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Verscharrt: Thriller (German Edition)

Verscharrt: Thriller (German Edition)

Titel: Verscharrt: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter de Jonge
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Keiner kann mehr erzählen, was passiert ist. «
    » Wenigstens hast du ihm die Tour versaut « , sagt Krekorian, » ihn so sehr in eine Ecke gedrängt, dass ihm keine andere Wahl blieb, als den Stöpsel zu ziehen. «
    » Eine Sekunde lang dachte ich ja, du würdest ihn wie Frankenstein wieder auferstehen lassen. Hättest du ihn mit dem Taser gezappt, hätte er vielleicht wirklich noch das Wasser abgedreht und nach dem Handtuch gegriffen. «
    » Dafür bin ich dir wohl was schuldig, Darlene. « Er stößt mit seinem Pint an O’Haras Cocktail. » Einen toten Rom zu tasern bringt bestimmt Unglück. «
    » Das war das Mindeste, was ich für dich tun konnte « , sagt O’Hara. » Du fehlst mir, K. «
    » Du mir auch, Dar. Weiß der Henker warum. «
    » Übrigens, Holly hieß mal Richard. «
    » Erzähl keinen Scheiß. «
    » Was dir in gewisser Weise recht gibt, wenn du sagt, dass Menschen Veränderungen brauchen. Manche mehr als andere. «
    Krekorian vernichtet den Rest seines Guinness. » Das war’s. Jetzt haben wir was getrunken. Ich muss schlafen. «
    » Ein letzter Absacker? «
    » Nein. Und du kommst mit. Ich lass dich hier nicht alleine. «
    » Ich geh nur mal kurz aufs Klo. «
    O’Hara hat es bislang vermieden, bei Milano’s zu pinkeln, aber an diesem Morgen bleibt ihr keine andere Wahl. Als sie durch die Tür tritt, sieht sie, dass sie eine SMS von Axl bekommen hat, und ihre Laune steigt wieder.
    Hi, Darlene. Freut mich, dass dir das Konzert gefallen hat. Gab jede Menge positives Feedback. Leider sieht’s nicht gut aus für die Band. Der neue Schlagzeuger ist ein Vollidiot. Bei unserer letzten Probe haben wir uns geprügelt, und der Bassist will zu seiner Freundin nach Vermont ziehen. Ich fürchte, bei den Flat Screens wird der Bildschirm schwarz.

KAPITEL 63
    Die grauhaarige Frau kommt mit einer Cola und einer Papiertüte vom Tresen geschlappt. Sie trägt ein dünnes Baumwollkleid, das ihr bis an die Flip-Flops reicht, und unzählige Perlen um Hals und Handgelenke. Trotz des von ihr gewählten Treffpunkts ist sie klapperdürr und gehört ganz offensichtlich zu den Frauen, die das Glück hatten, über die Jahrzehnte so viel Gewicht zu verlieren, dass sie knackig alt werden können.
    O’Hara wartet bereits seit einer Stunde. Sie sitzt vorne an einem Tisch mit Blick auf die Fußgänger, die in der Hitze der Third Avenue schmoren. Die Alte pflanzt sich ihr gegenüber und greift in die Tüte nach der eckigen Pappschachtel und den beiden Plastikbehältern. In der Schachtel sind vier McNuggets. In den Plastikschälchen die Soßen– Barbecue und Süßsauer.
    » Haben Sie einen Mann erwartet? « Über Miss Marla hatte O’Hara ausrichten lassen, dass sie den Big Rom kennenlernen möchte, oder wer auch immer in dem Teil des East Village, zu dem der Garten gehört, für die Rechtsprechung zuständig ist.
    » Ja. «
    » Geht den meisten so. « Mit verfeinerter Präzision nimmt sie einen goldgelben Klumpen aus der Schachtel, tunkt ihn nacheinander in beide Soßen und steckt ihn sich anschließend in den Mund.
    » Ich will wissen, was in Florida passiert ist « , sagt O’Hara.
    » Detective « , sagt die Frau, » ich war nicht dabei. Glücklicherweise hat uns die Person, die hauptsächlich dafür verantwortlich war, einen großen Gefallen getan. Das Kapitel ist abgeschlossen. «
    » Ich muss es trotzdem wissen. «
    » Seit wann interessiert ihr euch für Zigeuner? « Die Frau wiederholt die Übung und leckt sich danach die fettigen Krümel von den Fingern. Durch die Stellen des Fensters, die weder von Schmutz noch von Werbung verklebt sind, fällt Licht und glänzt auf den orange- und rotbraunen Soßen.
    » Wenn der Junge ein Zigeuner war, dann interessiere ich mich für Zigeuner. «
    » Weil er blond war? «
    » Weil er neun Jahre alt war und auf der Ladefläche eines Transporters langsam verblutet ist. Weil er keine Familie hatte und keine andere Wahl, als ein paar Arschlöchern dabei zu helfen, alte Leute um ihr Geld zu erleichtern. Sie haben recht, ich interessiere mich für niemanden außer dem Jungen. Ich hoffe, schlechtes Kasa verfolgt euch für den Rest eurer Tage, weil ihr ihn so behandelt habt. «
    Der Teil des Raums, in dem O’Hara und die alte Frau sitzen, sieht eher aus wie eine Notunterkunft als eine Filiale der beliebtesten amerikanischen Fastfood-Kette. Ganz in ihrer Nähe starrt eine Frau Löcher in die Luft, und ein bärtiger Mann ist dabei, in seiner Rollstuhlattrappe, mit der er Betteln fährt,
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