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Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Verstohlene Blicke - Erotischer Roman

Titel: Verstohlene Blicke - Erotischer Roman
Autoren: Katalin Sturm
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einer Entschuldigung und einer Zurechtweisung. Bevor sie sich entschieden hatte, hörte sie, wie die Haustür klappte. Das war sicher Bernd. Wieder einer, der etwas wollen würde. Sie hatte es so satt!
    Er steckte seinen verschwitzten Kopf zur Küchentür herein. »Hallo, ihr beiden, ich spring nur schnell unter die Dusche, dann leiste ich euch beim Frühstücken Gesellschaft.« Weg war er.
    Katrin war unfähig, sich zu erheben. Sie sollte vielleicht neuen Kaffee machen, Eier kochen, Wurst und Käse aus dem Kühlschrank nehmen. Ihre Beine waren bleischwer. Hatte sie wirklich so viel getrunken am vergangenen Abend. Brütete sie etwa eine Erkältung aus? »Nimm’s mir nicht übel, aber ich lege mich noch mal hin. Du kannst ja deinem Pa beim Frühstück Gesellschaft leisten.« Sie erhob sich und schlich wie eine alte Frau hinaus.

Cordula
    Wieder ein Sonntag! Warum gab es nur so viele Sonntage? Ob sie einen kurzen Besuch in der Kanzlei einlegen sollte? Da ließen sich doch bestimmt noch ein paar Akten aufstöbern, die sie noch nicht bearbeitet hatte. Zum Beispiel den neuen Scheidungsfall, Schneider gegen Schneider. Sie sollte noch einmal die Vermögensaufstellung überprüfen, da waren ihr doch schon beim ersten Überfliegen Unstimmigkeiten aufgefallen.
    Bei dem Wetter konnte sie ja in ganz München keinen Platz finden, an dem sie nicht von glücklichen Paaren oder Familien mit Kind, Kegel und Hund heimgesucht wurde. Im Englischen Garten würden sie ihre Decken ausbreiten und an der Isar oder im Hirschgarten ihre Grills anwerfen. Die Luft würde erfüllt sein vom Rufen und Lachen Ball und Frisbee spielender Kinder, von den Düften der Kebabs und Koftas vom Grill. Auch die Biergärten waren am Sonntag den Familien vorbehalten. Mutti freute sich darüber, einmal nicht kochen zu müssen, Vati zischte ein kühles Blondes nach dem anderen und schaute den vollbusigen Kellnerinnen in den Ausschnitt. Cordula schüttelte sich. Nur die Aussicht darauf, dass sich eine Hälfte von manchem der heute glücklichen Paare irgendwann ihr gegenüber am Schreibtisch einfinden würde, vermochte ihre Stimmung ein wenig aufzulockern. Cordula, du bist ein missgünstiges, von Neid zerfressenes Weibsstück!
    Nur gut, dass es da noch Linda gab, Linda, die genug Geld hatte, sich ihr Singleleben angenehm zu gestalten, und die sowohl ihr als auch Katrin mit ihrem Langweiler ab und zu durch ihre verrückten Ideen und Aktionen eine Ahnung davon verschaffte, wie schön das Leben doch sein konnte. Auch ohne Mann! Oder doch wenigstens ohne die Verwicklungen, die normalerweise zusammen mit einem Mann in den Alltag eindrangen. Cordula hatte gewiss nichts gegen eine heiße Affäre, davon gab es in den letzten Jahren mehr als genug. Was sie jedoch ganz sicher nicht wollte, waren die Probleme, die in der Regel dann begannen, wenn der Endorphinschub der ersten Monate langsam abebbte. Nein, in ihr Leben und in ihre Wohnung ließ sie keinen Kerl mehr dauerhaft. Das brachte nur Probleme, gegen die der kurzzeitige Austausch von Körperflüssigkeiten absolut überbewertet war.
    Doch so sehr Cordula auch an diesem Morgen die sattsam bekannten Argumente vor sich herbetete, so wenig schenkte sie sich selbst Glauben. Ja, ja, dir geht es wie dem Fuchs mit den Trauben in der bekannten Fabel. Wenn es dir so gut geht in deiner selbst gewählten Einsamkeit, wieso erträgst du es dann so schwer, andere glückliche Paare zu sehen? Da hatte ihre innere, und wieder mal viel zu kritische Stimme recht. Lediglich hinter ihrem Schreibtisch, wenn sie der davor sitzenden schluchzenden Frau ein Tuch aus ihrer Box reichen konnte, fühlte sie sich wohl. Hatte das Gefühl, das richtige Lebenskonzept gewählt zu haben. Gewählt? Lüg dir doch nicht in die Tasche! Der Not gehorchend, sonst nichts!
    Wie sollte sie über die neueste Idee Lindas denken? Ihre heimlichsten sexuellen Fantasien offenlegen? Okay, damit hatte sie vor ihren Freundinnen kein Problem, auch wenn dieses Thema nicht gerade oft tangiert wurde. Aber dann zulassen, dass die beiden jemanden aussuchten, der ihr diese Fantasien erfüllen sollte, wollte sie das wirklich? Und anschließend auch davon erzählen, wie es war? Cordula war unschlüssig. Sie war es gewohnt, ihr ganzes Leben, egal ob beruflich oder privat, strukturiert und planmäßig anzugehen. Vielleicht ist gerade das dein Fehler! Versuch doch mal etwas ganz anderes, vielleicht ist es genau das, was du brauchst!
    Aber was wäre denn überhaupt ihr geheimster
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