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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern
Autoren: Sheridan Winn
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lockern. Flora starrte abwechselnd auf ihre Handflächen und Handrücken. Sky stupste einen ihrer Finger an.
    Dann drehte Flame sich zu ihrer kleinen Schwester um und sah ihr tief in die Augen. Sky blinzelte Flame an.
    »Du sagst gleich etwas sehr Wichtiges zu mir«, sagte Sky. »So ernst guckst du immer, wenn du etwas Wichtiges sagen willst.«
    Marina und Flora lächelten.
    Flame nickte. »Sky, versprichst du mir, dass du das hier geheim halten und deine Kräfte nie missbrauchen wirst?«
    »Ich verspreche es«, sagte Sky atemlos.

Schneckenalarm!

    Auf Cantrip Towers hatten schon immer Cantrips gewohnt. Die Cantrip-Schwestern waren dort geboren, genau wie ihr Vater und ihr Großvater und wiederum dessen Vater vor ihm.
    Sidney Cantrip, der bekannte Süßwarenfabrikant und Ur-Urgroßvater der Schwestern, hatte das prachtvolle Landhaus 1910 erbaut. Seit damals waren vier Generationen von Cantrip-Kindern das Geländer der breiten Mahagonitreppe heruntergerutscht. Unzählige Male war vom Dachboden bis in den Keller hinunter Verstecken gespielt worden. Endlose Fangenspiele auf dem hügeligen Rasen und zwischen den hohen Bäumen hatten eine Generation nach der anderen in Atem gehalten. Und stets gab es etwas Neues zu entdecken.
    Cantrip Towers war ein Wahrzeichen der Region, seine hohen, runden Türme konnte man schon von weitem sehen, und es war ein glückliches Heim. Zugegeben, es besaß nicht mehr die gleiche Ausstrahlung wie zu Sidneys Zeiten – ein paar der Möbel sahen ein wenig mitgenommen aus, und es gab Zimmer, denen ein neuer Anstrich gut getan hätte – aber jeder, der dort zu Besuch war, konnte das Glück spüren. Und die sieben Cantrips, die inzwischen dort lebten, liebten ihr Zuhause.
    Cantrip Towers war eine Welt für sich. Und jede Nacht, während sich die Familie in Erwartung des Schlafes in ihre Betten kuschelte, hätte man meinen können, das alte Haus zufrieden seufzen zu hören.
    An diesem speziellen Sonntagmorgen, dem Tag nach der Geburtstagsparty der Mädchen und der Morgen, an dem Sky ihre magischen Kräfte entdeckt hatte, sangen die Vögel, und der Himmel war strahlend blau. Alle Bewohner von Cantrip Towers gingen gut gelaunt ihren Beschäftigungen nach.
    Flame saß auf den steinernen Stufen, die von der Küche hinunter in den Garten führten, und las Zeitung. Sie machte sich ständig über alles Mögliche ihre Gedanken und wollte wissen, was in der Welt vor sich ging. Die Sonne ließ ihr kupferfarbenes Haar aufleuchten, als sie hochsah und sich umblickte. Sie liebte die Ruhe und den Frieden, die im Garten herrschten.
    Flora schob eine Schubkarre über den Rasen. Sie trug einen alten Strohhut. Es machte ihr großen Spaß, Gemüse aller Art anzupflanzen, im Garten war sie am glücklichsten.
    Ihr Vater, Colin Cantrip, Urenkel von Sidney Cantrip und ein hochgewachsener Mann mit freundlichem Wesen, ging dicht hinter ihr. Er trug eine Palette Zucchinisetzlinge. Flora sah ihrem Vater verblüffend ähnlich: Sie hatte sein kastanienbraunes Haar und seine sanften braunen Augen geerbt.
    Hinter ihnen her hoppelte Bert, der Dackel. Kurz darauf verschwanden Dad und Flora hinter der großen Buchsbaumhecke, die den Gemüsegarten umgab.
    Währenddessen bereitete Marilyn, die Großmutter der Mädchen, in der großen Küche mit dem Steinfußboden das Gemüse für das Sonntagsessen vor. Man konnte sehen, dass sie früher einmal Balletttänzerin gewesen war, so gerade und aufrecht wie sie sich hielt. In ihrer Jugend war sie für ihre Schönheit berühmt gewesen. Inzwischen hatte ihr einst kupferfarbenes langes Haar einen hellen, graublonden Farbton angenommen und war zu einem modischen Bob geschnitten. Ihre Augen aber waren immer noch leuchtend grün, wie eh und je, und ihr schlanker Körper hatte nichts von seiner Anmut verloren.
    Marina stand an der Küchenanrichte und sortierte das Besteck, das sie am Abend zuvor benutzt hatten. Als lebhafteste der Cantrip-Schwestern sang und tanzte sie bei der Arbeit. Sie liebte es, mit den Armen in der Luft herumzuwirbeln und ihre Füße tanzen zu lassen. In Gedanken war sie immer auf der Bühne und sang vor Tausenden von Leuten.
    Sky saß neben dem großen Küchenherd, der noch mit Kohle geheizt wurde, auf einem riesigen alten Windsorstuhl. Sie streichelte Pudding, die getigerte Katze, die auf ihrem Schoß lag. Währenddessen beobachtete sie, wie ihre Mutter einen Brotteig auf dem Küchentisch knetete. Von allen Cantrip-Schwestern sah Sky mit ihren weichen Gesichtszügen und
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