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verrueckt nach dir

verrueckt nach dir

Titel: verrueckt nach dir
Autoren: Eileen Janket
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mich ungläubig anstarrte. »Ich bin so von den Socken, Lexi, du glaubst es gar nicht. Sergio ist ja wie ausgewechselt. Wenn der jetzt auch noch auf traditionell macht und schon so heftig mit einem Ring rüberkommt, dann muss er es verdammt ernst mit dir meinen!«
    Ich schluckte. »Du hast doch nichts dagegen, oder Janna?«
    »Was?« Sie riss die Augen weit auf. »Wieso sollte ich etwas dagegen haben? Ich bin nur ... also, ich kann kaum glauben, wie Sergio drauf ist. Ich frag mich nur, warum er nichts gesagt hat? Okay, vielleicht hat er sich nicht getraut.«
    »Ich weiß auch nicht«, gab ich achselzuckend zu.
    »Na ja, ich werd‘s schon noch rauskriegen«, meinte sie daraufhin.
    Adriana lächelte auf einmal übers ganze Gesicht. »Dann ist das ja eigentlich eine Doppelfeier, Lexi«, rief sie. »Dafür müssen wir doch die Tanzfläche stürmen. Komm schon, gib dir einen Ruck!«
    Ich schüttelte erneut den Kopf. »Bitte Janna, geh du ... Vielleicht komm ich nach, ja?«
    Mir war einfach nicht mehr nach Tanzen.
    Sie schien kurz zu überlegen, ob sie versuchen sollte, mich zu überreden. Doch dann seufzte sie mit einem nachsichtigen Lächeln und eilte auf die Tanzfläche, wo sie wieder ihre ganze Energie rauslassen konnte.
     
    Die ersten Gäste gingen bereits. Die Anzahl der Kinder nahm dadurch stetig ab und somit auch das Geschrei und die Toberei. Charly tauchte einige Male hinterm Tresen auf und sprach mit dem Barmann, der immer wieder mit den Schultern zuckte und ihn irgendwie ratlos ansah. Die Musiker allerdings schienen immer mehr aufzudrehen, je später der Abend wurde. Sie wirkten kein bisschen erschöpft, ganz im Gegenteil. Ich musste über den Geiger schmunzeln, der ständig auf der kleinen Bühne wild hin und her hopste und ganz oft auch den Gesangspart übernahm.
     
    Ich trank gerade einen Schluck von meiner Cola, als mich der schrille Klingelton meines Handys zusammenzucken ließ. Es war Sergio! Mein Herz machte sofort einen Freudensalto und klopfte wie verrückt. Viel zu aufgeregt ging ich ran, musste mir aber - wie Luka vorhin - ein Ohr zuhalten, damit ich bei der lauten Musik überhaupt etwas verstand.
    »Lexi, ich komm hier nicht weg«, sagte er und klang verzweifelt. »Yvo ist völlig unruhig, und Majka heult nur noch.«
    Es war so schön, seine Stimme zu hören, nicht aber, was er zu sagen hatte.
    »Oh«, erwiderte ich einsilbig. Die Enttäuschung verschlug mir einfach die Sprache.
    »Ich weiß«, sagte er betrübt. »Hab mir den Abend mit uns auch anders vorgestellt, Lexi, aber wenn ich jetzt gehe, wird‘s mit Yvo schlimmer, und ich will das lieber nicht riskieren, sonst komm ich das ganze Wochenende nicht aus dem Babysitten raus.«
    Er hatte sicher recht, dennoch wollte ich diese Gründe am liebsten nicht hören.
    Als er fortfuhr, klang er richtig gefrustet: »Blöderweise hat mich auch noch Charly grad eben angerufen und gesagt, dass keiner weiß, wo der Typ mit der Torte abgeblieben ist. Tut mir wirklich leid, dass alles so schief läuft, Lexi.«
    Ich holte tief Luft und riss mich zusammen. »Sergio, du kannst doch nichts dafür und so schlimm ist es auch wieder nicht!«, sagte ich, um ihn zu beruhigen. Es war lieb gemeint, aber die Torte interessierte mich nicht wirklich. Vielmehr fragte ich mich, wie der Abend denn nun weiterverlaufen würde. »Aber heißt das jetzt, dass wir uns gar nicht mehr sehen werden?«
    Er schwieg einen Moment, dann sagte er: »Na ja, es sei denn, du schläfst bei uns?« Sein sanfter, erwartungsvoller Tonfall ließ mich innerlich vibrieren. Tausend Gedanken schossen durch meinen Kopf und ließen sich mit den sehnsüchtigen Gefühlen in meiner Brust nicht in Einklang bringen. Er würde sich wahrscheinlich die ganze Nacht um Yvo kümmern müssen, weshalb wir nicht viel voneinander hätten. Hinzu kam, dass meine Mutter schon wieder am Boden zerstört war, weil mein Vater uns versetzt hatte. Bestimmt wartete sie schon ungeduldig darauf, dass ich endlich heimkehrte, um sie von ihrem Unglück abzulenken. Schweren Herzens fällte ich den einzig vernünftigen Entschluss: »Sergio, ich schlaf besser bei mir zuhause. Meine Mom braucht mich. So ähnlich wie dich Yvo gerade braucht.«
    Er seufzte kaum hörbar. »Kann ich verstehen, Lexi, aber wir haben ja noch das ganze Wochenende vor uns«, sagte er, und irgendwie schien er ein wenig erleichtert zu sein. »Wie wär‘s, wir treffen uns morgen, sobald ich Yvo allein lassen kann, hm?«
    Oh, das war eine prima Idee!
    »Ja, wir
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