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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma
Autoren: Maja von Vogel
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Ich beschloss, einfach nicht mehr an Bastian, Mona und den blöden Streit zu denken. Wenn ich für Mona Luft war, war sie für mich eben auch Luft. Und Bastian sowieso. Was die konnten, konnte ich schon lange. Mal sehen, wer der größere Sturkopf von uns dreien war.
    Leider funktionierte dieser Vorsatz nur ungefähr fünf Minuten lang. Als ich neben Lea über den Schulhof ging, entdeckte ich Bastian bei den Fahrradständern. Und nicht nur das – er winkte mir auch noch zu. Ich schaute schnell in eine andere Richtung und versuchte mir einzureden, dass ich ihn gar nicht gesehen hatte.
    Lea stieß mich an. »Hey, da drüben steht Bastian. Ich glaube, er will was von dir.« Manchmal ist Lea wirklich keine große Hilfe.
    »Mir egal.« Ich ging schneller. »Der soll von mir aus bleiben, wo der Pfeffer wächst.«
    Lea rollte mit den Augen. »Jetzt sei doch nicht so ein Dickkopf. Vielleicht will er sich ja wieder mit dir vertragen.«
    Bastian kam direkt auf uns zu.
    »Ich geh schon mal vor.« Lea grinste. »Du willst bestimmt lieber allein mit Bastian reden, was?« Ohne eine Antwort abzuwarten, sauste sie davon.
    »He, warte!« Ich wollte ihr folgen, aber Bastian verstellte mir den Weg. So ein Mist! Heute war wirklich nicht mein Tag. Warum wollte Bastian ausgerechnet jetzt mit mir reden, wo ich gerade beschlossen hatte, ihn zu vergessen? Das war unfair! Die Sterne hatten absolut recht – in Liebesdingen lief es gerade ganz und gar nicht wie gewünscht.
    »Hallo, Emma.« Bastian lächelte mir zu, und ich bekam prompt weiche Knie. Auch das noch! Ich machte ein grimmiges Gesicht und schwieg.
    »Wie geht’s denn so?«, fragte er.
    Na, der hatte vielleicht Nerven! Erst ging er mit Mona Eis essen, und dann quatschte er mich an. Eine Freundin reichte ihm wohl nicht, was? Das war mir echt zu doof!
    »Mir geht’s prima«, sagte ich. »Aber ich hab leider überhaupt keine Zeit …« Ich wollte weitergehen, doch Bastian hielt mich zurück.
    »He, warte mal.« Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Kann ich kurz mit dir reden? Ich glaube, wir müssen dringend was klären …«
    »Ach ja?«, sagte ich. »Das glaube ich nicht.«
    »Doch.« Bastian ließ nicht locker. »Dieser Brief, den du mir geschrieben hast …«
    »Dafür ist es jetzt zu spät«, unterbrach ich ihn. »Wenn du so lange über den Brief nachdenken musstest, hat es sowieso keinen Zweck. Am besten vergessen wir das Ganze einfach.«
    »Aber das ist es ja gerade!« Bastian klang richtig verzweifelt, doch ich wollte nichts hören.
    »Ich muss jetzt wirklich los«, sagte ich.
    »Nur eine Minute, okay? Mona und ich …«, fing Bastian an.
    Bei mir schrillten sofort alle Alarmglocken. Was sollte das denn werden? Wollte Bastian mir etwa eröffnen, dass er jetzt mit Mona zusammen war? Das sollte er mal schön bleiben lassen.
    »Lass mich einfach in Ruhe, okay?«, schnauzte ich. »Ich weiß sowieso Bescheid. Du brauchst mir nichts zu erklären.«
    »Hä?« Bastian sah mich verdutzt an. »Worüber weißt du Bescheid?«
    »Hör auf mit dem Theater!« Langsam kam ich mir vor wie in einer dieser bescheuerten Soaps im Fernsehen. »Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, so einfach ist das!«
    Ich merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen, und ließ Bastian einfach stehen. Er musste ja nicht unbedingt mitbekommen, dass ich seinetwegen heulte. Außerdem heulte ich natürlich überhaupt nicht seinetwegen, mir war nur dummerweise irgendetwas ins Auge geflogen. Ärgerlich wischte ich die Tränen weg und rannte in meine Klasse.
     
    »Ich verstehe das nicht, Emma.« Frau Meisner runzelte die Stirn. »Der Bus aus Tupfingen ist doch immer eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn hier. Kannst du mir mal erklären, warum du trotzdem zu spät kommst?«
    Nein, das konnte ich nicht. Dass ich mich mit Bastian gestritten hatte, weil er Mona lieber mochte als mich, ging Frau Meisner nun wirklich nichts an. Darum starrte ich nur stur auf die Tischplatte und schwieg.
    Dummerweise hatte ich in der ganzen Aufregung gestern komplett die Mathehausaufgaben vergessen, was die Sache auch nicht besser machte. Frau Meisner sah richtig sauer aus. Aber statt zu schimpfen, schrieb sie bloß etwas in ihren Kalender. Mir wurde ganz flau im Magen. Bestimmt stand dort:
Emmas Mutter anrufen

dringend!!!
Dabei hatte ich schon genug Ärger am Hals.
    Die restliche Mathestunde schleppte sich endlos hin. Ich bekam nur die Hälfte mit, weil ich ständig an Bastian denken musste. Dabei wollte ich
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