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Vielen Dank für ihre e-mail

Vielen Dank für ihre e-mail

Titel: Vielen Dank für ihre e-mail
Autoren: Christoph Moss
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Empfänger die Nachricht bekommt „Die Mail wurde zurückgerufen“ wird es peinlich. Hat der Finger zu schnell auf Senden gedrückt, ist meist nicht mehr viel zu retten.
    Bei nüchterner Betrachtung gibt es also guten Grund, 65 neben einem Alkoholtest noch weitere Quellen für peinliche Fehler möglichst früh trockenzulegen.
    Deshalb wollen wir nun den Mathematiktest um einige Fragen ergänzen, die Sie vor E-Mail-Versand idealerweise schriftlich beantworten sollten:
    1.  Was sagen Sie, wenn Sie erfolgreich eine Nachricht verfasst haben?
    a) Diese E-Mail habe ich gut gemanagt!
    b) Diese E-Mail habe ich gut gemanaged!
    c) Diese E-Mail habe ich gut gemanaget!
    2.  Sie wollen Karriere machen und möglichst schnell Geschäftsführer werden. Sie schreiben eine E-Mail und bewerben sich am besten als
    a) Account Executive
    b) Executive Assistant
    c) Executive Secretary
    3.  Sie verfassen ein E-Mail-Protokoll über die letzte Abteilungsversammlung. Sie schließen ab mit der Redewendung „Last but not least“ . Von wem stammt dieser Ausspruch?
    a) James Last
    b) William Shakespeare
    c) Winston Churchill
    4.  Sie wollen Ihren Mitarbeitern eine Motivations-E-Mail schicken. Dabei geht es vor allem um Ihre Zielsetzung für das kommende Jahr. Die Zielsetzung
    a) ist das Ziel
    b) der Weg zum Ziel
    c) der Vorgang des Zielsetzens
    Wenn Sie alle vier Fragen richtig beantwortet haben, dürfen Sie Ihre Mail absenden. Hier die Lösungen:
    1a)  Diese E-Mail habe ich gut gemanagt! Ehrlich gesagt: Schön klingt dieser Satz nicht. Aber wenn Sie das Wort „managen“ in der Vergangenheitsform verwenden wollen, dann bitte nur so. Dann haben Sie das gut gemanagt.
    2c) Glückwunsch! Sie wollen Executive Secretary werden. Mit dieser Berufswahl steht dem steilen Aufstieg nichts mehr im Wege. Zugegeben: Auch der Beruf des Kundenbetreuers – häufig Account Executive genannt – ist aller Ehren wert. Und der Assistent oder die Sekretärin tragen unter dem Titel Executive Assistant sicherlich auch maßgeblich zum Erfolg eines Unternehmens bei. Wer aber mit seiner E-Mail sofort durchstarten will, wählt Lösung c.
    3b) Ja, es war der gute William Shakespeare. James Last hingegen kümmert sich vor allem um die musikalische Umsetzung kluger Gedanken. Und Winston Churchill, einst britischer Premierminister, prägte unter anderem diesen schlauen Satz: „Ein Experte ist ein Mann, der hinterher genau sagen kann, warum seine Prognose nicht gestimmt hat.“
    4c) Richtig. Sie haben Sprachgefühl. Die Zielsetzung ist der Vorgang des Zielsetzens. Alles andere wäre ja auch nicht zielführend.
    Sie haben den Test bestanden. Zugegeben: Diese Fragen sind um ein Vielfaches anspruchsvoller als die Aufgaben im Google-Test, weil sie großen Wert auf den Faktor Sprache legen. Aber wer erfolgreich E-Mails versenden will, sollte sich eben auch präzise ausdrücken können. Eine Fähigkeit, die deutlich über das Niveau von 1 + 1 = 2 hinausgeht.
     
LANG UND SCHMUTZIG
    Es gibt viele Möglichkeiten, Menschen zu ärgern. Eine oftmals unterschätzte Form ist die E-Mail. Zumindest dann, wenn der Absender noch eine Überraschung ins Paket gepackt hat.
    E-Mails mit langem Anhang sind eine Qual. Sie blockieren Platz, kosten Zeit und rauben dem Empfänger die notwendige Aufmerksamkeit. Möglicherweise haben Sie schon mehrfach erfolglos versucht, Ihren Kollegen vom Versand solcher nervtötenden Endlos-Anhang-Mails abzuhalten.
    Wenn gar nichts mehr geht, hier noch ein Tipp: Überzeugen Sie ihn mit dem Umweltargument. Lange Anhänge töten unser Klima. Zugegeben: Wir haben uns an die schöne Vorstellung gewöhnt, dass moderne Computer-Arbeitsplätze die Umwelt schonen. Der Verzicht auf Papierablagen schützt den Regenwald, Rechner haben keinen Auspuff, durch den schmutzige Luft in die Atmosphäre gepustet würde. Und Lärm verursacht ein normaler Rechner auch nicht.
    Trotzdem erzeugen wir mit jeder Nachricht, die wir im Internet verbreiten, Kohlendioxid. Eine einmalige Anfrage bei Google verursacht 200 Milligramm Kohlendioxid, schreibt der New Scientist . Das klingt nicht viel, aber in der Summe kommen gigantische Zahlen zustande, wenn man bedenkt, dass allein Google Milliarden von Suchanfragen in einem Monat bearbeitet.
    Auch wenn Forscher über das wahre Ausmaß der Klimaund Umweltverschmutzung streiten, gibt es inzwischen klare Vorstellungen über die Folgen der Computer-Kommunikation: Rechner, Leitungen und große Server müssen unterhalten, aber auch
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