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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
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ein angenehm kühler Lufthauch wehte
durch das Zimmer. Ich hörte gedämpfte Stimmen, lauschte mit plötzlich
wiederkehrender Angst. Hatte mich Mr. Pong gefunden? Oder lag ich bei dem
Blonden im Bett?
    Ich versuchte,
mich zu bewegen, doch ich hatte noch immer keine vollständige Kontrolle über
meinen Körper. Nach einigen erfolglosen Versuchen gab ich es auf, lauschte
stattdessen den Stimmen. Sie sprachen eine andere Sprache, ich verstand nur
wenige Worte. »K.O.- Tropfen ... im Club ... Doktor ... Polizei.«
    Auch wenn sich
daraus kein Zusammenhang erschloss, war mir klar, dass Mr. Pong versucht haben
musste, mich erst mit K.O.-Tropfen außer Gefecht zu setzen, um mich danach
mitzunehmen. Dass sein Begleiter eine Waffe trug und er selbst offenbar ein Drogenbaron
war, ermutigte mich nicht gerade.
    Ich blinzelte
und stellte fest, dass ich noch komplett bekleidet war, wenn man bei dem kurzen
Kleid überhaupt davon sprechen konnte. Im Zimmer war es dunkel, nur eine altmodische
Nachttischlampe spendete ein wenig Licht. Die Stimmen drangen durch die
angelehnte Verbindungstür aus dem Nebenzimmer. Definitiv nicht Englisch, aber
wenigstens auch nicht Thai. Also nicht Mr. Pong. Ich atmete innerlich auf. Doch
wieder hörte ich das Wort Polizei. Ob Mr. Pong nach mir suchte?
    Vorsichtig
streckte ich meine Gliedmaßen, versuchte dabei keine Geräusche zu machen. Als
ich hörte, dass sich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, erstarrte ich sofort und
schloss die Augen. Still lag ich da, lauschte den Schritten. Jemand stand jetzt
neben meinem Bett. Ich bewegte mich nicht.
    Dann entfernten
sich die Schritte wieder, eine Männerstimme sagte etwas in der fremden Sprache
und die Verbindungstür klappte wieder zu. Rasch sah ich mich um, stand auf und
ging mit wackligen Schritten zum Eingang. Auf dem Weg nach draußen schnappte
ich mir eine Jacke, die jemand achtlos über einen Stuhl geworfen hatte. Ich
musste hier weg, so schnell wie möglich!
    Draußen war es
noch dunkel und endlich auch ein wenig kühler. Ich versuchte mich zu
orientieren, fand schließlich den Weg zur Hauptstraße. Ich hatte Glück, unser
Hotel war nur wenige hundert Meter entfernt und ich rannte fast den gesamten
Weg dorthin. Als ich dann endlich schwer atmend vor unserer Zimmertür stand,
fand ich sie zu meiner Überraschung nur angelehnt. Antonia würde doch nie im
Leben vergessen, unser Hotelzimmer abzuschließen!
    Ich spähte
vorsichtig hinein, in der Dunkelheit war nichts zu erkennen und ohne meine
Schlüsselkarte konnte ich auch kein Licht anschalten. Ich tastete mich vor und
fand unsere Sachen in einem Haufen auf dem Fußboden. Offenbar war jemand hier
eingebrochen und hatte Chaos angerichtet. War das Zufall oder hatte dieser
unheimliche Mr. Pong etwa seine Finger im Spiel?
    Ich ging zum
Zimmersafe, der glücklicherweise noch verschlossen war und gab unsere
Geheimzahl ein. Mein Pass und das restliche Geld für unseren Urlaub lagen
unangetastet darin. Ich nahm alles und steckte es ein. Wenn Mr. Pong tatsächlich
ein Drogenbaron oder ein korrupter Polizeichef war, musste ich sofort von hier
verschwinden.

Mittwoch, 09. Mai
2012
     
    Mürrisch öffnete
ich die Augen und blinzelte in den gleißenden Sonnenschein, der durch die gardinenlosen
Fenster direkt auf mich fiel. Ein neuer Tag in einer neuen Stadt. Und er hatte
ohne mich begonnen. Draußen glitzerte verheißungsvoll die Skyline Bostons.
    Ich schüttelte
die letzte verbliebene Müdigkeit von mir ab und blickte mich in dem hellen, weiß
gestrichenen Schlafzimmer um. Das Zimmer war groß und ziemlich leer, bis auf das
hölzerne Doppelbett in dem ich gerade aufgewacht war, gab es nur einen geräumigen
Wandschrank und eine kleine hellbraune Kommode. Keine anderen Möbelstücke oder
Dekoration. Die meisten Kisten waren bereits ausgepackt und lagen leer in der
Nische neben der Tür. Bis spät in die Nacht hatte ich gestern Kleider aufgehängt,
Andenken und einige wenige Bücher auf die Kommode gestellt und meine
Kosmetikartikel in dem luxuriösen Badezimmer, dass direkt an das Schlafzimmer
angrenzte, einsortiert.
    Ich wickelte
mich in mein Laken und stand auf, trat an das vom Boden bis an die Decke
reichende Panoramafenster. Bei meiner Ankunft war es schon dunkel gewesen und
so war mir die einmalig schöne Aussicht gar nicht aufgefallen. Während ich noch
dastand und bewundernd die neue Umgebung betrachtete, begann mein Handy zu
läuten.
    Seufzend drehte
ich mich um und holte das Telefon.
    »Hallo Garry!
Bist du
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