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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara
Autoren: Sara Craven
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spielen.”
    “Ich will nichts anderes.”
    “Okay”, gab er nach und dirigierte Tara an einen Tisch in der Ecke, nachdem er die Getränke bestellt hatte.
    “So”, sagte er, als sie sich hingesetzt hatten, “meine schöne Tara trägt noch keine Ringe, wie ich sehe.” Er nahm ihre Hand und betrachtete sie. “Ich dachte, dein Daddy hätte dich schon längst mit einem der zuverlässigen Geschäftsführer verheiratet.”
    “Nein”, erwiderte sie und entzog ihm die Hand. Am liebsten hätte sie sich die Finger abgewischt, unterdrückte diese Regung jedoch. “Er lässt mich selbst entscheiden – und Fehler machen.”
    Jack verstand die Anspielung natürlich nicht, so sensibel war er nicht.
    “Arbeitest du immer noch bei
Marchant Southern?”
    “Ja. Ich bin jetzt Geschäftspartnerin und Mitinhaberin.”
    “Geschäftspartnerin?”, wiederholte er und tat so, als wäre er sehr beeindruckt. “Na, das hört sich gut an.” Er beugte sich zu ihr hinüber. “Ich finde es schon sehr erstaunlich, dass wir uns so zufällig über den Weg gelaufen sind.”
    Es war gar kein Zufall, schoss es ihr durch den Kopf.
    “Ich habe oft überlegt, wie es dir geht.” Er schien sich plötzlich irgendwie unbehaglich zu fühlen. “Manchmal habe ich sogar daran gedacht, dich einfach anzurufen. Aber ich wusste ja nicht, wie du reagieren würdest. Und jetzt sitzen wir hier zusammen in der Bar.”
    “Ja.” Die Kopfschmerzen, die sie zuvor noch als Ausrede benutzt hatte, machten sich jetzt wirklich bemerkbar.
    “Weshalb warst du eigentlich auf diesem Empfang?”, fragte er neugierig.
    “Ich habe die Firma vertreten.”
    “Dann wärst du am besten noch länger geblieben und hättest diese sagenhafte Caroline kennengelernt. Ich bin jedoch überzeugt, dass sie ihr Personal selbst aussucht. Dazu braucht sie keine Personalberater.” Sein Lächeln wirkte unangenehm. “Sie ist eine bemerkenswerte Lady, obwohl sie auch nicht mehr die Jüngste ist.”
    “Nicht mehr die Jüngste?”, wiederholte Tara verständnislos. “Wovon redest du?”
    “Von der neuen Chefredakteurin von
Woman’s Voice”
, antwortete Jack ungeduldig. “Einige Leute erwähnten, man hätte eher damit gerechnet, das Management würde sich für eine jüngere Mitarbeiterin entscheiden. Kaum jemand hatte offenbar damit gerechnet, dass eine über Fünfzigjährige den Job bekam. Natürlich sieht man ihr das Alter nicht an, höchstens aus der Nähe”, fügte er hinzu. “Dadurch, dass ihr Sohn sie begleitet hat, hat sie jedoch indirekt ihr Alter verraten.”
    Tara befeuchtete sich die trockenen Lippen mit der Zungenspitze. “Heißt das, Caroline ist Adam Barnards Mutter?”
    “Wusstest du das nicht?” Jack warf ihr einen mitleidigen Blick zu. “Dann warst du nicht besonders gut informiert, Liebling.” Er runzelte die Stirn, als sie den Sessel zurückschob. “Was hast du vor? Ich dachte, wir könnten noch in einen Club gehen und uns die Nacht um die Ohren schlagen.” Er lächelte sie betont verführerisch an. Aber darauf fiel sie jetzt nicht mehr herein, diese Zeiten waren längst vorbei. “Lass uns über früher reden. Vielleicht entdecken wir noch Gemeinsamkeiten.”
    Sie schüttelte den Kopf und nahm ihre Tasche in die Hand. “Nein, Jack, vielen Dank.” Sekundenlang lächelte sie ihn strahlend an. “Weißt du, ich würde dich nicht mehr nehmen, selbst wenn du mir goldene Berge versprechen würdest. Nimm’s mir nicht übel, ich empfinde überhaupt nichts mehr für dich, weder Groll noch Hass noch sonst etwas.”
    Dann eilte sie hinaus und fand sogleich ein Taxi. Sie ließ sich zum Hotel fahren. Wenn sie Glück hatte, wäre die Party noch nicht beendet. Vielleicht könnte sie mit Adam reden und herausfinden, ob Jack die Wahrheit gesagt hatte.
    Doch zwei Minuten später war der Traum schon ausgeträumt. Der Fahrer machte eine Vollbremsung. “Da vor uns sind offenbar zwei Autos zusammengestoßen”, erklärte er.
    “Oh nein.” Tara biss sich auf die Lippe. “Können Sie nicht wenden und Umwege fahren?”
    “Nicht bei dem Verkehr.” Er stellte das Taxameter ab. Dann mussten sie zwanzig Minuten warten, bis der Unfall vor ihnen aufgenommen und die beschädigten Autos aus dem Weg geräumt waren.
    “Wollen Sie immer noch ins
West Lane Hotel?”
, fragte der Fahrer, als er losfuhr.
    “Nein.” Der Stau löste sich nur langsam auf, und Taras Zweifel wuchsen. Selbst wenn Carolines Identität geklärt wäre, würde Adam trotzdem eine andere Frau heiraten. Das
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