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Vier zauberhafte Schwestern

Vier zauberhafte Schwestern

Titel: Vier zauberhafte Schwestern
Autoren: Sheridan Winn
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Gemüsegarten zurück. Die hohe Buchsbaumhecke verhinderte, dass man sie vom Haus aus sehen konnte. Bert, der Dackel, rannte geschäftig schnüffelnd hin und her.
    »Wir müssen unsere magischen Kräfte einsetzen – und zwar schnell«, sagte Flora und stand auf.
    Sky runzelte konzentriert die Stirn und streckte ihre Hände den Schnecken entgegen.
    »Was hast du vor?«, fragte Flora ihre kleine Schwester.
    »Ich will herausfinden, ob ich die Schnecken fliegen lassen kann, so wie meine Teddybären«, erwiderte Sky.
    »Sei vorsichtig!«, bat Flora sie. »Tu ihnen nicht weh!«
    »Sky, warte bitte!«, rief Flame. Sie machte einen Schritt auf Sky zu, aber es war bereits zu spät.
    Sky schloss ihre Augen für einen kurzen Moment und hob dann langsam ihre Hände an. Sie deutete mit ihren beiden Zeigefingern auf die über einhundert Schnecken, die sich mit der Bewegung ihrer Arme von den Salatblättern und Kohlköpfen lösten und in der Luft zu schweben begannen. Der gesamte Gemüsegarten war von einem schimmernden Teppich aus perlmuttfarbenen Schnecken bedeckt. Sky riss die Augen auf.
    »Guckt mal, mit zwei Händen!«, quietschte sie. »Fliegende Schnecken!«
    »Verflixt!«, stöhnte Flora. »Bleib so stehen! Beweg bloß deine Hände nicht!«
    Sie rannte in den Gartenschuppen und schnappte sich zwei Plastikeimer.
    »Kommt schon!«, rief sie und drückte Flame einen der beiden Eimer in die Hand.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Marina.
    »Die Schnecken einsammeln natürlich!«, erwiderte Flora.
    Marina und Flame sahen sich entsetzt an.
    »Mach du es!«, sagte Flame und drückte Marina den Eimer in die Hand.
    »Nein, tu du es – du bist die Älteste!«, argumentierte Marina und gab Flame den Eimer zurück.
    »Das kann doch nicht wahr sein! Hört auf, euch so anzustellen, und helft mir endlich!«, rief Flora. Sie ging eine Salatreihe entlang, hielt den Eimer auf Hüfthöhe und schaufelte mit der anderen Hand die Schnecken in den Behälter.
    Flame bewegte sich auf den äußeren Rand des fliegenden Schneckenteppichs zu und packte zögernd eine Schnecke zwischen Daumen und Zeigefinger. Sie schüttelte sich, als sie mit einem leisen
Plopp!
in den Eimer fiel.
    Sky kicherte und ihre linke Hand wackelte. Einige Schnecken sanken tiefer, andere stiegen höher. Sie machte eine wellenförmige Bewegung mit ihren Händen, und aus dem Schneckenteppich wurde eine schimmernde Flagge, die über den Garten flatterte.
    »Halt still, Sky!«, rief Flora, als sie vorwärts hechtete, um eine abwärts trudelnde Schnecke aufzufangen. Dabei verlor sie beinahe das Gleichgewicht.
    Marina stand regungslos da und sah dem seltsamen Treiben zu, das Gesicht vor Ekel verzerrt. Flame bahnte sich langsam einen Weg am Rand des Gemüsebeets entlang, pflückte eine Schnecke hier, eine Schnecke dort, während Flora die Gemüsereihen auf- und abrannte und die gefräßigen Kreaturen in ihren Eimer sammelte.
    Er war schnell bis obenhin mit Schnecken gefüllt. Sie trug ihn zu Sky hinüber und stellte ihn schnaufend neben ihr auf dem Boden ab.
    »Puh!«, sagte sie. »Halte durch, Sky!«
    Und schon schnappte Flora sich den zweiten Eimer von Flame.
    »Gib her«, sagte sie keuchend und sah hinein. »Da sind ja nur sechs Schnecken drin! Ich kann nicht verstehen, warum Marina und du euch so anstellt.«
    Die Schnecken hatten begonnen, über den Rand des Eimers zu kriechen. Bert drehte völlig durch: Er bellte und bellte und rannte wild im Kreis herum. Dann steckte er seine Hundenase in den Eimer, um an ihnen zu schnuppern, und machte einen Satz rückwärts. Sie rochen ausgesprochen widerlich, fand er.
    »Lasst keine von ihnen entkommen!«, warnte Flora und rannte erneut los.
    Es schwebten immer noch Dutzende Monsterschnecken in der Luft, aber Flora fing sie in Rekordzeit. Bald war nur noch eine einzige übrig.
    Sky kicherte und bewegte ihre Zeigefinger auf und ab. Sie sah der Schnecke dabei zu, wie sie im selben Rhythmus in der Luft tanzte.
    »Hör um Himmels willen auf damit, Sky!«, rief Flora.
    Sky lachte immer noch, hielt aber still, sodass Flora die letzte Schnecke einsammeln konnte.
    »Und jetzt?«, fragte Marina.
    »Was meinst du mit ›und jetzt‹? Du hast schließlich keinen Finger gerührt!«, empörte sich Flame.
    »Ha, und du hast bloß sechs von diesen ekligen Schleimmonstern eingesammelt«, gab Marina zurück.
    Flora sah sich im Gemüsegarten um. »Jedenfalls ist das Gemüse jetzt sicher – es sind keine Schnecken mehr im Beet«, sagte sie. »Aber was
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