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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition)
Autoren: Mona Nebl
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Anbetracht der Situation. Vielen Dank, Gabe.“
Er nickte kurz, ohne zu antworten. Nachdem er ihr die Injektion verabreicht hatte, stand er wortlos auf, warf den Abfall in einen Papierkorb und verschwand hinter einer Art Theke, an der ein Barhocker stand. Kurz darauf hörte sie etwas brutzeln und der Duft von gebratenen Kartoffeln zog zu ihr hinüber.
Während sie versuchte, ihren knurrenden Magen zu ignorieren, dachte sie über ihren Retter nach. Er schien alleinstehend zu sein. Zumindest in dieser Hütte: Ein Sessel und ein Barhocker, das ließ auf wenig Gesellschaft schließen. Sie merkte, dass sie wieder müde wurde und schloss die Augen.
    Als Gabe an die Theke trat, um Teller zu holen, sah er kurz zu ihr hinüber und bemerkte, dass sie wieder tief eingeschlafen war.
Er begann mit Wohlbehagen zu essen und ließ ihre Portion zum Wärmen in der Pfanne.
Diese Frau ließ ihn in seinen Gedanken nicht los und er wusste, dass es nicht allein an der Situation lag. Hätte er sie unter anderen Umständen kennen gelernt, hätte sie ihn sicherlich auch fasziniert. Das zarte, hübsche Gesicht, die mehr als angenehme Stimme und der feine Humor zogen ihn in seinen Bann. Dazu noch die Gefahr, die möglicherweise von ihr ausging, das alles machte sie sehr anziehend.
Wie sollte er weiter vorgehen? Sie verhaften lassen? Er wusste genau, dass er dafür schon zu viel Sympathie für sie empfand. Mal sehen, was herauskäme, wenn sie erst zurück in der Zivilisation wären.
Bis jetzt schien eine Wetterbesserung nicht in Sicht. Er hatte seinen Onkel informiert, dass er in der Hütte festsäße.
Sein Onkel, Everett Bennett, war Prokurist in der Firma. Er konnte relativ problemlos für einen kurzen Zeitraum für Gabe einspringen. Sorgen um die Firma waren daher unnötig.
Wie reell war dagegen die Gefahr, die von dem Mädchen ausgehen konnte? Wenn er alle Waffen unter Verschluss hielte, wäre ein Angriff durch die Verletzte sicher nicht sehr erfolgreich.
Er war fertig mit dem Essen und setzte sich neben sie.
Sie schien zu träumen. Die Augen wanderten lebhaft unter den geschlossenen Lidern und die Lippen bewegten sich lautlos. Plötzlich war sie still, dann öffneten sich ihre Augen und sie sah ihn an. Hellwach, kein bisschen verschlafen.
Die Stimme klang etwas rauchig, sehr sexy, wie er fand.
„Gabe? Entschuldigung, aber ich konnte die Augen einfach nicht mehr aufhalten.“
„Kein Problem. Wissen Sie, ich bin schon glücklich, dass Sie mich während ihres kurzen Schlummers nicht wieder vergessen haben!“, neckte er sie. Sie wurde rot und grinste kopfschüttelnd.
Gabriel lächelte sie an und holte ihr wortlos den Teller mit ihrem Essen.
Dann half er ihr vorsichtig, sich aufzusetzen.
Er bemerkte amüsiert, dass sie krampfhaft versuchte, die Felldecke festzuhalten.
Dann aß sie. Langsam und mit der linken Hand, was ihr nicht ganz leicht fiel. Man sah deutlich, sie war Rechtshänderin.
Nach dem Essen fielen ihr die Augen wieder zu und Gabe ließ sie schlafen, bis zum nächsten Morgen.
    Als er aufstand, saß sie bereits auf dem Diwan.
Sie lächelte ihn etwas zittrig an und er meinte streng:
„Lassen Sie lieber die Experimente sein! Ihr Kreislauf hat den Blutverlust sicher noch nicht ganz verwunden.“
Sie schüttelte widerspenstig den Kopf, die blonden Haare flogen ihr ums Gesicht.
„Aber so kann ich ihn wieder in Schwung bringen. Ich glaube nicht, dass ich der Typ bin, der ewig vor dem Fernseher sitzt. Es nervt mich, so untätig herumzusitzen.“
„Es nützt aber nichts, Miss. Der Sturm hat zwar nachgelassen, aber an eine Abreise ist sicher in den nächsten zwei Tagen nicht zu denken. Nutzen Sie die Zeit und erholen Sie sich.“
Sie zog eine Grimasse. Gabe sah sie genauer an. Sie wirkte wirklich schon viel lebendiger als am Abend zuvor. Er ging kurz ins Schlafzimmer und kehrte mit einem Flanellhemd zurück, das er ihr reichte. Als er sah, wie schwer es ihr fiel sich alleine anzuziehen, half er ihr. Sie lächelte ihn dankend an, während sie langsam die Knöpfe des Hemds schloss. Seufzend sagte er: „Ich habe ein Problem. Es stört mich, wenn ich Sie immer mit `Miss´ oder `Hey, Sie!´ anreden muss. Sie haben heute Nacht nicht zufällig eine Erleuchtung gehabt?“
Gabe hatte wegen seiner Grobheit fast ein schlechtes Gewissen, als er sah, dass sie sofort wieder blass wurde. Sie senkte den Kopf.
„Es tut mir leid, ich hatte mein Problem wohl noch unter dem Kopfkissen vergessen. Nein, ich weiß leider immer noch
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