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Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1

Titel: Verschollen am Mount McKinley - Alaska Wilderness ; 1
Autoren: Ueberreuter
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Positionen etwas schwächer besetzt, und Sie bekommen einiges zu tun. Gleich am Wochenende werden Sie Ranger Schneider begleiten und mit ihr eine Wandergruppe zum Denali führen. Ich hoffe, das ist in Ihrem Sinne.«
    »Natürlich, Sir«, sagte sie eifrig. »Und ich freue mich vor allem auf die Arbeit mit den Hunden. Ich bin eine begeisterte Musherin …«
    Draußen waren Schritte laut geworden, es klopfte, und eine Rangerin betrat den Raum. »Tut mir leid, Sir. Es gab wieder mal Ärger mit Rowdy. Wenn er so weitermacht, werde ich ihn wohl aus dem Gespann werfen müssen.«
    »Vielleicht wird unsere neue Praktikantin mit ihm fertig«, erwiderte der Superintendent. »Julie Wilson, sie ist eine begeisterte Musherin und wird sich hauptsächlich um die Hunde kümmern, unter Ihrer Anleitung natürlich. Julie, das ist Ranger Carol Schneider, sie arbeitet schon ein paar Jahre im Park.«
    Julie war aufgestanden und reichte der Frau die Hand. Sie war Ende zwanzig, wirkte sehr sportlich und durchtrainiert und hatte ihre dunklen Haare zu einem Knoten gebunden. »Carol Schneider …«, überlegte Julie, »haben Sie nicht mal beim Iditarod mitgemacht? Sie waren Vierte, nicht wahr?«
    »Fünfte«, verbesserte sie die Rangerin, »aber das ist eine Weile her.«
    Der Superintendent erhob sich und begleitete die beiden Frauen zur Tür. »Ich wünsche Ihnen einen guten Start, Julie. Ranger Schneider wird Ihnen Ihre Unterkunft und die anderen Örtlichkeiten zeigen. Aber ich denke, Sie werden sich zuerst um Ihre Hunde kümmern wollen, nicht wahr?« Er lächelte verhalten. »Ich wollte auch mal am Iditarod teilnehmen. Leider hat es dazu nie gereicht. Aber ich weiß, wie anspruchsvoll manche Schlittenhunde sind.«
    Zusammen mit der Rangerin fuhr Julie zu den Hundezwingern unterhalb der Park Headquarters. »Carol«, sagte die Rangerin unterwegs, »wir nennen uns hier alle beim Vornamen, nur beim Super machen wir eine Ausnahme.«
    Die Hunde waren schon von Weitem zu hören. Als Julie die Abzweigung zu den Zwingern nahm, setzte ein vielstimmiges Jaulkonzert ein, das Julies Huskys lautstark erwiderten und wohl deutlich machen wollten, dass sie keinesfalls die Absicht hatten, im Nationalpark die zweite Geige zu spielen.
    »Die merken, dass sie Konkurrenz bekommen«, sagte Carol.
    Die Hundezwinger lagen in einer Mulde abseits der Park Headquarters. Es waren zwanzig feste Hütten, umgeben von einem hellen Holzzaun, einem Vorratsspeicher, wie überall in der Wildnis auf Stelzen gebaut, damit sich die wilden Tiere nicht daran vergriffen, und einem Schuppen, in dem Schlitten, Geschirre und andere Gerätschaften aufbewahrt wurden. Für Julies Huskys standen sechs leere Hütten bereit, weit genug von den anderen Hunden entfernt und schon mit den festgeschraubten Eimern, in denen das Futter gereicht wurde.
    Wie jedes Mal kümmerte sich Julie zuerst um ihren Leithund. Nur wenn sie seine Führungsrolle innerhalb des Gespanns anerkannte, respektierten ihn die anderen Hunde. »Hey, Chuck!«, begrüßte sie ihn. Der Husky sprang aus seinem Verschlag und drängte sich gegen ihre Beine, ließ sich von ihr streicheln und liebkosen und brummte zufrieden, als sie seinen Kopf in beide Hände nahm und ihm einen Kuss auf den weißen Fleck drückte, der auf der Stirn sein schwarzes Fell unterbrach. »Das ist Chuck«, stellte sie ihn der Rangerin vor, »er hat in meinem Gespann das Sagen, und wenn ich nicht aufpasse, kommandiert er auch mich herum.« Sie gab ihm einen freundschaftlichen Klaps. »Ist er nicht ein Prachtkerl? Der beste Leithund südlich des Nordpols.«
    Die Rangerin lachte. »Unser Skipper ist aber auch nicht ohne. Er hat sogar schon mal einen Orden bekommen, vor zwei Jahren, als er uns half, einen Vermissten in den Bergen aufzuspüren. Nur Rowdy macht uns ein wenig Kummer. Der Rabauke wird einfach nicht erwachsen. Sobald ihm etwas nicht in den Kram passt, fängt er zu bellen an und schnappt nach jedem, der ihm zu nahe kommt. Es wird allerhöchste Zeit, dass wir ihm Manieren beibringen.«
    »Das kenne ich«, erwiderte Julie, während sie die anderen Hunde aus ihren Verschlägen holte und zu ihren Hütten brachte. »Curly, mein Jüngster, der mit den weißen Ohren, steht auch nicht auf Teamarbeit. Am liebsten würde er den ganzen Tag allein im Schnee herumtollen. Zum Glück hat Chuck ihn fest im Griff. Er knurrt ihn sofort an, wenn er sich nicht benimmt. Wie ein Wolf.«
    Nachdem Julie ihre Hunde untergebracht und den Pick-up auf dem nahen Parkplatz
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