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Verwunschen

Verwunschen

Titel: Verwunschen
Autoren: Ulrike Schweikert
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verborgen hat!«
    Die Elfen kamen Schritt für Schritt näher. Sie mussten sich nicht eilen. Die Kinder saßen in der Falle.
    Da schoss ein hellbraunes Fellbündel zwischen zwei Felsbrocken hervor und sprang kläffend an den Zwillingen empor. Kylah reagierte sofort. Jetzt, da die Elfenmagie den Durchgang nicht mehr verhüllte, sah sie mit einem Blick, dass sie groß genug war, um hindurchzuschlüpfen.
    »Kommt!«, rief sie und tauchte zwischen den beiden Felsen ab. Patrick packte Monas Hand und stieß sie hinter Kylah her. Dann folgte er ihr nach, während sich Cera mit gesträubtem Fell vor dem Durchgang aufbaute und die magischen Wesen anknurrte. Dann erst folgte sie den Kindern, die bereits in dem breiten, trockenen Bett des alten Höhlenflusses standen.
    »Seht den Felsblock. Den können wir vielleicht vor das Loch schieben!«, keuchte Kylah. Gemeinsam schafften sie es, den Durchgang zu verschließen, dann liefen sie los. Obwohl sich Kylah hier wieder auskannte, überließen sie Cera, die schwanzwedelnd vor ihnen herhetzte, die Führung.



S ie erreichten die Stelle unter der Burgruine, an der das Höhlenlabyrinth in den Keller überging. Cera blieb auf der untersten Stufe stehen und wartete, bis die Kinder sie eingeholt hatten. Sie atmeten schwer, und ihre Shirts waren trotz der Kühle der Höhle nass geschwitzt, so schnell waren sie geklettert und gerannt, ahnten sie doch, dass ihre Blockade die Elfen nicht lange würde aufhalten können. Die Hündin jaulte erfreut, als die Kinder den Fuß der Treppe erreichten, und hechtete mit heraushängender Zunge vor ihnen die Stufen hinauf, bis zu ihrem Ende hinter der Kellerwand unter dem Turm. Die Kinder schoben sich durch die Lücke in der Wand in die Nische mit den Fässern und durchquerten eilig den Keller. Noch eine Treppe hinauf.
    »Geschafft!«, stöhnte Patrick, als sie auf den Torbogen zutaumelten, durch den helles Tageslicht ins Innere der Ruine flutete. »Wir haben die Magischen abgehängt.«
    »Nicht ganz«, widersprach Mona und kam schlitternd zum Stehen, als der Kobold unter den Bogen trat. Da die Sonne ihn von hinten bestrahlte, konnten sie seine Gesichtszüge nicht erkennen. Was sie aber alle drei sahen, war ein langer, lederner Riemen in seinen Händen!
    Oh nein! So kurz vor dem Ziel, die Freiheit und das helle Sonnenlicht bereits vor Augen, würden sie sich nicht wieder einfangen lassen.
    »Er ist nur ein Kobold«, drängte Patrick. »Weiter!« Kläffend sprang Cera voran.
    »Ja, fass ihn!«, rief Patrick begeistert, doch zu ihrer aller Verwunderung streckte der Kobold die Hände aus, und Cera leckte sie ihm begeistert.
    »Braver Hund«, hörten sie die knarzige Stimme sagen. »Du hast sie tatsächlich aufgespürt.«
    Die Kinder blieben stehen und starrten ihn entgeistert an. Der Kobold trat einen Schritt zurück, sodass die Sonne ihn in einem Lichtkranz umflutete. Sie sahen, dass Brock lächelte, dann legte er Ceras Leine auf den Boden. Er tätschelte den Hund noch einmal und verbeugte sich in Richtung der drei Kinder. Dann verschwand er, als habe er sich in Luft aufgelöst.
    Kylah trat vor und hob die Hundeleine auf. »Was für ein kluger Kobold! Er hat Cera geholt und sie auf unsere Spur gesetzt.«
    Mona nickte. »Ja, wir haben ihm Unrecht getan. Er hat uns geholfen, konnte aber nicht so weit gehen, dass er sich offen gegen sein Volk stellte.«
    Die drei Kinder traten in den von Unkraut überwucherten Burghof. Den Schatten nach zu urteilen, musste es um die Mittagszeit sein. Sie waren die ganze Nacht über weg gewesen. Die drei tauschten unbehagliche Blicke.
    »Es ist wohl Zeit, nach Hause zu gehen und sich dem Strafgericht zu stellen, das uns ganz sicher erwartet«, sagte Mona bedrückt.
    Patrick winkte ab. »Ach, vielleicht sind sie nur froh, dass wir heil wieder zurück sind. Wenn sie nur nicht Ma und Paps angerufen haben«, fügte er düster hinzu.
    So verabschiedeten sich die Zwillinge von Kylah, die keine Schelte von ihrem Großvater zu befürchten hatte, und machten sich mit Cera auf den Heimweg.
    Zaghaft betraten die Zwillinge das Haus. Es wirkte wie ausgestorben. Hatte Brenda sie nicht vermisst? Oder hatte sie gar die Polizei gerufen, die jetzt überall nach ihnen suchte? Mona stöhnte bei der Vorstellung.
    »Ha!«, rief ihr Bruder aus der Küche. »Das hätte nicht besser laufen können!«
    Mona eilte zu ihm. Er hielt ihr einen Zettel hin, auf dem Brenda ihnen rasch eine Nachricht geschrieben hatte. Sie bedauerte, die Zwillinge am
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