Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter de Jonge
Vom Netzwerk:
Rasuren. Wer eine hohe Schmerztoleranz hat, bekommt wahrscheinlich auch eine Wurzelbehandlung bei ihm. Sie sind Polizistin, oder? Detective? «
    » Ja. «
    » Darf ich Sie was fragen? «
    » Klar. «
    » Interessieren Sie sich überhaupt für die Arschlöcher, die mich fast umgebracht hätten, oder sind Sie bloß hier, um mich über den alten Zigeuner auszufragen? «
    » Natürlich will ich wissen, wer Ihnen das angetan hat, Gus. Ehrlich. «
    Die Kellerwohnung, denkt O’Hara. Die Suppe, die rund um die Uhr auf dem Herd stand. Das verdammte Boyash.
    » Haben Sie gerade gesagt, dass Manny Zigeuner ist? «
    » Also wollen Sie nicht wissen, wer mich die Treppe runtergestoßen hat. Ist Ihnen scheißegal. «
    » Das stimmt nicht, Gus. Erzählen Sie mir, woran Sie sich erinnern. «
    O’Hara greift in ihre Tasche und holt einen Notizblock heraus. » Haben Sie einen der Angreifer genauer gesehen? «
    » Hab’s kapiert– jetzt tun Sie so, als würden Sie sich für meinen Fall interessieren. Sehr überzeugend. Schwester! «
    » Gus, regen Sie sich nicht auf. Sie brauchen Ruhe. «
    » Sie können mich mal! Schwester! Schwester! « Gus setzt sich so ungestüm auf, dass gleich mehrere Schläuche an seinem Arm aus den Halterungen springen. Dadurch wird im Schwesternzimmer Alarm ausgelöst. Als Priestly ins Zimmer rauscht, findet sie O’Hara mit ihrem Notizblock am Bett.
    » Wie halten Sie’s bloß aus mit sich selbst? « , fragt Priestley in ihrer Verachtung beinahe euphorisch. » Gus, tut mir sehr leid, dass Sie gestört wurden. Detective O’Hara hat mir versichert, Sie beide seien Freunde. Ist das wahr? «
    » Hab die Alte im Leben nicht gesehen. «

KAPITEL 65
    » Manny’s Fix-it « liegt in einem Keller in der First Street, in dem es einladend nach Leder, Farbe und Heißkleber riecht. Als O’Hara zur Tür hereinkommt, konferiert der Reparateur gerade mit einem Möchtegern-It-Girl im Hosenrock und auf hohen Absätzen. Sofern er O’Haras Ankunft registriert, behält er dies für sich. Stattdessen konzentriert er sich auf die Vintage-Tasche, die das Mädchen auf den Tresen gestellt hat, und schüttelt betroffen den Kopf angesichts der vielen Stellen, an denen die Tasche geflickt werden muss. Jetzt, wo er sich selbst spielt und keinen alten Tattergreis, wirkt Manny gleich zehn Jahre jünger.
    Nachdem er den Schaden von allen Seiten begutachtet hat, macht er ein besorgtes Gesicht und verkündet die schlechten Nachrichten. » Hundertfünfundzwanzig Dollar. «
    » Manny, so viel habe ich für die ganze Tasche nicht bezahlt. «
    » Das will ich hoffen. « Mit resigniertem Blick greift er erneut danach, und O’Hara fällt der schwarz-weiße Anstecker auf: Obama. Change we can believe in. Was den Präsidentschaftswahlkampf angeht, scheint er also durchaus auf dem Laufenden zu sein.
    Während Manny zu einer Neueinschätzung gelangt, sieht sich O’Hara in dem vollgestopften Raum um. Fertig reparierte Gegenstände stehen in und vor den Regalen. Andere, an denen noch gearbeitet wird, sammeln sich auf einer Werkbank, daneben kaputte Schirme, Kofferschlösser und andere Ersatzteile. Hinten in einer Ecke steht ein alter Frisierstuhl, und darüber wirbt ein handgeschriebenes Schild für einen Haarschnitt für nur vierzehn Dollar sowie eine Nassrasur für sieben. Zwischen Manny und seiner Kundin steht eine Vitrine mit Verkaufsgegenständen– alter Schmuck, Tischbesteck, mehrere Uhren und einige Kameras, unter anderem eine Polaroid Swinger. Dabei könnte es sich ebenso gut um Flohmarktfundstücke handeln wie um Diebesgut, das ihm Junkies wie der echte Gus im ICU angedreht haben mochten.
    O’Hara beugt sich vor und betrachtet die Fotos an der Wand. Auf einem steht Manny neben Paulette, seiner zu jungen und zu hübschen Freundin. Auf einem anderen hat er den Arm um einen schmächtigen jungen Mann gelegt, den O’Hara als Popsicle identifiziert. Nebeneinander ist die Ähnlichkeit der beiden nicht zu übersehen.
    » Ist eine aufwendige Reparatur « , erklärt Manny dem Mädchen. » Ich muss das gesamte Rückenteil rausschneiden… neues Futter einnähen… dann muss das Schloss ersetzt werden… «
    » Können Sie nicht einfach einen Flicken draufsetzen und das Schloss reparieren? «
    » Ich kann’s versuchen. «
    » Manny, Sie sind ein Schatz! « Bevor sie geht, muss O’Hara noch mit ansehen, wie sie sich über den Tresen beugt und ihm ein Küsschen auf die Wange drückt.
    » Hi, Manny. «
    » Hallo, Darlene. «
    » Das Bild da an der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher