Oben sind frische Handtücher, und ich habe Body-Lotion für Dich gekauft. Ich
hoffe, Du magst den Duft." Jan lächelte mich warm an. Er
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