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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern
Autoren: Sheridan Winn
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dem feinen blonden Haar ihrer Mutter am ähnlichsten.
    Ottalie Cantrip lächelte ihrer jüngsten Tochter zu. Sie war zur Hälfte Französin und eine begeisterte Köchin. Jeden Sonntagmorgen zog der Geruch ihres frisch gebackenen Brots durchs ganze Haus und in den Garten hinaus. Die Cantrip-Familie liebte das.
    Doch der sonntägliche Frieden sollte nicht lange anhalten.
    Plötzlich kam Dad quer über den Rasen auf das Haus zu gerannt. Flora war ihm dicht auf den Fersen. Flame sprang auf, als er an ihr vorbei in die Küche stürmte.
    »Was ist passiert?«, fragte Flame.
    »Schnecken!«, rief er, während seine Arme wie Windmühlenflügel kreisten.
    »Schnecken?«, fragte Mum entsetzt und fuhr sich mit dem Handrücken über das Gesicht, das im Nu vollkommen mehlverschmiert war.
    »Ja, Schnecken! Sie sind überall!«, schnaufte Dad. »Sie sind bei uns eingefallen! Die größten Schnecken die du jemals gesehen hast! Große, riesige perlmuttfarbene Schnecken kriechen durch den ganzen Gemüsegarten und fressen einfach alles auf! Komm und sieh es dir an!«
    Er drehte sich um und hastete in den Gemüsegarten zurück. Die Mädchen rannten hinter ihm her. Mum und Grandma überließen das Essen sich selbst und folgten ihnen.
     
    Wenige Augenblicke später stand die Cantrip-Familie inmitten der akkurat gezogenen Reihen der Gemüsebeete. Es gab Salat mit krausen Blättern, mit großen, glatten Blättern, knackigen grünen Salat, Salat mit gewellten rötlichen Blättern – Dad und Flora zogen alle möglichen Sorten. Und nicht nur Salat: Kohl, Tomaten, Möhren, Kartoffeln und vieles mehr bauten sie ebenfalls an. Der Gemüsegarten von Cantrip Towers war legendär.
    Aber jetzt, das war nicht zu übersehen, krochen riesige gefräßige Schnecken überall darin herum.
    »Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie solche Schnecken gesehen«, sagte Dad und deutete auf eines der Tiere, das sich gerade durch einen großen runden Salatkopf fraß. »Wo, um Himmels willen, sind die bloß hergekommen?«
    »Igitt!«, rief Flame und wich zurück.
    »Bäh«, schüttelte sich Marina.
    Mum und Grandma schauten auf die Schnecken hinunter, waren jedoch nicht bereit, auch nur einen Schritt näher zu treten.
    Flora dagegen kniete sich zwischen die Pflanzen und streichelte eines der schleimigen Monster. Sie ekelte sich als Einzige nicht vor Schnecken.
    »Wie sind sie hierher gekommen, Dad?«, fragte sie. »Gestern waren sie noch nicht da.«
    »Das ist mir ein Rätsel.« Dad schüttelte den Kopf. »Aber wenn wir sie nicht schleunigst loswerden, wird nicht viel von unserem Gemüse übrig bleiben. Guckt nur, wie schnell sie sich durch den Salat fressen!«
    Er deutete auf einen Salatkopf, von dem nur noch der Stumpf übrig war.
    Die Lage war ernst: Die Cantrips waren eine große Familie und konnten ihren Gemüsegarten nicht einfach den Schnecken überlassen. Ihnen fehlte es an nichts, aber sie waren auch nicht reich. Colin arbeitete als Architekt und Ottalie als Musiklehrerin, doch das Schulgeld für ihre vier Töchter und die ständigen Instandhaltungskosten von Cantrip Towers waren eine große Belastung für die Familienkasse. Das Gemüse wurde dringend gebraucht.
    Trotzdem zogen sich Mum und Grandma wieder in die Küche zurück. Das Mittagessen musste vorbereitet werden, und keine von beiden hatte vor, sich stattdessen um die Monsterschnecken zu kümmern.
    Dad kniete sich neben eine der Schnecken und starrte sie an.
    »Malakologie«, verkündete Flame, die dicht hinter ihm stand.
    »Wie bitte?«, fragte Dad und drehte sich um, damit er sie über seine Schulter hinweg ansehen konnte.
    »Die Wissenschaft der Mollusken – wirbellose Lebewesen mit weichen, unsegmentierten Körpern, von denen viele in Muscheln leben«, sagte Flame.
    »Äh, ja richtig«, antwortete Dad. »Vielen Dank, Flame.«
    »Keine Ursache«, sagte sie. »Und Leute, die Mollusken erforschen, nennt man Malakologen.«
    »Woher weißt du solche Dinge?«, fragte Dad.
    »Ich weiß sie einfach«, erwiderte Flame. »Ich schätze, weil mich fast alles interessiert und ich mir gut schwierige Wörter merken kann.«
    Sky kauerte sich hin und starrte die gigantischen, schleimigen Schnecken an.
    Dad stand auf und kratzte sich am Kopf. »Ich denke, ich sollte lieber reingehen und im Internet etwas über die Schnecken herausfinden. Ich habe keine Ahnung, was wir mit ihnen machen sollen.«
    Und weg war er, auf dem schnellsten Weg zurück ins Haus.
    Die vier Cantrip-Schwestern blieben allein im
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