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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir
Autoren: Eileen Janket
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könnten bei mir frühstücken, Sergio, meine Mom arbeitet dieses Wochenende in der Frühschicht«, kam es aus mir herausgeblubbert, noch bevor ich überhaupt nachgedacht hatte. Die Vorstellung allerdings, dass Sergio mich besuchen kam und wir endlich - das erste Mal - ganz allein sein würden, war fast zu schön, um wahr zu sein ... und dermaßen aufregend, dass ich den Gedanken kaum ertragen konnte.
    »Musst du deine Mutter nicht erst fragen, ob sie nichts dagegen hat?«, wollte er wissen.
    »Klar, mach ich noch. Sie wird aber bestimmt nichts dagegen haben, ganz sicher nicht«, versicherte ich ihm.
    »Ich weiß nicht recht ...«, meinte er zögerlich. Seine Bedenken waren offensichtlich noch nicht ausgeräumt.
    Ich ließ nicht locker: »Meine Mom liebt dich inzwischen, auch wenn sie es noch nicht laut ausgesprochen hat, ich weiß es. Du kannst da ganz locker sein, Sergio, wirklich.«
    Einen Moment schien er zu überlegen, dann sagte er: »Lexi, ich muss wieder zu Yvo, er steigert sich gerade in die Wortwiederholungen hinein.«
    »Oh, okay, dann kommst du morgen also?« Ich brauchte unbedingt seine klare Zusage, damit ich beruhigt die Nacht überstehen konnte.
    »Ja. Ich ruf dich vorher noch an ... Und Lexi ...?«
    »Ja?«
    »Lasst euch von Luka heimfahren, du und Janna!«
    »Luka ist gegangen, Sergio«, erwiderte ich und konnte seine Verwunderung darüber förmlich durchs Handy spüren.
    »Was? Wieso denn?«
    »Ja, er sagte, er habe etwas Geschäftliches zu erledigen und war plötzlich weg.«
    »Na toll! Okay, ich check das noch. Dann nehmt euch ein Taxi, falls sich keine andere Fahrgelegenheit bietet, ich meine, falls euch sonst keiner heimfahren kann. Ich will nicht, dass ihr so spät noch U-Bahn fahren müsst.«
    Er schien es wirklich ernst zu meinen.
    »Schon gut, Sergio, wir sind doch nicht das erste Mal nachts unterwegs«, hielt ich ihm entgegen.
    »Ich weiß«, sagte er, »aber es ist Freitagnacht in Berlin, was bedeutet, dass die Zombies aus ihren Erdlöchern herausgekrochen kommen und hübsche Mädchen verspeisen.«
    Ich musste schmunzeln. »Zombies verspeisen jeden, nicht nur Mädchen, Sergio!«
    Er stöhnte kurz über meine Hartnäckigkeit und entschied sich wohl, nicht weiter auf seinen Standpunkt zu beharren.
    »Lexi, ich kann‘s kaum erwarten, bis wir wieder zusammen sind«, sagte er jetzt mit einer kehligen Stimme.
    Seine Worte ließen mich dämlich vor mich hingrinsen. »Ich auch nicht ...«, erwiderte ich aufgeregt.
    »Ich muss jetzt wirklich zu Yvo rein ...«
    »Ist gut ...«
    »Oh warte ...«, rief er plötzlich, gerade als ich dachte, er würde auflegen.
    »Was denn?«
    »Nochmal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und danke, dass du ... ähm ...«
    »Ja?« Ich wartete gespannt.
    »... dass du den Ring trägst.«
    Ich streckte meine Hand aus und betrachtete den Ring an meinem Finger.
    »Ich sagte ja, ich muss ziemlich verrückt und ziemlich verliebt sein, sonst würd ich‘s nicht tun«, antwortete ich lachend.
    »Na, dann hab ich verdammt viel Glück gehabt! Also, bis morgen, Lexi.«
    »Tschau, Sergio.«
    Ein Seufzer entwich meiner Brust. Ich blickte wieder um mich und stellte fest, dass einige Leute gerade dabei waren, zu gehen. Sie liefen an meinem Tisch vorbei und grüßten mich zum Abschied mit einem freundlichen Lächeln. Ich winkte allen kopfnickend zu.
    Auf der Tanzfläche waren nur noch Adriana, Bojan und die anderen drei Jungs, die mir Sergio vorgestellt hatte.
    Die Musik stoppte und der quirlige Geiger kündigte auf Deutsch den letzten Song an.
    Bevor ich mein Handy in die Tasche gleiten ließ, checkte ich die Uhrzeit. Es war fast 23 Uhr. Ich sah wieder zu Adriana und fing ihren Blick ein.
    Völlig verschwitzt und außer Puste kam sie daraufhin auf mich zugehüpft und ließ sich stöhnend auf einen Stuhl nieder.
    »Puh, ich bin echt alle«, lachte sie. »Lexi, die Jungs wollen noch woanders hin, wollen wir mitgehen? Also, ich hätte schon Lust, aber nur, wenn du mitkommst.«
    »Wohin denn?«, fragte ich überrascht, wusste aber gleich, dass sie mit mir nicht zu rechnen brauchten.
    »Keine Ahnung, irgendwohin, wo wir noch etwas Spaß haben können. Sergio kann ja nachkommen.« Sie machte große funkelnde Augen, während sie mich erwartungsvoll angrinste.
    »Kann er nicht , Janna, er hat angerufen«, teilte ich ihr mit und fügte hinzu: »Und ich würde gern nach Hause fahren. Ich glaube, ich hatte hier schon genug Spaß. Meine Mom wartet auf mich.« Offensichtlich sah ich nicht
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