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Verwirrend heiße Gefühle

Verwirrend heiße Gefühle

Titel: Verwirrend heiße Gefühle
Autoren: Margaret Watson
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verläuft ein Fluss, und ich hatte vor, ein Kanu zu nehmen, um erst mal von hier fortzukommen. Später, so dachte ich, könnten wir uns wieder auf die Straßen wagen.”
    “Und woher wolltest du ein Kanu bekommen?”, erkundigte Chase sich.
    Andi zögerte nur einen Moment. Er hatte recht. Sie und Paolo hatten allein keine Chance. “Ungefähr fünf Kilometer von Chipultipe entfernt befindet sich ein anderes Dorf”, sagte sie und seufzte. “Ich wollte dorthin und dann flussabwärts gehen. Vom nächsten Dorf an plante ich, ein Kanu zu benutzen.”
    “Ein guter Plan”, meinte Chase anerkennend. “El Diablo wird wahrscheinlich seinen Männern befehlen, sich im ersten Dorf zu erkundigen. Das zweite wird ihnen nicht mehr so wichtig erscheinen.”
    Sie ging nicht auf das Lob ein. “Ich finde die Idee jedenfalls gut.”
    “Wahrscheinlich hätte ich es auch so geplant.”
    Das klang so widerwillig, dass sie ihm einen scharfen Blick zuwarf. “Was für ein großes Lob! Hoffentlich steigt es mir nicht zu Kopf.”
    Chase unterdrückte ein Lächeln. “Du warst schon immer schlau. Das muss ich dir lassen.” Er warf einen flüchtigen Blick auf den schlafenden Paolo. “Du könntest erst einmal mit dem Kleinen hier bleiben, während ich mich umsehe. Falls ich die Landkarte richtig in Erinnerung habe, sollte es bis zum Fluss nicht weit sein. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns beide durch den Dschungel kämpfen.”
    Nach den Anstrengungen der letzten Stunden sehnte sie sich nach Ruhe und vor allem Schlaf, doch sie konnte sich keine Schwäche leisten. Zuerst mussten sie sich weiter von Chipultipe entfernen. “Wie willst du uns denn in der Dunkelheit wiederfinden?”
    “Hast du Angst, ich könnte nicht zurückkommen? Ich dachte, du willst mich loswerden.”
    “Mein Wunschtraum”, murmelte sie.
    Es stimmte. Sie wollte nicht mit Chase Remington zusammen sein. Dafür waren die Erinnerungen an ihr letztes Zusammentreffen auch nach drei Jahren noch zu schmerzhaft. Sie hatte seine harten Worte nicht vergessen.
    Ihn auch nicht. In seinem Blick hatte sie nichts wie Hass gefunden, und voll Verachtung hatte er ihren Körper betrachtet.
    Und sie erinnerte sich daran, wie sie reagiert hatte. Sogar jetzt noch wurde sie verlegen, weil ihr Herz schneller geschlagen und Verlangen sie erfasst hatte. Sie hatte ihn begehrt, obwohl er sie hasste.
    Bis heute wusste sie nicht, ob er damals ihre Reaktion auf ihn erkannte. Sie redete sich ein, dass es für sie keine Rolle spielte.
    Er war aus ihrem Leben verschwunden, doch sie hatte ihn nicht aus ihren Gedanken verbannen können. Jetzt war er wieder hier, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er erneut fortging. Chase lenkte sie zu sehr ab. Die Information, die sie von Paloma erhalten hatte, war das wichtigste Ergebnis von zwölf Jahren harter Arbeit. Die Sache war so brisant, dass Andi sich von nichts und niemandem ablenken lassen durfte.
    Vor allem nicht von Chase Remington!
    “Verschwinde endlich”, sagte sie leise.
    Er hatte sich schon abgewandt, drehte sich aber noch einmal um und ging vor ihr in die Hocke. “Bleib hier, McGinnis”, befahl er. “Ich will nicht zurückkommen und feststellen, dass du fort bist. Das würde mir gar nicht gefallen.”
    “Und ich möchte dich auf keinen Fall verärgern”, erwiderte sie spöttisch, um zu überspielen, wie stark er auf sie wirkte.
    “Sieh mal, McGinnis, es ist schwierig genug, das Baby sicher nach Monterez zu schaffen. Willst du es noch erschweren, indem du dich gegen mich stemmst? Wenn wir nicht zusammenarbeiten, spielen wir nur El Diablo in die Hände. Du kannst es dir aussuchen.”
    Sie betrachtete das schlafende Baby und strich ihm wieder behutsam über den Kopf. “Keine Sorge, ich werde hier sein. Du hast recht. Ich will zwar nicht mit dir zusammenarbeiten, aber ich habe keine andere Wahl. Paolo darf nicht sterben. Ich gehe mit dir nach Monterez.” Sie lächelte ihm kalt zu. “Um Paolo zu retten, würde ich mich sogar mit dem Teufel verbünden.”
    “Ich werde daran denken, McGinnis.”
    Andi sah zu, wie Chase im grünen Dickicht des Dschungels verschwand. Nichts hatte sich seit ihrem letzten Zusammentreffen geändert. Sein blondes Haar war länger als früher, doch der Blick aus seinen grünen Augen war unverändert scharf und voller Verachtung für sie.
    Sie selbst hatte sich auch nicht verändert. Ihr Herz klopfte bei seinem Anblick schneller, und sie sehnte sich nach etwas, das sie nicht haben konnte und das sie sich
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