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Virtuelle Küsse (German Edition)

Virtuelle Küsse (German Edition)

Titel: Virtuelle Küsse (German Edition)
Autoren: Lissy Morton
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Ben lief zum
Kühlschrank.
    "Dominic hat gemailt" rief ich aus dem Bad. "Wir sehen uns am Mittwoch. Ist das nicht der
Hit? Ben, Annie hat auch eine Seite bei "Talk&Love". Ich hab sie ihr gemacht. Willst Du sie
sehen? Willst Du auch eine? Fahr den PC hoch, ich bin gleich fertig." "Ich habe eine eigene
Seite. Im Gays-Point. Aber da ist auch nur Müll unterwegs. Warum bist Du kein Mann
geworden, Dani? Damit wäre unser Problem auf einen Schlag gelöst. Du hättest einen
intelligenten sensitiven Mann, mich , und ich hätte einen intelligenten sensitiven Mann, dich ."
"Das frage ich mich manchmal auch. Ich wäre gern ein Mann geworden. Dann wäre ich jetzt
der Kumpel von Dominic, und wir würden jedes Wochenende im Camper wegfahren. So hätte
ich ihn ganz oft."
Ich kam aus dem Bad. "Wo ist mein Kaffee?"
Dominics Foto erschien auf dem Bildschirm.
"Du hast ihn hochgefahren? Gut so. 'Sie haben Post'. "Ben, ich hasse diese Stimme. Stell Dir
vor, Du hättest so was daheim und das würde Dir jeden morgen sagen: 'Sie haben einen
Ständer'! Der Brief ist von Jan. Ich habe ihm letzten Samstag geschrieben, ob wir uns sehen.
    >Es war schön was von Dir zu lesen, Dani. Wir können uns gerne treffen, ich habe aber nur
nächsten Sonntag Zeit. Wieder im Venezia um 18:00 Uhr, wie gehabt? Ich freu mich auf die
Fotos, ich freu mich auf Dich. Liebe Grüsse Jan.<
    "Ben, das ist heute. Ich muss ihn kurz anrufen, dass das in Ordnung geht. Schau Du Dir
solange Annies Seite an. Aber brüll nicht so laut raus, sonst denkt Jan ja sonstwas von mir,
was hier los ist. Wir können heut halt nicht mehr solange sitzen bleiben, weil ich ja dann weg
muss!"
Jan meldete sich gleich am anderen Ende der Leitung, er freute sich über meinen Anruf und
wollte in einer halben Stunde in Richtung Stelton losfahren. Also war das auch geklärt.
    "Es tut mir sehr leid wegen damals" sagte ich traurig zu Jan und sah ihm in die schönen
Augen.
"Ich weiß dass Du in mich verliebt warst, bist... aber ich liebe einen Mann, den kannte ich
schon vor Dir. Er hat sich in der Zeit einfach nicht mehr gemeldet, Jan. Ich dachte, es wäre
vorbei. Erst kürzlich habe ich wieder etwas von ihm gehört. Ich dachte dass ich keine Gefühle
mehr für ihn habe, aber das war eben nicht so, sonst wäre ich frei für Dich gewesen. Es tut
mir leid, Jan."
"Es ist okay. Ich mag Dich trotzdem sehr, daran hat sich überhaupt nichts verändert. Zeig mir
die Bilder. Willst Du nachher Sir Toby sehen? Er ist im Auto." Riesig gern! Jan, Du kannst
die Bilder haben. Ich habe sie für Dich ausgedruckt."
    Arm in Arm schlenderten wir später zu Jans Auto. Sir Toby kannte mich noch, wedelte mir
die Jeans dreckig mit seinem Schwanz. "Er ist so süß. Danke Jan, dass Du ihm mitgebracht
hast. Pass auf ihn auf. Und auf Dich. Wir mailen uns, ja?"
Jan küsste mich zum Abschied auf die Wange.
    "Annie, mach voran", sagte ich Dienstag abend zu meiner Freundin.
Sie saß bei mir am PC, seit zwei Stunden schon, und fand kein Ende. "Ich muss ins Bett!
Morgen abend sehe ich Dominic, wer weiß ob ich da überhaupt zum schlafen komme."
"Gleich. Ich habe ein Date mit Jimmy ausgemacht. Für Donnerstag in einer Woche. Bei mir!
Dani, er ist erst vierzig. Glaubst Du, das kriege ich hin?"
"Ich mache mir weniger Sorgen um Dich als um ihn, Annie. Und jetzt schalt ab, sonst muss
ich noch eine Flasche Wein trinken, damit ich einschlafen kann. Ich will morgen gut
aussehen. Ich sehe den Mann, den ich liebe!"

36
    Heute abend. Ich konnte den ganzen Mittwoch nichts anderes denken, konnte nicht erwarten,
bis es endlich vier Uhr war. Ich ging zehn Minuten früher, um nicht noch im
Feierabendverkehr stecken zu bleiben. Annie wünschte mir Glück.
Zuhause legte ich mich eine Stunde ins Bett. Wider Erwarten hatte ich die Nacht davor doch
nicht schlafen können.
Ich war da schon viel zu aufgeregt. Ich hätte mit Annie die ganze Nacht Party machen sollen,
dachte ich als ich mich um halb sechs wieder aus dem Bett quälte. Ich hätte nicht fertiger sein
können als jetzt. Duschen und eincremen. Dann zwei Café Latte während die Haare
trockneten- einer hätte heute nicht gereicht.
Ich war so zittrig, dass ich mir den Lidschatten in die Augen schmierte.
Du siehst scheiße aus, Dani. Attraktiv ist was anderes. Mach´s nochmal!
Ich schminkte mich wieder ab. Dominic hatte mir keine Uhrzeit gesagt, da kam es auf zehn
Minuten nicht an. Helle Jeans, ein rotes Top. Darunter die Dessous aus Perthhome. Rot war
gut. Stärkt das Selbstbewußtsein.
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