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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr
Autoren: Eileen Janket
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daraufhin zähneknirschend eintreten.
    »Ins Wohnzimmer ...«, knurrte sie, und wir folgten wortlos ihrer Anweisung, nachdem wir abgelegt und unsere Schuhe ausgezogen hatten.
    Sergio sah mich immer wieder unsicher an, als wir nebe n einander auf der Couch saßen. Meine Mutter saß uns gege n über im Sessel und machte ein Gesicht, als wäre sie die U n barmherzigkeit in Person. Sie musterte uns mit einem vo r wurfsvollen Blick und schüttelte missmutig den Kopf.
    »Ich weiß nicht, warum ich mir das antun muss ... aber nun gut. Jetzt, wo wir hier alle zusammensitzen, können wir die Karten auf den Tisch legen, nicht wahr?«
    Ich starrte sie frustriert an. So hart und abweisend, wie sie sich gab und redete, war sie früher nie gewesen. Sie kam mir wie eine fremde Person vor. Doch hinter dieser Fassade glau b te ich zu erkennen, dass sie unsicher und durcheinander war und nicht wusste, ob sie das Richtige tat. Vielleicht brauchte sie gerade jetzt Menschen um sich herum, die sie davon übe r zeugten, dass sie den Kopf verlor ... Ich warf Sergio einen ermutigenden Blick zu und spürte, dass seine Anwesenheit mich stärkte.
    »Lexi hat gesagt, dass Sie ... dass Sie planen, umzuzi e hen«, begann Sergio nervös.
    Meine Mutter sah uns ungerührt an: »Das ist korrekt«, sagte sie tonlos. Sie hatte einen roten Pullover an und sah wie ein Stoppschild aus. Ich fragte mich, ob das Zufall oder B e rechnung war?
    »Lexi kann nicht wegziehen«, sagte Sergio daraufhin, als würde er über eine physikalische Gesetzmäßigkeit sprechen. Ich sah ihn erstaunt an und dann meine Mutter, weil ich auf ihre Reaktion gespannt war.
    Sie lachte künstlich und schüttelte den Kopf. Doch schnell wurde sie ernst und ihr Ausdruck bekam einen traurigen Zug. »Sergio, ich möchte mich entschuldigen, wenn ich den Ei n druck erwecke, als würde ich dich ... für nicht würdig halten ...«, sagte sie. Mir wurde fast schlecht bei ihrer Ausdruckswe i se, aber da sie einen freundlicheren Ton angeschlagen hatte, entgegnete ich nichts. Sie seufzte und fuhr fort. »Und ich weiß, dass du und deine Familie Schlimmes durchmachen müsst, mein herzliches Beileid deswegen ... Dennoch sollst du wissen ... Also, ich will dich keineswegs kritisieren. Wie du dein Leben lebst, geht nur dich etwas an, aber ... du kannst Lexi nicht in deine Machenschaften mit reinziehen, verstehst du?«
    Sergio hob fassungslos die Brauen. »Von welchen M a chenschaften reden Sie?«
    »Diese illegalen Kämpfe, meine ich, was denn sonst? Und wer weiß, womit du dich sonst noch beschäftigst, oder wie erklärt man sich, dass sich ein 18-Jähriger ein Cabrio leisten kann? ... Mit dem ... mit dem, oh Gott ...« Sie schluckte und legte die Hand auf ihre Brust.
    »Mama, Sergio ist nicht mehr ...«
    »Lexi, lass mich erklären ...«, unterbrach mich Sergio und sah zu meiner Mutter. »Ich mach nichts Illegales, Frau Le s sing. Nicht mehr, und das ist die Wahrheit. Ich gehe in einen regulären Boxclub und trainiere dort. Und das Cabrio war gebraucht und kostete nicht viel.«
    Ich hoffte, Sergio möge nicht verraten, dass er 5000 Euro dafür bezahlt hatte, denn für meine Mutter wäre das viel Geld und sie würde sich in ihrer Skepsis bestätigt fühlen.
    »Ich werde auch ... mein Abi machen. Das hab ich mir fest vorgenommen. Genauso wie Lexi. Keine Frage.« Sergio wandte sich zu mir und sah mich mit großen zuversichtlichen Augen an, als ginge dieses Versprechen vor allem an mich.
    Ich nickte zustimmend.
    Meine Mutter stöhnte theatralisch. »Ja, Worte klingen i m mer gut, Sergio. Wenn aber nichts dahinter steckt, sind sie nur Blendwerk ... Und verzeih mir, wenn es beleidigend klingt, aber vielleicht bist du ein Blender? ... Bist du ein Blender, Sergio Lovic?«
    »Was?«, rief er irritiert. »Nein, bin ich nicht! ... Wie ist es mit Ihnen? ... Haben Sie Lexi nicht versprochen, sie würden alles tun, damit sie nicht noch einmal umziehen muss?«
    »Kann ich auch mal was sagen?«, meldete ich mich, aber meine Mutter überging meinen Einwurf.
    »Das hab ich wohl, gebe ich zu«, sagte sie. »Aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass Lexi hier Bekanntschaft mit der Unterwelt machen muss.«
    »Mama, du übertreibst!«, warf ich wütend ein.
    Sergio lehnte sich zurück und schüttelte ungläubig den Kopf. »Haben Sie schon gekündigt, Frau Lessing?«, wollte er jetzt wissen.
    »Nein, aber ich werde meinen Vertrag problemlos auflösen können.«
    Sergio sah mich eindringlich an. »Okay, Lexi, jetzt kannst
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