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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit
Autoren: Kathy Reichs
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sehr wenige Leute besitzen eine Zugangsberechtigung. Glücklicherweise arbeitet mein guter, alter Dad hier. So wie die Eltern der anderen Virals.
    Kit Howard ist als Meeresbiologe am LIRI angestellt, der hauseigenen Forschungseinrichtung der Universität. Als einer der fortschrittlichsten tierärztlichen Einrichtungen auf diesem Planeten besteht das LIRI aus einem eingezäunten Gebäudekomplex, der sich in der südlichen Hälfte der kleinen Insel befindet.
    Aber das ist noch nicht alles. Loggerhead Island ist ein bestens ausgestattetes Beobachtungszentrum für Primaten, weil sich dort Horden frei lebender Rhesusaffen in den Bäumen aufhalten. Außer der Forschungseinrichtung existiert kein einziges Gebäude auf der Insel.
    Man könnte also nirgends ungestörter sein als auf diesem Eiland, das sich unmittelbar vor dem Hafen von Charleston befindet. Ein perfekter Ort für ein paar Freaks wie uns.
    Dies war das dritte Mal, dass wir unsere neuen Fähigkeiten erprobten, und wir stellten so langsam gewisse individuelle Unterschiede fest.
    Unsere Kräfte und Möglichkeiten waren so komplex, dass wir sie nur allmählich begriffen. Vieles war mir immer noch ein Rätsel. Und tief in mir ahnte ich, dass wir erst an der Oberfläche unseres vollen Potenzials kratzten.
    Eine explodierende Sandfontäne erregte meine Aufmerksamkeit.
    Ich erblickte eine Gestalt, die sich in rasender Geschwindigkeit bewegte. Zoomte sie heran. Folgte ihr. Unwillkürlich spannte ich die Muskeln an, bereit, die Flucht zu ergreifen.
    Dann erkannte ich ihn.
    Es war Ben, der mit panischem Gesicht über den Strand jagte.
    Im nächsten Moment verstand ich den Grund.
    Er wurde verfolgt.

KAPITEL 2
    Cooper hetzte über die Dünen, mit nassem Fell, das ihm struppig vom Körper abstand.
    Wild kläffend jagte der Wolfshundwelpe Ben über den Strand.
    » Du kriegst mich nicht, Coop!«, rief Ben über die Schulter, wandte sich scharf nach links und stürmte der Brandung entgegen.
    Coop machte eine Vollbremsung, als Ben ins Meer eintauchte. Aufgeregt bellend sprang er hin und her.
    » Komm, mein Junge!«, rief ich.
    Ein letztes Jaulen in Bens Richtung, dann trottete Coop zu mir herüber und schüttelte sich hingebungsvoll. Salzwasser sprühte in alle Richtungen.
    Ich wischte mir die Tropfen aus dem Gesicht. » Danke schön, kleiner Bastard!«
    Coop sah aufrichtig erfreut aus. Bildete ich mir jedenfalls ein. Bei Hunden ist das schwer zu sagen.
    Hi, der eh schon nass war, ging in die Knie und kraulte Coop die Ohren. » Hat dich der böse Indianer ins Wasser geworfen?«
    Er spielte auf Bens Behauptung an, er stamme von den Sewee-Indianern ab, einem nordamerikanischen Indianerstamm, der vor ewigen Zeiten im Stamm der Catawba aufgegangen war. Ben hat sogar sein Boot Sewee getauft.
    » Ich fühle mit dir«, fuhr Hi fort. » Mit dem Eingeborenen ist nicht gut Kirschen essen.«
    Coop leckte His Gesicht ab.
    » Lass gut sein, Hi. Du belastest nur die sewee-jüdischen Beziehungen«, scherzte ich.
    » Okay, ich nehme alles zurück«, erwiderte Hi. » Mein Volk ist ja sozusagen auf friedliche Koexistenz spezialisiert.«
    Aus dem Augenwinkel heraus nahm ich eine Bewegung wahr. Ein grauer Schatten strich zwischen den Bäumen umher. Ich schnüffelte mit meiner Supernase, in die ein ganz bestimmter Duft stieg.
    Warmes Fell. Heißer Atem. Moschus.
    Wolf.
    » Schau mal, Coop. Deine Mum ist da.«
    » Was?« His Kopf fuhr herum. » Wo?«
    Drei Tiere traten aus dem Dickicht. Whisper, die Anführerin, war eine graue Wölfin. Ein prachtvolles, majestätisches Tier mit silbrigem Fell, das um die Nase herum ins Weiße spielte.
    Ihr Gefährte, ein Deutscher Schäferhund, stand neben ihr. Ich nenne ihn Polo. Hinter ihnen tummelte sich Coops älterer Bruder, ein weiterer Wolfshund, den ich auf den Namen Buster getauft habe.
    Für einen Moment beobachtete das Rudel die Szene, die sich am Strand abspielte. Dann stieß Whisper ein kurzes Bellen aus. Coop trabte sofort zu seiner Sippe. Die wiedervereinigte Familie verschwand umgehend zwischen den Bäumen.
    » Viel Spaß!«, rief ich ihr nach.
    Ich freute mich für ihn, dass er Kontakt zu seinen Verwandten hielt, doch Coop lebte jetzt mit mir zusammen. Whitney und Kit mussten sich eben daran gewöhnen. So weit, so gut.
    Allerdings waren Coop und Whitney nicht gerade die besten Freunde.
    Aber was soll’s. Die Ansichten der bescheuerten Freundin meines Vaters rangieren auf meiner Prioritätenliste ziemlich weit unten.
    » Hast du sie gerochen?«,
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