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Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)

Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers - Serial: Teil 1 (German Edition)
Autoren: Tobias Fischer
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Sie war eine Schönheit, langes blondes Haar und ein Körper, dessen Anblick Verzückung auslöste. Tom starrte sie an, er konnte gar nicht anders. Sie entdeckte ihn, erwiderte seinen Blick mit einem kurzen, geschäftlichen Lächeln. Verlegen wandte sich Tom rasch in eine andere Richtung.
    »Wer ist sie? Sie könnte ein Model sein, so wie sie aussieht«, flüsterte er ehrfurchtsvoll. Veyron schmunzelte.
    »Unwahrscheinlich. Sieh dir Ihre Kleidung an: strenge Linien, teurer Stoff, und ständig der Blick auf die Uhr. Sie ist ungeduldig, muss wahrscheinlich Termine wahrnehmen. Ständig hält sie ihr Telefon in der Hand, ein sehr teures Modell, aus echtem Silber. Pass auf! Da, schon wieder! Ein neues SMS-Signal. Sie erhält laufend Nachrichten, sicherlich nicht von einem Verehrer oder einer Freundin, dafür interessieren sie die Nachrichten viel zu wenig. Neben ihr sitzt ihr Assistent, der Mann mit der Brille und dem krummen Rücken. Er arbeitet am Notebook, sie gibt ihm Anweisungen. Sie ist Geschäftsfrau, Bankerin sehr wahrscheinlich. Sie fliegt ansonsten mit dem Privatjet. Sie fühlt sich hier unwohl, das siehst du an der Art wie sie sich umsieht und wie nervös sie hin und her wetzt. Noch etwas ist interessant an ihr, was auch für uns von Bedeutung ist. Fällt es dir auf?«
    »Sie sieht aus wie ein Engel, hat sehr lange Beine, bezaubernde Augen und...«
    »Sehr gut, zumindest erkennst du schon mal das Offensichtliche. Jetzt pass auf. Sie sieht ständig auf die andere Seite des Raumes. Wenn sie jedoch dorthin schaut, tut sie dies nicht besonders freundlich.«
    Tom blickte in jene Richtung, in die Veyron unauffällig mit der linken Zeitungsseite wedelte. Dort entdeckte er einen japanischen Geschäftsmann, der still dasaß und gelangweilt in einem Magazin blätterte.
    »Nagamoto«, raunte Tom, als er ihn erkannte.
    »Ganz genau. Zwischen Nagamoto und ihr besteht eine Verbindung. Es passt ihr gar nicht, ihn hier wiederzusehen. Ich würde wetten, sie ist eine Vertreterin von Borgin & Bronx, diesem berüchtigten Investmenthaus. Während du dich mit sinnfreien und nutzlosen Videospielen beschäftigt hast, habe ich unsere Atlantiküberquerung zur Wissensmehrung genutzt. Ich weiß jetzt so ziemlich alles über Nagamoto und Borgin & Bronx.«
    Tom überhörte diese neuerliche, vor Arroganz triefende Besserwisserei. Verärgert schaute er sich die anderen Passagiere an.
    »Glauben Sie, Flammenschwert-Joe ist auch hier?«
    Veyron schlug die in der Zeitung um, dann gleich noch einmal und schließlich wieder zurück. Er blieb ihm die Antwort schuldig. Eine Durchsage, dass das Boarding für Flug TC-327 begann, ließ ihn nicht mehr zu Wort kommen. Die Leute standen auf, nahmen ihr Gepäck und reihten sich auf. Lediglich die sieben Punkrocker blieben zitternd auf ihren Plätzen sitzen, entweder weil sie den Ruf nicht gehört hatten oder weil ihre Körper nicht so wollten.
    »Auf geht’s, Leute. Zeit zum Boarding«, rief Veyron, als er an ihnen vorbei kam. Zögerlich setzte sich zumindest einer von ihnen, John Fizzler, in Bewegung. Wacklig erhob er sich und schleppte seine dünne, ausgemergelte Gestalt hinüber zur Warteschlange.
    »Danke, Mann. Geht uns gerade echt beschissen, weißt du«, keuchte er. Veyron nickte mit einem Lächeln, reihte sich vier Leute vor Fizzler ein – solange brauchte dieser, um die Warteschlange überhaupt zu erreichen. Fizzlers Kumpel folgten schließlich einer nach dem anderen. Veyron beobachtete sie genau, fand es offenbar faszinierend, wie sie ihre müden, kranken Körper durch die Halle schleppten, die einen torkelnd, die anderen wie in Zeitlupe.
    »Ich muss meine Analyse korrigieren. Ein paar neue Informationen sind dazu gekommen«, raunte er zu Tom. Der beobachtete die Rocker gar nicht, sondern versuchte die schöne Bankerin zu erspähen, die irgendwo ganz weit vorne stand.
    »Zu ihrer Drogensucht und ihrem erbärmlichen Zustand kommt noch etwas hinzu: Angst, entsetzliche Angst. Auf der Toilette muss etwas geschehen sein, dass sie in Todesangst versetzt hat. Vielleicht ist es auch eine Nebenwirkung der Drogen, möglicherweise eine Art Psychopharmaka«, fuhr Veyron fort. Jetzt schenkte Tom den Rockern doch noch einen weiteren Blick – ungern, denn er wollte viel lieber die schöne Geschäftsfrau anschauen.
    »Wer könnte die Macht besitzen, solches Zeug an den Drogenhunden vorbei zu schmuggeln und es diesen Leuten auf der Toilette zuzuspielen? Wenn ich raten dürfte, würde ich auf Flammenschwert-Joe
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