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Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)

Titel: Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
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etwa schon wach?«
    Ein lautes
Lachen drang aus dem Handy. »Juliet, endlich bist du hier. Bist du schon
angezogen? Ich wollte dich abholen und zum Frühstück ausführen.«
    »Gib mir eine
halbe Stunde und warte in der Lobby auf mich.«
    Ich konnte es
kaum erwarten, meinen besten Freund endlich wiederzutreffen. Garry und ich
kannten uns von Kindesbeinen an, waren in benachbarten Häusern aufgewachsen und
hatten uns auch später nie ganz aus den Augen verloren. Während ich quer durch
Asien reiste, war er an die Ostküste gezogen. Unsere immer seltener werdenden
Gespräche deuteten darauf hin, wie schwer er es hatte, sich hier durchzuschlagen.
    Ich warf kurzentschlossen
das Laken zurück aufs Bett und ging ins Badezimmer, duschte und wusch meine
Haare so ausgiebig, dass der ganze Raum danach dampfig und feuchtwarm war. Im
Kopf ging dabei ich noch einmal die Liste mit all den Dingen durch, die dringend
erledigt werden mussten.
    Am frühen
Nachmittag hatte ich ein Bewerbungsgespräch im noblen Ritzman Park Hotel &
Spa. Ich hatte mich als Empfangsdame beworben, mit meinen
Fremdsprachenkenntnissen sollte es auch ohne Berufserfahrung kein Problem sein,
dort angenommen zu werden. Dafür brauchte ich jedoch noch ein paar vernünftige
Kleidungsstücke, denn in Jeans und T-Shirt würde ich mich kaum vorstellen
können. Die vielen Jahre des Wanderlebens hatten meine Garderobe auf das Allernötigste
reduziert, zwanzig Kilogramm Gepäck war alles, was ich noch besaß. Aber mit
Garry als Einkaufsberater würden sich meine Schränke schnell füllen.
     
    Am Abend war
eine Probe für das Musical Zubeida angesetzt. Ich hatte eine kleine
Nebenrolle in dieser modernen Produktion angenommen, nachdem Garry mir
stundenlang von der Arbeit mit Starchoreografen Rob Robson vorgeschwärmt hatte.
    Das Stück war
eine tragische Liebesgeschichte mit dramatischem Ausgang. Es handelte von der
unglücklich verheirateten Zubeida, die ihren gewalttätigen Ehemann Carlos zwar
über alles liebt, seinen Wutanfällen aber hilflos ausgeliefert ist. Carlos ist
ein launischer Trinker und Spieler und macht seiner hart arbeitenden Frau das
Leben regelmäßig zur Hölle. Während einer seiner Attacken tötet Zubeida ihren
Mann in Notwehr. Doch als ihr klar wird, was sie gerade getan hat, rammt
Zubeida sich das blutige Messer selbst in die Brust.
    Die Geschichte
hatte nichts sonderlich Spannendes, doch die Musik und Choreografie waren
anspruchsvoll, und Rob Robson war weithin bekannt als einer der kreativsten
Köpfe der modernen Tanztheaterszene. Die Gelegenheit, mit ihm spielen zu
dürfen, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
    Meine Rolle
beschränkte sich zwar auf einige kurze Gruppenszenen, aber ich hoffte darauf,
im Verlauf der Proben Gelegenheit zu bekommen, mein Talent unter Beweis zu
stellen.
     
    Ich hatte genug
Geld, um ein paar Monate problemlos über die Runden zu kommen, mit oder ohne
den neuen Job. Die exklusive Wohnung gehörte meinen Eltern, sodass sich meine
Ausgaben in Grenzen hielten. Meine Mutter war froh, dass ich endlich wieder
zurück in heimatlichen Gefilden war, wenigstens auf demselben Kontinent wohnte.
Sie wollte mich sogar umsonst hier wohnen lassen, aber ich hatte darauf
bestanden, zumindest die Kosten für Strom, Wasser und Heizung zu bezahlen.
    Mein Vater war
Richard Walles, ein einflussreicher und vermögender Politiker, der durch das
Ölgeschäft Millionen verdient hat. Er hatte mir eine gut bezahlte Stelle in
einem seiner Unternehmen angeboten, doch ich wollte lieber aus eigener Kraft
vorankommen, statt durch meine Herkunft. Deshalb lehnte ich sein großzügiges
Angebot dankend ab, sehr zum Unverständnis meiner Eltern. Sie hatten durchgesetzt,
dass ich zumindest nicht ganz allein in dieser fremden Stadt lebte. Obwohl ich
mit meinen zweiundzwanzig Jahren schon die halbe Welt bereist hatte, behandelten
sie mich immer noch wie ein unbeholfenes Kind. Das Appartment in Boston war
unser Kompromiss und ich war ihnen im Stillen dankbar für die Hilfe.
    Weniger erfreut
war ich über die Anwesenheit von Mr. Burton, einem der Fahrer und Leibwächter
unserer Familie. Ich brauchte keinen Bodyguard an meiner Seite, der meiner
Mutter minutiös Bericht über mein Leben erstattete, aber sie hatte in diesem
Punkt nicht nachgegeben. Mr. Burton würde noch heute mit der Abendmaschine aus
L.A. kommen und in der kleinen Wohnung gegenüber meines Appartements wohnen.
    Meine neue
Unterkunft war eigentlich viel zu groß für eine einzelne Person, mit
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