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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers
Autoren: Tobi Fischer
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vollkommen egal war. Von Tante Priscilla wollte er auf jeden Fall nie wieder etwas hören.
     
    Es war natürlich klar, dass Inspektor Gregson niemanden aufspürte, bei dem Tom übernachten konnte, doch der Inspektor war nett genug, ihn nicht sofort in ein Heim bringen zu lassen.
    »Der Junge hatte es in den vergangenen Monaten schwer genug. Wenn Sie wollen, Willkins, können Sie ihn für ein bis zwei Tage bei sich aufnehmen. Aber dann müssen wir wieder den Vorschriften folgen«, entschied der Inspektor, ein großer Mann mittleren Alters. Mit seinen breiten Schultern, dem kurzen Hals und dem runden Gesicht mit den blitzenden blauen Augen, war er eine richtige Autorität, der man nicht zu widersprechen wagte. Sein Wort war Gesetz. So kam Tom fürs Erste bei Jane unter.
    Sie wohnte in einer kleinen Wohnung zur Miete; zusammen mit ihrem Freund, Michael Boran. Er war ebenfalls bei der Polizei, ein hünenhafter Kerl mit kantigem Kinn. Gegen ihn nahm sich Jane fast wie eine Zwergin aus und auch Tom kam sich winzig vor. Mit Michael konnte er allerdings nicht viel anfangen, er war recht wortkarg und oft blieb er nicht lange im Haus. Wenn doch, hockte er nur vor dem Fernseher und guckte Fußball - im Übrigen die einzige Gemeinsamkeit die er mit Tom teilte. Er konnte gar nicht verstehen, warum eine so liebe Person wie Jane so viel Energie und Zeit in einen solchen Blödmann investierte. Eigentlich passen sie gar nicht zusammen , dachte er, wenn er die beiden Arm in Arm auf der Couch sitzen sah.
    Aus den „paar Tagen“ bei Jane wurde schließlich eine ganze Woche. Jane fuhr ihn jeden Morgen in die Schule und an ihrem freien Tag gingen sie ins Kino, danach in die Eisdiele. Er wünschte sich, er könnte noch etwas länger bei Jane bleiben, war sich jedoch bewusst, dass diese kurze Zeit des Glücks bald enden würde.
    Um seine Befürchtungen zu unterstreichen, kam Jane am letzten Tag der Woche mit einer Frau nach Hause. Sie war wesentlich älter und besaß ein strenges Gesicht und eine große Brille.
    »Tom, das ist Mrs. Hartworth vom Jugendamt. Inspektor Gregson hat sie hinzugezogen, um weitere Verwandte von dir aufzuspüren«, stellte Jane die Dame vor. Tom, mit den Händen in der Tasche, war auf das Schlimmste gefasst. Bestimmt hatten sie seinen Onkel in Australien aufgespürt.
    »Hallo«, grüßte Tom und senkte mürrisch den Blick. »Ich geh nicht nach Australien! Auf keinen Fall!«
    Jane schenkte ihm einen vorwurfsvollen Blick. Mrs. Hartworth lachte nur und hob beruhigend die Hände.
    »Es wird nicht ganz so schlimm, Tom. Ich habe mir das Testament deiner Eltern noch einmal genau durchgelesen. Deine Mutter hat für dich einen Paten bestimmt, sollte ihr etwas zustoßen. Der hat bislang seine Verantwortung zurückgewiesen, deswegen wurdest du vorläufig zu deiner Tante geschickt. Inspektor Gregson ist es jedoch gelungen, deinen Paten davon zu überzeugen dich aufzunehmen«, erklärte sie. Tom zuckte teilnahmslos mit den Schultern. Ihm sagte das alles gar nichts und das ließ er die beiden Frauen auch wissen.
    »Ach, Tom. Sieh dir die Sache doch erst einmal an. Ich weiß, es ist nicht die beste Lösung und wenn es nach mir ginge, dürftest du gerne hierbleiben. Aber es ist nun mal so, dass dein Pate jetzt die Verantwortung für dich hat. Du kannst mich weiterhin besuchen, wenn du das willst. Es wird alles nicht so schlimm«, meinte Jane und brachte ein verkrampftes Lächeln zustande. Tom erkannte, dass in ihr einige Kämpfe tobten. Sie war nicht ganz ehrlich zu ihm, das spürte er sofort.
    »Okay, wer ist mein Pate?« fragte er und verschränkte die Arme. Sie sollten ruhig wissen, wie wenig ihm diese Idee gefiel. Mrs. Hartworth antwortete ihm.
    »Sein Name ist Veyron Swift.«
     
    Am 22. Juli begannen die großen Ferien und mit ihnen ein neuer Abschnitt in Toms Leben. Sein Zeugnis war in Ordnung (zumindest hätte es schlechter ausfallen können) und er durfte in die nächste Klasse aufrücken. Jane holte ihn mit dem Auto von der Schule ab und dreißig Minuten später erreichten sie ihr Ziel.
    Swift wohnte in einem roten Backsteinhaus in Londons Stadtteil Harrow, nicht besonders auffällig oder schön, aber es war immerhin ein größeres Haus mit einem noch größeren Garten. Die Bäume und Sträucher wucherten fast bis an den Rand der Dachrinne und verbargen die Nachbargebäude vor neugierigen Blicken. Das ganze Grundstück lag erhöht und war Straße mit einer Betonmauer abgegrenzt. Nirgendwo gab es eine Garage. Alte,
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