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verrueckt nach mehr

verrueckt nach mehr

Titel: verrueckt nach mehr
Autoren: Eileen Janket
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Gedanken, die in meinem Kopf übrig geblieben w a ren, hatten keinen Anfang und kein Ende und machten keinen Sinn, als würden sie in einer fremden Sprache gedacht werden ... bis auf einen ... einen einzigen, der es schaffte sich aus dem Rhythmus, den Sergios Stöße vorgaben, zu lösen und immer lauter zu werden ... bis ich ihn verstand.
    Er hat kein Kondom an!
    Das Gefühl, unter seinem muskulösen, warmen Körper in vollkommener Geborgenheit zu sein, ihn tief in mir drin zu spüren und die Dankbarkeit darüber, dass er mir wieder so nah war, wurden von diesem einen Gedanken bitterlich getrübt. Er war wie ein panischer Alarmruf, den ich nicht ignorieren dur f te.
    Sergio keuchte über mir, und gerade als ich ihn mit aller Gewalt von mir stoßen wollte, glitt er aus mir heraus. Ve r wundert und erleichtert zugleich drehte ich mich zu ihm um und sah, wie er mich entsetzt anstarrte.
    »Lexi, ich ... ich hab den Kopf verloren ... Oh, Mann, was mach ich?«
    Er setzte sich auf den Bettrand. Ich richtete mich auf und rutschte dicht neben ihn. Zärtlich legte ich meine Hand auf seine Schulter und flüsterte: »Sergio, lass mich es zu Ende bringen, bitte ... Es ist okay ...«
    Meine Hand glitt zwischen seine Beine und umfasste seine Erektion. Sein Gesichtsausdruck war wie entrückt und seine Augen schienen keinen Fokus zu haben. Während ich ihn b e rührte, versuchte ich, seinen Blick einzufangen. Doch was ich sah, war, wie sich die schönsten Augen, die ich kannte, röteten und zu glänzen anfingen, wie sich seine bebenden Lippen au f einanderpressten und wie ihm schließlich die Tränen in die Augen schossen.
    Sein Körper begann heftig zu zittern. Er griff nach meiner Hand und stoppte sie.
    »Was ist mit dir?«, fragte ich von plötzlicher Sorge befa l len.
    Er hob seine Boxershorts auf und zog sie an, während er nur noch stockend atmen konnte. Tränen liefen über sein G e sicht, zuerst nur wenige, die er schnell wegwischen konnte, aber dann kamen sie unaufhaltsam.
    Ich hatte ihn noch nie so erlebt.
    Mit beiden Händen umfasste er seinen Kopf und begann plötzlich laut zu schluchzen.
    Schnell schlüpfte ich in meinen Slip. Dann ging ich vor ihm auf die Knie und legte meine Arme auf seinen Obe r schenkeln ab. Ich sah zu ihm hoch und versuchte, ihn zu ber u higen.
    »Sergio, was ist los? Rede mit mir, bitte. Ich will dir he l fen.«
    Aber er konnte nicht sprechen. Viel zu sehr schluchzte und krampfte sein Körper.
    Als wäre die letzte seiner Festungen gefallen.
    Als würde sein Kummer mit aller Macht aus ihm herau s brechen, und Sergio hatte keine Kraft mehr, um sich dagegen zu stellen.
    Ich legte meinen Kopf auf seinen Schoß und schlang me i ne Arme fest um seine Mitte. Wir verbrachten eine gefühlte Ewigkeit in dieser Stellung, eine Ewigkeit, die er brauchte, bis sein Schluchzen erträglich geworden war und er mühsam die ersten Worte formulieren konnte.
    »Ich weiß nicht ... ich weiß nicht, ob er ... ob er glücklich war ...«, stotterte er mit bebender Stimme.
    Ich hob den Kopf und sah ihm fest in die Augen.
    Er schluckte schwer und wischte sich mit dem Handr ü cken übers Gesicht. »Sein Leben ... ich weiß nicht, was er ... was er gefühlt hat, Lexi ... Und das ... das macht mich fertig ... Ich möchte ihn fragen, aber ... es geht nicht ...« Ein frischer Schwall Tränen füllte seine Augen.
    Ich war kurz davor, mich von seiner Verzweiflung mitre i ßen zu lassen, aber ich durfte jetzt auf keinen Fall schwach werden.
    »Sergio, du weißt es. Du weißt es tief in dir drin«, sagte ich mit Nachdruck. »Du weißt, dass er glücklich war ... Se r gio, hör zu ...« Ich presste eine Träne zurück und versuchte ein beruhigendes Lächeln. »Bitte sieh mich an ...«
    Ich nahm sein Gesicht zwischen meine Hände und wi e derholte: »Sieh mich an, bitte ...«
    Als er endlich den Blick auf mich richtete, sagte ich: »Keiner weiß es so gut wie du, Sergio! Tief in deinem Herzen weißt du es! Du kanntest ihn am besten, und du weißt genau, dass es ihm bei euch gut ging!«
    Ich holte tief Luft und fuhr fort: »Sein Lieblingswort ... Sergio, erinnerst du dich ... Sein Lieblingswort war gut ... Wenn ich an Yvo denke, dann höre ich, wie er immer sagt ... das ist gut ... und jenes ist gut ... gut, gut ... Sein Leben mit euch war glücklich, Sergio. Du brauchst keine Gewissensbisse zu haben, egal wie sehr du dich mit deiner Mutter gestritten hast, wenn es um Yvos Wohl ging. Er war ein zufriedener kleiner Junge und du weißt
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