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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit
Autoren: Amy J Fetzer
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überhaupt nicht wirklich, jedenfalls nicht von einem Ort mit Namen Kent, Sir Alec.« Nikolai lächelte vor sich hin. »Kommt. Er reitet uns voran, und wir müssen seine vornehme Haut beschützen.«
    Fionna schaffte es kaum bis zu ihrem Häuschen, wo sie innehielt und auf dem Waldboden zu einem Häufchen Elend zusammensank. Ihr Atem zitterte leicht, und sie schluckte in dem Versuch, ihre Gefühle zu bändigen. Sie hätte doch an solche Verachtung und Verleumdung gewöhnt sein müssen. Schließlich hatte sie es ja in den vergangenen zehn Jahre ertragen, gemieden zu werden. Mit gesenktem Kopf versuchte sie, die Wut und den Abscheu in seinen Augen zu vergessen. Und doch hatte sie Augenblicke zuvor nur Verlangen darin gesehen. Ein wildes, unkontrollierbares Verlangen, das sie bis ins Innerste ihres Körpers gespürt hatte.
    Sie legte den Kopf zurück und seufzte, weil sie nicht weinen konnte. Ein Fluch lag auf ihr, dachte sie, dass man sie von ihrem Zuhause und von ihrer Familie verbannt hatte und ihr versagte, auch nur eine Träne über den Verlust zu vergießen. Vielleicht war das aber auch ein Segen. Fionna hatte für Selbstmitleid nichts übrig, und wenn sie dem nachgeben würde, würde es ein nicht enden wollender Tränenstrom sein, den sie nicht würde stoppen können.
    »Er ist ein dummer Mensch.«
    Ihre Lippen schürzten sich beim Klang der hohen Stimme. »Ja. Dickköpfig wie ein Baumstumpf.« Sie legte den Kopf zurück und schaute auf Kiarae, die auf einem Farn saß, ein Bein über das andere geschlagen hatte und damit wippte.
    »Verwandle ihn in einen Fisch.«
    »Die Idee ist viel versprechend«, murmelte Fionna. »Aber nein. Die Menschen brauchen ihn.«
    »Ich könnte ihn in einem kleinen Albtraum besuchen.«
    »Das wirst du nicht tun!« Meine Güte, das fehlte ihr heute gerade noch - Elfen, die in hellen Scharen zu ihrer Verteidigung kamen. So verführerisch der Gedanke auch war, der arme Mann würde das nie überleben.
    »Ich halte mich nicht an die gleichen Gesetze wie du, Hexe«, entgegnete die Elfe und lächelte übermütig.
    Fionna sah sie streng an. »Aber eure Königin wird sehr enttäuscht sein.«
    Kiaraes Augenbrauen zogen sich ein wenig zusammen. »Würdest du es erzählen?«
    »Ohne zu zögern.« Fionna stand auf. Durch die Bewegung wirbelte ihr Umhang herum, fegte über den Farn und schlug die Elfe auf ihren kleinen Hintern.
    Kiarae schnaubte wütend, stand auf, wischte sich den Staub ab und schickte Lichtblitze in die kalte Luft. Fionna merkte das nicht, da sie zu ihrem Häuschen ging und ihren Korb auf den kleinen Holztisch in ihrem Garten stellte. Sie musste mit Colleen und Hisolda darüber sprechen, dass sie Sineads Wildheit duldeten. Ihre Tochter wurde von Tag zu Tag trotziger, und Fionna wusste, dass das daran lag, dass sie nicht bei ihr war. Sie schluckte und wünschte sich, dass das Leben freundlicher wäre, doch Anspruch auf ihr Kind zu erheben, noch ehe sie die Kraft hatte, es um jeden Preis zu beschützen, würde Sinead als Kind einer Hexe brandmarken. Mit Spott und Hass brandmarken, weil viele Leute das nicht verstanden. Sinead würde das gleiche Schicksal erleiden wie ihre Mutter, und Fionna konnte sich ihr nur heimlich nähern und einen Zauberspruch zu ihrem Schutz aussprechen. Offenbar brauchte ihre kleine Rebellin mal wieder einen weiteren, dachte sie, doch Sineads Trotz war in ihrem Herzen verankert und sehr stark. Fionnas Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als ihr klar wurde, wie sehr Sinead ihr glich. Ihr Leben war ohne ihr Kind nichts wert, und ihre Arme schmerzten vor Sehnsucht danach, sie zu umfangen. Heute Nacht, dachte sie, dann seufzte sie tief auf und fuhr fort, ihre Kräuter zu sortieren, denn sie fühlte sich ganz matt seit der Geburt des Babys und vor allem seit ihrer Begegnung mit DeClare.
    Das Bild des englischen Ritters stand ihr plötzlich drohend und klar vor Augen. Ah, Göttin, du warst fast zu großzügig mit dem Aussehen dieses Mannes, dachte sie, während eine innere Erregung sie erfasste. Sein Duft war noch auf ihrem Umhang, so köstlich wie das Meer und von dunkler Wärme. Und sie zog das Kleidungsstück aus und warf es beiseite. Es würde ihr nicht gut tun, an diesen Mann zu denken. Sie waren Welten voneinander entfernt. Sie hatte ihre Einsamkeit schon vor Jahren akzeptiert. Vor zehn Jahren. Als ihr Vater sie geschlagen und aus ihrem Zuhause entfernt hatte.
    »Schluss!«
    Der Lärm um ihn herum hörte abrupt auf, und alle sahen sich nach dem
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