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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers
Autoren: Susan Wiggs
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stets panisch geklopft hatte, obwohl sie gar nicht wusste, wovor sie Angst hatte. Das Einzige, was noch furchterregender war als der Gedanke an eine Zukunft mit Connor, war der Gedanke an eine Zukunft ohne ihn.
    „Nein, mach mehr draus“, sagte er. Dann brachte er sie zurück an ihren Tisch und tauschte sie gegen Dare ein. Bevor Olivia noch etwas sagen konnte, waren die beiden schon wieder auf und davon, lachten und verloren sich ineinander und erweckten den Eindruck, dass Liebe etwas ganz Leichtes sei.
    „Du hast gesagt, dass du während der Zeremonie nicht weinen würdest“, sagte eine ernste, vertraute Stimme hinter ihr. „Du hast es ja beinahe geschafft, dass ich die Fassung verloren hätte, und stell dir nur mal vor, was für ein Desaster das gewesen wäre.“
    Olivia drehte sich um und umarmte ihre Großmutter. „Es tut mir leid, Nana. Es war alles so zauberhaft. Ich konnte einfach nicht an mich halten.“
    Nana hakte sich bei Olivia unter, und gemeinsam schlenderten sie durch die Glastüren hinaus auf die Veranda über dem See. Die letzten Farben des Sonnenuntergangs durchtränkten das Wasser und ließen das Camp in einem beinahe unnatürlichen Licht erstrahlen. Lachen und Musik und das Klirren von Gläsern vermischte sich mit den ruhigeren Geräuschen des Sommerabends und dem Gesang der Vögel. Nana seufzte glücklich. „Du hast es geschafft, Olivia“, sagte sie. „Dank dir sieht das Camp noch schöner aus, als ich es in Erinnerung habe. Alles ist, wie ich es mir erhofft habe – und mehr.“
    „Ich habe es wirklich gerne gemacht, Nana.“
    Als ihre Großeltern hier angekommen waren, waren sie wie die kleinen Kinder von hier nach dort gelaufen, um alles mit großem Oh und Ah zu bestaunen und neu zu entdecken.
    „Ich bin froh, dass du den Auftrag angenommen hast“, sagte Nana. „Ich wollte so sehr, dass du hierher zurückkehrst.“ Ein listiges Funkeln glitzerte in ihren Augen. „Du hattest noch unerledigte Geschäfte hier.“
    „Connor Davis“, sagte Olivia. „Ich nehme an, dass Dare dich eingeweiht hat.“ Sie stemmte ihre Hände gegen das Verandageländer. „Es ist … kompliziert. Ich habe nicht so viel Glück wie du, Nana.“
    „Glück.“ Nana schnalzte mit der Zunge. „Das ist eine sehr naive Art zu denken. Eine monumentale Liebe und eine großartige Ehe passieren nicht einfach wie ein Gewinn in der Lotterie. Man muss beides aufbauen und hegen, was oft harte Arbeit bedeutet. Man betritt so eine Ehe nicht wie ein Spa und lässt sich verwöhnen, bis man den Zustand der Glückseligkeit erreicht hat.“
    „Ich weiß. Ich bin nicht naiv“, sagte Olivia. „Nur … risikoscheu.“
    Ein weiteres Zungenschnalzen. „Wenn man schon ein Risiko eingeht, warum dann nicht in der Liebe?“
    Weil ich eine Niete bin, was Liebe angeht, dachte Olivia, sagte aber nichts.
    Ein vorbeikommender Kellner bot ihnen Champagner an, und sie stießen miteinander an und lösten so die Spannung des Augenblicks. Nana trank einen Schluck und seufzte erneut. „Charles und ich müssen eine Entscheidung bezüglich Camp Kioga treffen“, sagte sie. „Das schieben wir schon viel zu lange vor uns her.“
    „Was werdet ihr tun?“
    „Wir haben gehofft, dass es wiedereröffnet wird, nicht nur für Kinder, sondern für Familien. Das liegt im Moment durchaus im Trend, weißt du. Familien, die einen sicheren Hafen für den Sommer suchen. Das Leben der Menschen ist zu hektisch geworden. Die Familien treiben alle langsam, aber sicher auseinander. Natürlich würden die Leute nur eine oder zwei Wochen bleiben, aber die ganzen alten Traditionen könnten aufleben. Dazu noch ein paar Neuerungen, wie zum Beispiel Weinproben am Abend für die Erwachsenen oder so. Im Moment ist auf dem Gebiet wirklich eine Menge ins Rollen gekommen.“ Sie leerte ihr Glas und stellte es hin. „Wie auch immer, es ist eine nette Idee, aber leider gibt es da ein paar Schwierigkeiten.“
    „Welche denn?“
    „Anfang des Jahres haben wir mit Greg und Sophie über das Projekt gesprochen, und sie schienen sehr interessiert zu sein. Unglücklicherweise ist der Plan jetzt aus offensichtlichen Gründen gescheitert. Greg wird auch so genug in seinem Leben zu tun haben, ohne sich auch noch um das Camp zu kümmern.“ Die Enttäuschung schien ihr schwer auf den Schultern zu liegen.
    „Wir finden schon eine Lösung“, sagte Olivia und hakte ihre Großmutter unter. „Mach dir keine Sorgen.“
    „Du klingst genau wie Charles. Ich denke, er hat noch ein
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