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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
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einen
Kumpel behandelten. Noch nie hatte ich das Bedürfnis, einem Mann außerhalb des
Trainings näherzukommen. Vielleicht hatte ich auch einfach noch nie einen Mann
kennengelernt, der mich interessierte.
    Aber dieser
Fremde neben mir hatte solch eine magische Anziehungskraft, dass ich mir
plötzlich wünschte, von ihm berührt zu werden, seine feuchten Lippen auf meinem
Mund zu spüren, seine warmen Hände auf meiner Haut...
    Als der Aufzug
mit einem leichten Ruck zum Stehen kam, schreckte ich aus meinen
ausschweifenden Gedanken hoch und ließ vor lauter Ungeschicklichkeit meine Tasche
fallen. Kleingeld, Haarbänder, ein Lippenstift, meine Pillenpackung und zwei
Tampons rollten über den Boden in alle Richtungen davon.
    Ich bückte mich
hastig und sammelte als allererstes die beiden Tampons ein. Mein Gesicht war jetzt
krebsrot und ich drückte mich an die Aufzugwand, so dass Mr. Gutaussehend an
mir vorbeigehen konnte. Aber anstatt den Aufzug zu verlassen, hockte er sich
neben mich und begann, meine Habseligkeiten mit einzusammeln.
    Sein Gesicht
war nur wenige Zentimeter von meinem entfernt und ich konnte den Geruch seines
Körpers wahrnehmen. Er roch angenehm nach Duschbad oder Aftershave, sauber und
männlich. Für den Bruchteil einer Sekunde erwog ich, mein Gesicht an seiner
Brust zu vergraben. Was war bloß mit mir los?
    Er hielt mir
seine Hand mit ein paar Cents und der Pillenpackung hin und ich bemerkte, dass
seine Manschettenknöpfe genau dieselbe Farbe wie seine Augen hatten –
smaragdgrün. Die bloße Berührung seiner Hand ließ die Spannung zwischen uns
knistern. Mir schien, als verharrten seine Finger etwas länger als unbedingt
nötig und sein Zeigefinger strich vorsichtig über meinen Handrücken. Hastig zog
ich meine Hand zurück, es fühlte sich an, als ob ich einen elektrischen Schlag
bekommen hätte. Die kleinen Härchen auf meinen Armen standen ab und sogar meine
Nippel verhärteten sich. Oh Gott, was war denn das?
    »Danke«,
murmelte ich, während ich die letzten Cents in meiner Tasche verstaute, blickte
zu ihm auf und lächelte flüchtig. Dann wandte ich mich rasch um und wollte
davoneilen, doch in der Aufregung hatte ich gar nicht wahrgenommen, dass der
Aufzug bis in die Tiefgarage gefahren war und nicht in der Lobby gehalten
hatte.
    Ein Chauffeur
erwartete den gutaussehenden Fremden in wenigen Metern Entfernung und hielt ihm
die Tür zu einem schwarzen, zweitürigen Mercedes auf.
    Wohl oder übel
musste ich mich umdrehen und vorbei an Mr. Gutaussehend zurück zum Fahrstuhl
gehen. Sein fragender Blick folgte mir.
    »Ich habe ganz
vergessen, ich habe gar kein Auto«, stotterte ich, dann schlossen sich zum
Glück die Aufzugtüren. Schwer atmend und mit glühendem Gesicht lehnte ich mich
für einen kurzen Moment an das kalte Metall.
     
    Es war ein
warmer Frühlingstag in Boston, aber ich fröstelte trotzdem als ich nach draußen
ins Freie trat. Die letzten Monate hatte ich im tropischen Klima Bangkoks verbracht
und die Umstellung würde wohl noch eine Weile dauern.
    Garry sprang
aufgeregt von seiner Bank auf, als er mich durch die schweren Türen des Triumph
Towers kommen sah. »Hallo Fremde! Da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du
versetzt mich.«
    Er hob mich
hoch und wirbelte mich durch die Luft. Ich kreischte vor Vergnügen laut auf,
schenkte den missbilligenden Blicken der übrigen Passanten keine Beachtung. Aus
den Augenwinkeln sah ich den dunklen Mercedes auf der Straße an uns
vorbeifahren.
    »Du siehst
super aus, richtig braungebrannt«, meinte Garry nachdem er mich wieder
losgelassen hatte. »Komm, lass uns frühstücken gehen! Ich kenne ein nettes Café
gleich hier um die Ecke.«
    Er nahm meine
Hand und zerrte mich die Straße entlang, lebendig und voller Energie, so wie
ich ihn in Erinnerung hatte.
    Ich betrachtete
meinen Freund. Er war muskulöser und durchtrainierter, als ich ihn kannte.
Offenbar hielt ihn das Training für Zubeida ordentlich fit. Seine
strohblonden Haare standen immer noch in alle Himmelsrichtungen ab, gaben ihm
ein jungenhaftes Aussehen.
    »Boston scheint
dir gut zu tun«, bemerkte ich.
    »Ja, im Moment
ist alles wunderbar. Ich habe eine tolle Solorolle, nette Kollegen und jetzt,
wo du zurück bist, endlich auch wieder jemanden zum Quatschen.«
    Wir erreichten
ein betriebsames Café am Ende des Blocks und fanden einen freien Tisch auf der Terrasse.
    »Wieviel Zeit
hast du denn für mich? Ich brauche einen Ratgeber beim Klamottenkaufen bevor
ich ins Ritzman
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