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Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)

Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)
Autoren: Tobias Fischer
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um einen der großen Sitze herum auf dem Boden hockten.
    »Hey, Fisher! Die da ist großartig! Wow! Hey, weißt du was, Süße? Mit dir mach ich’s sofort«, lachte er.
    Jessica hob ihre Augenbraun, überlegte, ob sie ihm sofort eine scheuern sollte oder doch lieber Pfefferspray benutzte. Dieser Fizzler war ganz und gar abstoßend, überhaupt nicht ihr Typ, selbst wenn er der letzte Mann der Erde gewesen wäre. Zwei Flugbegleiterinnen kamen herein, baten die Punks, sich wieder zu setzen, doch die antworteten nur mit wüsten Beschimpfungen. Die armen Frauen drohten verzweifelt mit dem Captain und mit Flugverbot, doch die Punks lachten sie nur aus.
    Harry Wittersdraught saß still in seinem Sessel und rührte keinen Muskel.
Ein Grund mehr ihn zu feuern
, dachte Jessica wütend.
    »Ihr setzt euch hin und zwar sofort«, donnerte jetzt eine neue Stimme durch die Kabine.
    Das hustende Lachen Fizzlers erstickte ebenso wie das Grölen seiner bekifften Kumpels. Nagamoto Tatsuya stand mitten im Raum. Seine Blicke schienen Blitze zu verschießen. Fizzler wandte sich ihm zu, wollte etwas sagen, doch Nagamoto hob die Hand und brachte ihn augenblicklich zum Schweigen.
    »Hinsetzen!« befahl er.
    Auf einmal ging eine Veränderung in Fizzler vor. Er begann zu zittern wie Espenlaub und seine Stimme nahm einen weinerlichen Tonfall an.
    »Klar, sofort, sofort. War nicht so gemeint. Wir wollten doch nur ein bisschen Spaß haben«, entschuldigte er sich und hastete zurück zu seinem Sessel. Auch die anderen Mitglieder von Fiz-Fish-Ass setzen sich; brav wie Schuljungen. Jessica war echt beeindruckt. Nagamoto kam zu ihr.
    »Ist mit Ihnen alles in Ordnung«, fragte er, die Stimme jetzt ruhig und freundlich.
    »Danke, alles bestens. Fizzler war keine Bedrohung für mich«, erwiderte sie. Nagamoto sah sie aus ernsten Augen tief an. Er nickte nur.
    »Das heute Morgen war nichts Persönliches, Miss Reed. Ich vertrete nur die Interessen meiner Firma, so wie Sie zweifellos die Interessen Ihres Unternehmens«, sagte er.
    Jessica lächelte, jedoch nicht aus Freundlichkeit, sondern aus einem plötzlichen Triumphgefühl heraus. Sie hatte seinen Schwachpunkt gefunden!
    Nagamoto, dieser edle Samurai in Hemd und Krawatte, besaß einen Beschützerinstinkt. Das war seine Schwäche, das war es, wie ihn Jessica umgänglicher machen konnte. Sie musste also die Hilflos-Karte ausspielen. Nagamoto würde sich innerlich dazu verpflichtet fühlen, sie vor Schaden zu bewahren. Es war ein Zwang, er würde nicht anders können. Vielleicht konnte sie es sogar noch während des Fluges schaffen, ihn rumzukriegen.
    »Ja, das tun doch alle, nicht wahr? Eigentlich verstehe ich Sie sehr gut und vermutlich würde ich an Ihrer Stelle genauso handeln. Aber was soll tun? Ich wünschte, es wäre alles anders«, säuselte sie im allerfreundschaftlichsten Ton, den sie zusammenbrachte. Sie konnte förmlich zusehen, wie Nagamotos harte Schale aufknackte.
    Plötzlich hielt er inne. Sein Gesicht, das bisher freundlich gelächelt hatte, verschloss sich wieder.
    »Bleiben Sie ehrlich, das steht Ihnen besser«, raunte er und kehrte zu seinem Sessel zurück.
    Jessica schloss verärgert die Augen. Konnte dieser Mann Gedanken lesen, hatte sie irgendeinen Fehler gemacht? War sie vielleicht zu schnell vorgegangen? Sie lehnte sich aus dem Sitz und blickte zu Harry, der direkt hinter ihr saß. Ihr Assistent schob gerade seine Brille wieder auf die Nase und machte eine Geste mit seinen Händen.
Immer mit der Ruhe,
signalisierte er.
    Sie lehnte sich wieder in den Sessel zurück. Sie war zu schnell gewesen, zu drängend, jetzt war sie sich sicher. Harry mochte zwar in fast allen Dingen ein Schlappschwanz sein, aber er besaß ein unheimliches Gespür für die Menschen, darauf konnte sie sich verlassen. Also ruhiger, weniger geschäftstüchtig erscheinen. Sie würde ein paar Minuten vergehen lassen, anschließend zu Nagamoto gehen, sich entschuldigen, ihm für sein Eingreifen danken und abwarten, wie er darauf reagierte. Sie würde ihn knacken, noch bevor sie in Heathrow landeten.
     
    »Das ist ja voll langweilig, man spürt ja gar nichts«, raunte Tom mit einem Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige, die auf allen Monitoren leuchtete. Mach 1,8. Schneller als der Schall und doch gab es keinerlei merkbaren Unterschied zum letzten Flug, als sie nur halb so schnell unterwegs waren.
    Veyron interessierte sich natürlich nicht dafür, er hatte die Augen geschlossen, die Fingerspitzen aneinander
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