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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers
Autoren: Susan Wiggs
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jeder ein Leben aufgebaut, Connor. Ich sehe einfach nicht, wie das funktionieren kann.“
    „Du ziehst nach Avalon, und wir bauen zusammen ein Haus. Du sagst deinen Großeltern, dass du die Wiedereröffnung des Camps beaufsichtigen wirst.“ Er war beinahe grässlich sachlich.
    „Du hast mit Granddad und Greg gesprochen.“
    „Ausführlich“, gab er zu.
    Olivia biss sich auf die Unterlippe und schaute zu ihm auf. Dann drückte sie ihre Handflächen gegen den unglaublich feinen Stoff seines Smokings und spürte die solide Wärme seines Körpers. Ihr Herz hüpfte, doch ein anderer Teil von ihr scheute zurück. Connor bat sie um das Gleiche, worum Rand sie gebeten hatte: ihrem Leben, das sie sich aufgebaut hatte, den Rücken zu kehren, ihrer Firma, für die sie so hart gearbeitet hatte.
    „Die Idee mit dem Camp … ich schätze, sie haben Schwierigkeiten, sich davon zu lösen. Es ist ja auch eine tolle Idee, einen Rückzugsort für Familien zu schaffen. Aber es ist halt auch nicht mehr … nur ein Traum“, sagte sie.
    Er zeigte auf den See. „Dieser ganze Ort hat als Traum seinen Anfang genommen. Ich habe dir das nie erzählt, aber meine Träume haben auch hier angefangen. Hier habe ich mir das erste Mal ein Leben für mich vorstellen können, das nicht total schrecklich war. Das war ein großer Moment für mich. Ich kann dir gar nicht sagen, wie groß.“
    Sie erinnerte sich an den wütenden, blauäugigen Jungen mit den Hip-Hop-Klamotten und den mit Klebeband geflickten Turnschuhen, und sie wünschte sich, sie könnte in der Zeit zurückreisen, ihn in die Arme nehmen und ihm sagen, dass alles gut werden würde. Sie hatte diese Chance gehabt. Vor Jahren. Und sie hatte sie nicht ergriffen.
    „Ich bin so froh …“, fing sie an und lachte dann ein wenig nervös. „Ich weiß nicht, worüber ich froh bin. Dass wir diesen Sommer hatten. Dass wir vielleicht …“
    „Vielleicht was?“ Er schob seine Hand unter ihre und verschränkte seine Finger. „Hör zu, ich bin flexibel. Wenn dir der Gedanke, hier zu leben, nicht gefällt, ziehen wir eben woanders hin.“
    Und wieder klang es so einfach. „Du würdest für mich in die Stadt ziehen?“
    „Ich würde für dich nach Feuerland ziehen, wenn du da wohnen wolltest.“
    Sie schaute auf ihre Hände, die aneinandergepressten Handflächen, die miteinander verschränkten Finger. Genau so hatte sie an ihm festgehalten, als sie sich das letzte Mal geliebt hatten. „Ich bin mir nicht sicher, was du von mir hören willst“, gab sie zu.
    „Dann hör einfach nur zu. Ich liebe dich, Lolly. Ich liebe dich, seitdem wir Kinder waren, und das hat sich nie, niemals geändert, auch wenn ich es dir nie wirklich gesagt habe. Stattdessen habe ich dir wehgetan und dich gehen lassen. Das werde ich nie wieder tun, Honey. Niemals. Wir sind jetzt erwachsen. Wir wissen, wie man so was macht. Kannst du mir folgen?“
    Ihr war schwindelig, und ihr Herz füllte sich mit einer vorsichtigen, aber nicht zu leugnenden Freude. „Ich hänge irgendwie noch an der Stelle, an der du gesagt hast, dass du mich liebst.“
    „Das ist eine gute Stelle zum Hängenbleiben. Ich liebe dich und werde das immer tun, jeden einzelnen Tag meines Lebens. Wir kommen aus zwei komplett unterschiedlichen Welten, und wir leben komplett unterschiedliche Leben. Aber trotzdem ist da diese Sache zwischen uns, von Anfang an. Sag mir nicht, dass ich mir das nur einbilde, Lolly.“
    Sie konnte nicht sprechen, weil sie einen so großen Kloß im Hals hatte. Sie weigerte sich jedoch zu weinen. Weigerte sich, diesen perfekten Moment mit Tränen zu ruinieren.
    „Ich liebe dich auch, Connor“, flüsterte sie. Die Worte kamen aus einem Ort in ihrem Inneren, der sich mit einem Mal öffnete wie eine frische Quelle. „Ich habe dich immer geliebt, sogar, wenn ich dich gehasst habe.“
    Er lächelte und berührte ihre Wange. „Ich weiß, Honey. Ich weiß.“
    Als sie ihren Kopf in den Nacken legte, um ihn anzuschauen, spürte sie, wie die Tränen schwanden und von purem Glück ersetzt wurden. Er brachte sie zum Lächeln, und bei ihm fühlte sie sich sicher. Konnte Liebe wirklich so einfach sein?
    Er ließ sie kurz los, um auf die Uhr zu sehen.
    „Was ist los?“, fragte sie.
    „Ich muss mich ein bisschen beeilen.“ Er grinste, aber sie meinte, einen Anflug von Nervosität zu erkennen. „Ich muss das vor Mitternacht tun.“
    „Was?“
    „Ich denke einfach, es würde Glück bringen, wenn ich dir am fünfzigsten Hochzeitstag
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