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Verwunschen

Verwunschen

Titel: Verwunschen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Enge weitläufiger erschien, als sie war. Mona holte tief Luft und ließ sie in einem Stoß wieder entweichen. Es tat gut, sich wieder strecken zu können, ohne gegen Fels zu stoßen! Auch Patricks und Kylahs angespannte Mienen lösten sich und ihr Bruder grinste sie sogar an.
    »Jetzt haben wir es gleich geschafft! Wo soll die Verbindung zum Hauptweg des alten Höhlenflusses sein?«
    »In der Mitte«, gaben Kylah und Mona gleichzeitig Auskunft.
    »Na, dann los!« Patrick stürmte voran, die Mädchen folgten. Allerdings erreichten sie das Ende der Höhle, ohne den Abzweig entdeckt zu haben. Hier war die Kaverne mit Felsbrocken blockiert, sodass es für sie kein Weiterkommen gab.
    »Dann eben zurück, und dieses Mal langsamer!«, meinte Kylah.
    Sie machten sich auf den Rückweg. Doch obwohl sie den Blick aufmerksam über jeden Block und jede Stufe der Felswand schweifen ließen, erreichten sie die Einmündung des Gangs, durch den sie gekommen waren, ohne einen Ausgang aus der Höhle zu entdecken.
    »Das kann nicht sein«, beharrte Mona. »Der Kobold hat es so gesagt!«
    »Ja, ich erinnere mich«, bestätigte Patrick und legte die Stirn in Falten. »Also hat er uns doch in die Irre geführt, wie ich es befürchtet habe. Von hier gibt es kein Entkommen. Ich nehme an, unsere Verfolger werden jeden Augenblick durch den Gang gestürzt kommen und uns wieder einfangen.«
    Mona ließ sich auf einen Felsen sinken und verbarg ihr Gesicht in den Händen. »Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt habe ich endlich angefangen zu glauben, dass wir ihnen entkommen sind! Und nun sitzen wir hier wehrlos in der Falle.«
    »Oh nein«, rief Patrick mit kriegerischem Funkeln in den Augen. »So leicht lassen wir uns nicht wieder fesseln und abführen. Der Eingang ist so schmal. Wir verbarrikadieren uns hier drinnen.« Zur Bekräftigung seiner Worte schleppte er bereits den ersten Stein heran und schob ihn vor den schmalen Gang, aus dem sie gekommen waren.
    »Und was nützt das?«, erkundigte sich Kylah müde. »Dann haben wir uns selbst in einer Höhle ohne Wasser und Essen eingeschlossen.«
    Mit betroffener Miene hielt Patrick inne. »Was dann? Hast du eine Idee? Sollen wir einfach warten und uns wieder schnappen lassen?«
    Kylah schüttelte den Kopf. »So einfach geben wir nicht auf. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Brock uns in eine Falle locken wollte. Wozu dann das Ganze? Warum ist er nicht einfach weggegangen und hat uns in unserem Gefängnis zurückgelassen?« Darauf wussten die Zwillinge auch keine Antwort.
    »Also muss es hier auch einen Ausgang geben! Vielleicht hat er sich nur bei seiner Beschreibung der Lage geirrt oder der Durchgang erscheint uns sehr klein. Immerhin ist so ein Kobold ein Winzling im Vergleich zu uns.«
    »Du meinst, es könnte ein Durchgang sein, durch den nur ein Kobold passt, und Brock hat nicht daran gedacht, wie viel größer wir sind?«
    Mona stöhnte. »Dann kommen wir da niemals durch!«
    »Um das zu entscheiden, müssen wir den Ausgang erst einmal finden«, merkte Patrick vernünftig an. »Also machen wir uns auf die Suche. Und wenn wir jeden Stein umdrehen müssen. Wenn es hier irgendwo eine Lücke gibt, dann werden wir sie auch entdecken!«
    Sie machten sich auf die Suche. Plötzlich hielt Mona inne und wandte sich irritiert um. »Habt ihr das gehört?«
    »Was?«, wollte Patrick wissen.
    Kylah dagegen sah so verwirrt drein wie Mona. »Es hörte sich an wie Hundegebell.«
    Die drei lauschten. Es war nur gedämpft, doch es kam näher, und ja, es war das Gebell eines Hundes.
    »Cera? Aber wie kann das sein?«, wunderte sich Patrick, als Mona bereits lautstark nach der Hündin zu rufen begann.
    »Cera! Wir sind hier. Komm her!«
    Patrick pfiff auf den Fingern. Ein freudiges Bellen war die Antwort, das deutlich lauter klang. Erwartungsvoll näherten sich die Zwillinge der rechten Höhlenwand, hinter der Cera irgendwo zu sein schien, während Kylah sich mit einem Stöhnen umdrehte. Wo auf der anderen Seite der Höhle vor wenigen Momenten noch undurchdringliche Felswand gewesen zu sein schien, klaffte unvermittelt eine Lücke, durch die drei hochgewachsene Höhlenelfen traten. Stumm betrachteten sie die Kinder. Bedächtig traten sie näher. Kylah stieß Mona und Patrick in den Rücken. »Elfen!«
    Mit einem entsetzten Aufstöhnen wandten sich die Zwillinge um und starrten die Magischen an.
    »Es gibt hier sehr wohl Durchgänge«, erkannte Kylah. »Es war nur die Magie der Elfen, die sie vor unseren Blicken
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