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Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Titel: Verstohlene Blicke - Erotischer Roman
Autoren: Katalin Sturm
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erinnert, was dann kommen würde. Und sie musste sich noch entsprechend darauf vorbereiten. Friseur und Kosmetikstudio, vielleicht mal wieder einen neuen Fummel, und eine Grundüberholung ihres Bodys einschließlich Enthaarung stand auch an. Schließlich wollte sie nicht, dass die Männer kreischend davonliefen, wenn sie sie sahen. Womöglich kriegten sie dann nicht mal einen hoch! Oder wollten Erschwerniszulage! O Katrin, an was du wieder denkst!
    Ihr Chef war hinter sie getreten, ohne dass sie etwas bemerkt hatte. »Frau Stein, können Sie bitte dieses Band noch vor dem Mittag schreiben? Es wäre wichtig.«
    Katrin fuhr zusammen und blickte sich um. »Haben Sie mich erschreckt!«
    Ihr Chef trat einen Schritt zurück. »Das tut mir leid, das war nicht meine Absicht.« Er reichte ihr das kleine Band.
    Katrin schob es ins Abspielgerät. Hoffentlich hatte er sie noch nicht lange beim Nichtstun beobachtet. Normalerweise kam das bei ihr nicht vor. Die Arbeit im Büro machte ihr Spaß, sie fühlte sich bestätigt. Hier sah man sie nicht nur als Mutter und Putzfrau. Liebend gerne würde sie ihre Teilzeitarbeit aufstocken, das Geld könnten sie auch mehr als gut gebrauchen. Doch Bernd war dagegen, und die Kinder auch. Sie ahnten wohl, dass sie dann einen größeren Teil dazu beitragen müssten, dass es zu Hause rund lief. Größerer Teil? Was machen sie denn? Nichts! Alles musst du allein machen, sie sind nicht mal in der Lage, ihr Geschirr in die Spülmaschine zu räumen oder die dreckigen Klamotten in den Wäschekorb zu schmeißen.
    Katrin zwang sich, ihre Gedanken wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Sie spulte das Band zurück und setzte sich die Kopfhörer auf. Dann betätigte sie die Fußtaste. »Betrifft …« Das Klappern der Tastatur übertönte ihre Sorgen und sie arbeitete ohne weitere Unterbrechung bis um eins. Dann verabschiedete sie sich von ihrem Chef und ihrer Kollegin im anderen Raum und verließ die Firma.
    Eigentlich war heute Fitnesstag, doch Katrin beschloss, zum Friseur zu gehen. Ihre Haare hatten schon lange keine Schere mehr gesehen und hingen saft- und kraftlos in einem Allerweltsbraunton auf die Schultern herunter. Heute überkam Katrin die Lust, etwas zu wagen. Ein schicker Kurzhaarschnitt wäre genau das Richtige. Sie blieb vor einem trendigen Laden stehen. Das Plakat im Schaufenster sprach sie sofort an. So wollte sie aussehen!
    Zwei Stunden später und hundert Euro ärmer verließ Katrin den Salon und fühlte sich wie ein anderer Mensch. Warum eigentlich gönnte sie sich so selten etwas Gutes? Bernd verdiente auch nicht viel mehr als sie. Bei seinem Job als selbstständiger Immobilienmakler war nie sicher, ob er überhaupt einen Abschluss machte. Manchmal kam im Monat gar kein Geld herein. Das hinderte ihn aber nicht daran, mit seinen Kumpels Kegeln zu gehen oder mit ihnen einmal im Jahr nach Mallorca zu fliegen. Egal, wie es gerade um die Haushaltskasse bestellt war. Sie dagegen verzichtete lieber auf einen Friseur- oder Kosmetikbesuch und kaufte ihrer Tochter dafür ein neues T-Shirt oder ihrem Sohn die neuen Nikes. Was bist du doch für ein Schaf! Dankt dir das etwa jemand? Diese Frage konnte sie eindeutig mit Nein beantworten. Deshalb begab sie sich jetzt auch entschlossenen Schrittes in das größte Kaufhaus am Platz, wo sie zunächst bei den Sonderangeboten schaute, ob etwas für sie dabei war.
    Bevor sie mit mehreren Tüten voll beladen das Kaufhaus verließ, leistete sie sich noch in der Schmuckabteilung zwei vergoldete Ohrstecker, die bei ihrem Kurzhaarschnitt nun gut zur Geltung kamen. Alles in allem hatte sie an diesem Nachmittag, statt sich an den Geräten im Studio zu quälen, dreihundertfünfzig Euro auf den Kopf gehauen.
    Völlig erschöpft kam sie zu Hause an. Nachdem sie die Tüten im Korridor abgestellt hatte, ging sie in Doros Zimmer, aus dem sie Musik hörte.
    Ihre Tochter schaute sie an, als sähe sie einen Geist. »Mami, was hast du denn gemacht?«
    Katrin lächelte nachsichtig. »Was soll ich denn gemacht haben? Ich war nur beim Friseur. Gefällt’s dir?«
    Doro stand von ihrem Schreibtisch auf und kam auf sie zu. Kritisch beäugte sie Katrin von allen Seiten. »Cool, sieht wirklich echt cool aus!«
    Katrin umarmte Doro. »Da bin ich ja beruhigt. Mal sehen, ob es deinem Bruder und deinem Vater genauso gefällt.«
    »Was gibt’s denn heute Abend zu essen?«
    Typisch, das Wichtigste überhaupt. Schon bekam Katrins Hochstimmung einen Dämpfer. Jetzt war sie wieder als
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